Hummer-Dinner für 474.000 Euro: So dekadent speisten Charles und Macron
Mit einem Staatsbankett im prunkvollen Spiegelsaal von Schloss Versailles hatten der britische König Charles III. und seine Frau Camilla im September des vergangenen Jahres den ersten Tag ihres dreitägigen Staatsbesuchs in Frankreich beendet.
Begonnen hatte er mit einer Gedenkfeier für die Weltkriegstoten und einem Empfang im Elysée-Palast. Der Besuch des Königspaares war ursprünglich für März 2023 geplant gewesen, aber wegen der damaligen heftigen Proteste gegen die Pensionsreform verschoben worden.
Charles und Camilla waren von Macron und seiner Frau Brigitte vor dem früheren Königsschloss in Versailles empfangen und in den Saal geleitet worden. Königin und Première Dame trugen dabei dunkelblaue lange Roben, als hätten sie sich abgesprochen. Auf dem Menü standen Hummer, Blesshuhn und ein Macaron mit Himbeerkompott, zubereitet von französischen Spitzenköchen. Auf der Gästeliste standen unter anderem der Rocksänger Mick Jagger, der Schauspieler Hugh Grant sowie der französische Luxusmagnat Bernard Arnault.
Der Abend habe umgerechnet 400.000 Pfund (rund 474.000 Euro) gekostet, berichtet die BBC jetzt unter Berufung auf einen Bericht des französischen Rechnungshofs Cour des Comptes. Gestiegene Ausgaben bei Staatsempfängen hätten dem Bericht zufolge zu roten Zahlen im Budget geführt. Für das Bankett mit Charles und Camilla sollen allein rund 165.000 Euro für die Speisen und weitere 40.000 Euro für die Getränke ausgegeben worden sein.
Ziel des Staatsbesuchs sei es gewesene, die guten Beziehungen der beiden Länder zu bekräftigten, hatte der Elysée vor Beginn der Visite betont. Der Brexit und der Dauerstreit um die Flüchtlinge, die den Ärmelkanal in Richtung Großbritannien überqueren, hatten das Verhältnis in den vergangenen Jahren belastet.
Das Königspaar hatte noch vor seiner Ankunft in Paris auf X (vormals Twitter) geschrieben, dass sie sich auf ihren Aufenthalt in Paris und Bordeaux freuten. Als König sei es der erste Staatsbesuch in Frankreich gewesen - "ein Land, für das wir beide größte Liebe und Bewunderung haben".
Dass das Staatsbankett im prunkvollen Spiegelsaal von Schloss Versailles stattfinden sollte, hatte bei der Opposition Kritik ausgelöst. Der Elysée-Palast betonte, dass es eine Hommage an die im Jahr zuvor gestorbene Königin Elizabeth II. sei, die 1957 ebenfalls in Versailleszum Staatsbankett geladen war.
Begeistert wiesen Kommentatoren in Frankreich darauf hin, dass Macron wiederholt die Schulter von Charles berührt und Brigitte Macron Camilla geküsst hatte - ein neues Protokoll, das unter der eher zurückhaltenden Queen undenkbar gewesen wäre.
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