Dianas Reitlehrer Hewitt: Konnte als meistgehasste Person keine Familie aufbauen
3. Oktober 1994: Der frühere Leibwächter und Reitlehrer Prinzessin Dianas, James Hewitt, veröffentlichte das Buch "Princess in Love", in dem er seine Liebesbeziehung zur Prinzessin von Wales enthüllte.
Diana gestand in einem Fernsehinterview mit dem früheren BBC-Reporter und Interviewer Martin Bashir ihre Affäre mit Hewitt. Weil dieser wie Prinz Harry rothaarig ist, halten sich seit vielen Jahren Spekulationen, dass der jüngere Bruder von Prinz William aus dieser Affäre Dianas hervorgegangen ist.
Das zur besten Sendezeit ausgestrahlte Exklusivgespräch hatte 1995 rund 23 Millionen Menschen in Großbritannien vor die Fernseher gelockt. Die damals bereits von Prinz Charles getrennte, aber noch nicht geschiedene Prinzessin beschrieb, wie sie sich vom Königshaus alleine gelassen und sabotiert fühlte, und legte die Affäre ihres Mannes mit seiner heutigen Ehefrau Camilla Parker-Bowles offen. "Wir waren zu dritt in dieser Ehe", sagte Diana in die Kamera.
Hewitt: "Mit Täuschung zu arbeiten, ist unverzeihlich"
Hewitt hat Bashir eigenen Angaben zufolge nie vergeben. "Ich denke, der Kerl muss ernsthaft sein Gewissen prüfen. Mit Täuschung zu arbeiten, ist unverzeihlich und da gibt es auch keinen Weg zurück", sagt der 66-Jährige in einem aktuellen Gespräch mit der Boulevardzeitung The Sun on Sunday. "Ich kenne ihn nicht persönlich, aber ich denke, dass jede Hinterhältigkeit - und besonders, wenn sie darin besteht, die Schwäche von jemandem auszunutzen - falsch ist. Ich war davon betroffen, und es hatte große Auswirkungen."
Er wünsche sich nun, dass die Öffentlichkeit das Interview nach den Enthüllungen über das unlautere Zustandekommen mit anderen Augen sehen kann. "Ich hoffe, dass die Leute erkennen, dass die Sendung nur dazu dienen sollte, eine Person dazu zu verleiten, Dinge zu sagen und zu tun, die sie vielleicht nicht gesagt hätte, wenn alle Fakten bekannt gewesen wären. Es war für niemanden gut, außer für die Zahlen der BBC und die Karriere von Martin Bashir." Er habe mit "Lügen und Halbwahrheiten" gearbeitet, so Hewitt über Bashir.
Das Interview habe seinen Ruf nachhaltig beschädigt. Die Gerüchte, wonach er Harrys Vater sei, hatte Hewitt übrigens längst energisch bestritten: Als er Diana kennengelernt habe, sei Harry schon ein Kleinkind gewesen.
Dass er als "Schuft" gebrandmarkt wurde, habe bedeutet, dass er sich nie eine Familie aufbauen konnte, schildert Hewitt im Sun-Gespräch. "Ich bedaure, dass ich in dieser Hinsicht kein normaleres Leben führen konnte - eine erfolgreiche Ehe und Kinder, die vielleicht auch erfolgreich geworden wären." Die Gründung einer Familie schließe er zwar immer noch nicht aus, aber es sei "schwierig, sich das jetzt vorzustellen". "Ich glaube, das ist vorbei. Ich hätte gerne Kinder gehabt, aber man kann eben nicht alles im Leben haben." Auf die Frage, warum er ledig geblieben ist, antwortet er: "Ich denke, es ist ziemlich offensichtlich, wenn man meine Geschichte und die Schwierigkeiten danach bedenkt, und dass ich die meistgehasste Person der Welt war."
Das legendäre Interview schlug auch viele Jahre später noch hohe Wellen: 27 Jahre später zahlte der britische Sender BBC dem früheren Sicherheitschef von Dianas Bruder, Alan Waller, nach eigenen Angaben eine Entschädigung. Aus einem 2021 veröffentlichten Untersuchungsbericht war hervorgegangen, dass Martin Bashir gefälschte Dokumente eingesetzt hatte, um Zugang zu Prinzessin Diana zu erhalten. Später vertuschte die BBC dessen Fehlverhalten. Seit der Aufarbeitung hat die BBC bereits mehreren Beteiligten Schadenersatz gezahlt - darunter auch der früheren Nanny der Prinzen William und Harry.
Haardiebstahl konnte vereitelt werden
Auch die Gerüchte um eine mögliche Vaterschaft Hewitts halten sich seit langer Zeit: Im Jahr 2002 sollten Harry - damals 18 Jahre alt - nach Zeitungsberichten deshalb gar einige Haare vom Kopf gestohlen werden. Anhand des Haars sollte den Angaben zufolge der genetische Code des Prinzen entschlüsselt werden, um ein für alle Mal die Frage zu klären, ob König Charles wirklich sein Vater ist.
Wie die Sunday Times und die Mail on Sunday damals berichteten, hat der frühere Privatsekretär von König Charles, Sir Michael Peat, die Londoner Polizei Scotland Yard auf den bizarren Plan hingewiesen.
Hinter der Sache stecke eine Zeitung, die sich einen spektakulären Exklusivbericht erhoffe. Sie habe einen Privatdetektiv mit dem "Haar-Diebstahl" beauftragt. Der wiederum habe eine attraktive junge Frau engagieren wollen, um mit dem Prinzen anzubändeln und ihm im passenden Augenblick ein paar Haare aus seinem Schopf zu pflücken.
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