Charles nur noch auf Papier König? Wie viel Macht William wirklich hat

Prinz William mit Bart und Anzug blickt nach links.
"Williams Krönung wird nur noch eine Formalität sein", ist sich eine Adels-Expertin sicher.

Zusammenfassung

  • Prinz Andrew verliert nach neuen Enthüllungen alle royalen Titel und Privilegien, Charles und William leiten entschlossene Maßnahmen ein.
  • Prinz William gilt als treibende Kraft hinter dem harten Vorgehen gegen Andrew und wird als zukünftiger König mit Durchsetzungsvermögen beschrieben.
  • William plant eine modernere Monarchie mit persönlicherem Ansatz und bereitet sich aktiv auf seine künftige Rolle als König vor.

Die königliche Familie "nimmt die Sache endlich selbst in die Hand", indem sie Prinz Andrew all seine Titel und Ehren aberkennt, kommentiert ein Adels-Experte die jüngsten Entwicklungen im Königshaus. 

Andrew: Folgen weitere Enthüllungen? 

Der wegen seiner früheren Verbindungen zu dem US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein unter Druck geratene Andrew verliert seine royalen Titel als Prinz, Herzog von York, Earl of Inverness und Baron Killyleagh sowie die Ansprache als "Seine Königliche Hoheit". König Charles III. habe ein "formelles Verfahren" zur Aberkennung seiner "Titel und Ehren" eingeleitet, erklärte der Buckingham-Palast am Donnerstag. 

Zudem verliert der ehemalige Duke of York seinen bisherigen Wohnsitz, die Royal Lodge. Andrew werde "in eine andere Privatunterkunft umziehen", wird berichtet.

Charles und William unter Druck

Während sich viele fragen, warum der britische Monarch erst jetzt drastischere Maßnahmen gegen seinen jüngeren Bruder einleitet, vermutet Autor Andrew Lownie, König Charles und Prinz William hätten zu diesem entschiedenen Schritt entschlossen, da möglicherweise noch weitere Enthüllungen über Andrew ans Licht kommen könnten. 

"Ich glaube nicht, dass die Sache damit erledigt ist. Ich denke, es werden noch viele weitere Enthüllungen folgen, aber zumindest ergreifen sie jetzt entschlossene Maßnahmen. Es ist also noch nicht alles vorbei für ihn", stellte Lownie gegenüber der BBC fest.

Expertin: "Williams Krönung wird nur noch eine Formalität sein" 

Prinz William soll maßgeblich zu der Entscheidung, seinem Onkel bestehende Privilegien zu entziehen, beigetragen haben. Schon vor Wochen wurde berichtet, dass William einen brutaleren Umgang seinem Onkel plane als sein Vater. Laut The Sun habe Thronfolger befürchtet, dass das "Andrew-Problem" eines Tages auf seinem Tisch landen wird.

Der königliche Biograf Andrew Lownie meinte dazu: "Er [William] ist viel rücksichtsloser als sein Vater, und ich denke, er erkennt den enormen Imageschaden, der entstanden ist."

Kolumnistin Maureen Callahan ist sich daher sicher: "Williams Krönung wird nur noch eine Formalität sein." 

In einem Artikel in der Daily Mail schreibt sie nach den jüngsten Entwicklungen: "Es ist nun seine Monarchie."

Charles scheint nicht in der Lage gewesen zu sein, seinem Bruder endlich den Garaus zu machen. "Obwohl er Konflikte scheut, hat er Prinz William offenbar erlaubt, das zu tun, was er selbst nicht kann oder will", schreibt Callahan in Bezug auf Andrews Rauswurf aus der Royal Lodge und dem Umstand, dass er nach seinem Titel Duke of York nun auch seinen Prinzentitel verliert. 

William habe die Angelegenheit schließlich auf eine "persönliche Ebene gehoben und bewiesen, dass er den Mut hat, das Notwendige zu tun", lautet das Fazit der Adels-Expertin, die William für seine Entschiedenheit feiert. "Das ist ein zukünftiger König", stellt Callahan beeindruckt fest.

Mit den Vorstellungen seines Vaters ist William nicht immer einverstanden. Und er ist auch bekannt dafür, Charles die Stirn zu bieten, um seinen Willen durchzusetzen. 

Da die Zukunft der britischen Monarchie maßgeblich auf den Schultern des Prinzen und der Prinzessin von Wales und ihrem Nachwuchs ruht, standen die beiden Insidern zufolge auch unter Druck, in der andauernden Kontroverse um den in Ungnade gefallenen Prinz Andrew "unerbittlich" vorzugehen. 

Prinz Williams Pläne für Monarchie

Über William wird schon länger berichtet, dass er sich spätestens seit der Krebsdiagnose seines Vaters auf seine Rolle als zukünftiger Monarch gefasst macht. Bereits im Jänner hieß es, der Prinz könnte deutlich früher den Thron besteigen, als bisher angenommen. Auch wenn Charles nicht ans Abdanken denkt. 

William und Kate machen schon jetzt viele Dinge anders, als man es von der Queen und Charles bisher gewohnt war. Im November hatte der britische Thronfolger seine Zukunftspläne für seine Rolle innerhalb der Monarchie bekanntgegeben: Er würde seine royalen Pflichten gerne mit einem "kleinen R" angehen - mit dem Ziel, mehr Einfühlungsvermögen zu vermitteln und den Prunk durch persönlichere Projekte abzumildern. 

In einer neuen Folge der Reise-Serie "Urlaub wider Willen mit Eugene Levy" hat William Anfang Oktober mit mit Hollywood-Star Eugene Levy auch erstmals über die besondere Rolle seines ältesten Sohnes Prinz George gesprochen. Der Zwölfjährige ist zweiter in der Thronfolge und wird eines Tages König sein. William selbst denke daher über das zukünftige Erbe nach, das er als Monarch seinem Sohn eines Tages überlassen wird. 

William will nicht "beherrscht werden, sondern beherrschen"

"Sie werden eines Tages König von England sein. Denken Sie überhaupt darüber nach?", wollte Levy von Charles' ältestem Sohn wissen. 

"Es ist nichts, worüber ich morgens nachdenke, denn authentisch zu sein, ich selbst zu sein und authentisch zu sein, ist mein Antrieb", antwortete William. "Und dann kann man alle möglichen Etiketten und Rollen anheften, aber wenn ich mir selbst nicht treu bin und nicht dem, wofür ich stehe und woran ich glaube, dann ist es egal, wer ich bin, und es geht verloren", lautet die Devise des Thronfolgers.

William betonte, seine Rollen und seine Verantwortung ernst zu nehmen, "aber es ist wichtig, wie ich schon sagte, dass man nicht das Gefühl hat, von anderen beherrscht zu werden – man muss sie beherrschen."

Gefragt, ob er dasselbe Gefühl hätte, wenn sein ältester Sohn König würde, entgegnete William: "Das ist eine interessante und wichtige Frage. Denn es gibt viel zu bedenken. Aber natürlich möchte ich eine Welt schaffen, in der mein Sohn stolz auf das ist, was wir tun – eine Welt und einen Beruf, der das Leben der Menschen tatsächlich positiv beeinflusst."

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