Adelsexpertin: Charles und William zerschlagen Prinz Andrews Hoffnung

Prinz Andrew und Sarah Ferguson
Bisher will König Charles die Bande offensichtlich nicht vollständig kappen. Seinen Titel Herzog von York trägt Andrew noch immer.

Neulich waren mal wieder aktuelle Bilder von ihm zu sehen. Die Fotos zeigten Prinz Andrew hoch zu Ross und hinter dem Steuer seines Wagens, offensichtlich gut gelaunt. Er lächelte. 

Entstanden sind die Bilder auf dem Gelände von Schloss Windsor, wo der Bruder von König Charles III. noch immer lebt. Am 19. Februar wurde der Royal, der stets als Lieblingssohn von Queen Elizabeth II. galt, 64 Jahre alt.

Charles will Bande nicht kappen

Andrew nahm am Dienstag auf Schloss Windsor mit Ex-Frau Sarah "Fergie" Ferguson und deren gemeinsame Töchter Prinzessin Eugenie und Prinzessin Beatrice an einem Gedenkgottesdienst für König Konstantin II. von Griechenland teil, der im Jänner 2023 gestorben war. Konstantin war bis zu einem Militärputsch 1967 der letzte griechische König. König Charles tritt derzeit nicht öffentlich auf und war deshalb bei dem Gedenken dabei. Der 75-Jährige wird wegen einer Krebserkrankung behandelt.

Prinz Andrew mit "Fergie" und anderen Royals

Prinz Andrew mit "Fergie" und anderen Royals

Mehrere ranghohe Mitglieder der Royal Family nahmen an dem Gottesdienst in der St. George's Chapel teil, der als Familienveranstaltung deklariert war. Darunter auch Charles' Ehefrau Königin Camilla.

Die britische Adelsexpertin Sarah Hewson glaub trotzdem nicht, dass Andrews Auftritte auf eine baldige offizielle Rückkehr in die Reihe der "working royals" hindeute. "Das wird nicht passieren. Er hat klargemacht, dass er ein Comeback will und ein arbeitendes Mitglied der königlichen Familie sein möchte, aber das wird nicht passieren. Es wird sicherlich nicht passieren, solange König Charles auf dem Thron sitzt, und es wird definitiv auch nicht unter Prinz William passieren", so Hewson in einer Sendung des britischen TV-Senders TalkTV. Die Zeitung Mirror schreibt darüber, William und Charles "zerschlagen Andrews Hoffnungen". "Sie wissen, dass der Schaden zu groß ist. Er ist immer noch ein Mitglied der Familie, und das ist die Grenze, die sie ziehen. Er ist ein Mitglied der Familie, er nimmt an Familienveranstaltungen teil, aber wir werden nicht erleben, dass er die Royals in offiziellen Angelegenheiten vertritt."

Andrew ist nur selten in der Öffentlichkeit zu sehen - das liegt daran, dass über ihn vorwiegend Schlechtes zu lesen ist. Aber dazu später mehr. Zuletzt nämlich gab es positive Gerüchte. Eine erneute Hochzeit mit Ex-Frau Ferguson waberte durch den britischen Blätterwald. Das Paar hatte 1986 geheiratet und sich 1996 scheiden lassen.

Tiefer Fall

Seit einigen Jahren schon ist Andrew in Ungnade gefallen - wegen seiner Verwicklung in den Missbrauchsskandal um den US-Unternehmer Jeffrey Epstein. Andrew, der 1982 aktiv im Falklandkrieg gegen Argentinien kämpfte, verlor seine Ehrentitel und tritt nicht mehr im Namen der Royal Family auf. Den direkten Ausschlag gab damals ein BBC-Interview, das als Befreiungsschlag gedacht war, aber als "car crash" endete. So heißt das in England, wenn etwas wirklich furchtbar läuft. Denn Andrews Erklärungen klangen unglaubwürdig und verschlimmerten die Lage nur noch. Der Streaming-Riese Netflix hat das Skandal-Ereignis verfilmt - "Scoop" soll am 5. April erscheinen.

Eine Zivilklage in den USA verhinderte Andrew angeblich mit der Zahlung einer Millionensumme an eine Frau, die ihm sexuellen Missbrauch vorgeworfen hatte. Danach wurde es merklich ruhiger. Doch Anfang des Jahres veröffentlichte ein US-Gericht zahlreiche Dokumente zum Fall Epstein - in denen Andrew Dutzende Male erwähnt wird. Seitdem schwelt es wieder.

Bisher will der König die Bande offensichtlich nicht vollständig kappen. Seinen Titel Herzog von York trägt Andrew noch immer, in der Thronfolge taucht er weiterhin auf - Platz 8 - und er ist auch noch immer ein Staatsrat, ein "Counsellor of State", der Charles bei Abwesenheit vertreten könnte. Jedenfalls in der Theorie. Tatsächlich dürfte es darum gehen, Andrew nicht vollständig bloßzustellen.

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