Adelsexperte: König Charles' "schlanke Monarchie" kurz vorm Zusammenbruch

Prinzessin Kate
Ohne König Charles und Schwiegertochter Kate gibt es kaum Royals, die noch Termine wahrnehmen.

Die unter Charles verschlankte Monarchie braucht ihr verbliebenes Personal mehr denn je. Ohne den König und seine Schwiegertochter Prinzessin Kate gibt es kaum Royals, die Termine wahrnehmen. Königin Camilla und ihre Schwägerin Prinzessin Anne gehören dazu, Prinz William - und dann fängt schon fast die zweite Reihe an, mit Charles' jüngstem Bruder Prinz Edward und dessen Ehefrau Herzogin Sophie.

Eine abgespeckte Form des Königshauses war Charles stets ein Anliegen. Nun führe sie zu Problemen, so der britische Autor und Historiker Gareth Russell gegenüber Us Weekly. Es laufe "nicht wie beabsichtigt", wie er sagt. "Wenn man bei der Metapher bleiben will, dann ist die Monarchie aktuell untergewichtig." Der Palast habe stets damit gerechnet, "dass Charles drei Geschwister und zwei Kinder mitsamt Ehefrauen" im Zeichen der Krone einsetzen könne - "und dass dies eine nachhaltige Grundlage für die Monarchie sein würde". 

Personalmangel im Palast

Doch es kam anders: Charles Sohn Harry und seine Frau Herzogin Meghan haben sich längst von den royalen Pflichten losgesagt und leben in den USA. Seit einigen Jahren schon ist Charles' Bruder Prinz Andrew in Ungnade gefallen - wegen seiner Verwicklung in den Missbrauchsskandal um den US-Unternehmer Jeffrey Epstein. Andrew, der 1982 aktiv im Falklandkrieg gegen Argentinien kämpfte, verlor seine Ehrentitel und tritt nicht mehr im Namen der Royal Family auf. 

Nach William und Kate sind Prinz Edward und Herzogin Sophie die jüngsten "working royals", die offizielle Termine im Namen der Familie wahrnehmen. Ihre Kinder Lady Louise und James, der von seinem Vater den Titel Earl of Wessex übernahm, wachsen in der Regel fern der Öffentlichkeit auf und sind nur bei den wichtigsten royalen Ereignissen zu sehen.

Im Moment würde "die Monarchie (...) gerade noch so zusammenhalten", so Russell gegenüber Us Weekly. Die Ausfälle von Charles und Kate würden "die Risse" aber "zu Kratern werden" lassen. In britischen Medien diskutiere man daher die Möglichkeit, dass Edwards Kinder und Andrews Töchter Prinzessin Beatrice und Prinzessin Eugenie künftig "working royals" werden. "Andernfalls ist es unhaltbar. Im Moment ist Prinz William der einzige männliche Royals unter 60 und über 16 Jahren, der arbeitet", meint Russell. "Die schlanke Monarchie war eine sehr gute Idee - im Jahr 2000 oder 2001, als es viele Berufs-Royals gab. Aber durch eine Vielzahl von Faktoren ist dies jetzt etwas, das überdacht werden muss", so Russell.

Vor allem Camilla habe jüngst deutlich mehr Termine wahrgenommen als eigentlich in ihrem Kalender gestanden hätten, schrieb die Sun. Aber auch die Queen braucht Erholung. Sie werde in Bälde zu einem Auslandsurlaub aufbrechen, wusste das Blatt vor ein paar Wochen zu berichten. Das jedoch führte zu neuen Sorgen. Die Royals-Expertin Ingrid Seward sagte der Sun: "Dies wird die Frage aufwerfen, wer in einer so entscheidenden Zeit, in der so viele wichtige Royals außer Gefecht sind, das Sagen hat."

Charles und Kate fallen weiter aus

Mit Charme und dem Anschein nach in bester Laune hatte sich König Charles zu Ostern erstmals seit Bekanntwerden seiner Krebserkrankung seinen Untertanen gezeigt. Der Auftritt beim Ostergottesdienst in Windsor Ende März sollte aber kein Startschuss für eine dauerhafte Rückkehr zur Normalität sein, galt aber laut Royals-Experten als wichtiger Meilenstein für das zuletzt von Krankheit heimgesuchte britische Königshaus.

Der Auftritt wurde von Königshausexperten als bedeutendes Zeichen gewertet. Charles hatte sich bisher nur mit einigem Abstand in der Öffentlichkeit sehen lassen oder hinter verschlossenen Türen einzelne Gäste oder allenfalls kleine Gruppen empfangen.

Dass er sich erstmals wieder ganz aus der Nähe zeigte, war laut dem Chefredakteur des Majesty Magazine, Joe Little, ein "sehr willkommener Meilenstein auf dem Weg zur Genesung", wie er der britischen Nachrichtenagentur PA sagte. Nach Berichten über eine Krise und Instabilität im Königshaus dürfte das Vertrauen der Menschen nun gestärkt sein, dass alles in Ordnung sei, fügte Little hinzu. Kate hatte in einer Videbotschaft kürzlich ebenfalls öffentlich gemacht, an Krebs erkrankt zu sein uns bat um Privatsphäre.

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