Romy Schneider: Ein bewegtes Leben in Bildern

Romy Schneider: Ein bewegtes Leben in Bildern
Am 23. September wäre Romy Schneider 80 Jahre alt geworden. Ein Portrait über die Schauspielerin, die mehr als nur "Sissi" war.

Die Rolle der österreichischen Kult-Kaisern Elisabeth alias "Sissi" machte Romy Schneider (1938 bis 1982) Mitte der 1950er-Jahre über Nacht weltberühmt. Für die Schauspielerin selbst war die "Sissi"-Trilogie Zeit ihres Lebens jedoch mehr Fluch als Segen.

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Selbst als ernstzunehmende Charakterdarstellerin reduzierte man sie bis zuletzt hauptsächlich auf das "Süße Wiener Mädel".

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Vom abgeschobenen Kind zum Internatskind

Die Geborgenheit eines Elternhauses hat Romy als Kind wohl nie richtig erfahren. Bereits vier Wochen nach ihrer Geburt wurde sie zu den Großeltern ihrer Mutter Magda nach Schönau am Königsee in Bayern gebracht, drei Jahre später kommt auch ihr Bruder Wolf-Dieter nach. Die Eltern waren durch ihre Film-und Bühnenengagements kaum anwesend und ließen sich 1945 scheiden. Die Pflichtschule absolviert Romy von 1949 bis 1953 im Salzburger Mädcheninternat Schloss Goldenstein. Schon dort träumt sie von der Schauspielerei. In einem Tagebucheintrag vom 10. Juni 1952 schrieb die junge Schülerin: "Wenn es nach mir ginge, würde ich sofort Schauspielerin werden." 

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Das "Heile-Welt-Image" der 50er

Talent und die Leidenschaft für diesen Beruf wurden ihr unbestritten von ihren Eltern, dem Schauspielerehepaar Wolf Albach-Retty und Magda Schneider, in die Wiege gelegt. Die Filme der 1950er Jahre versuchten mit einem "Heile-Welt-Image" die schrecklichen Kriegsjahre vergessen zu machen. Doch Romy wollte mehr als das, sie wollte als Charakterdarstellerin anerkannt werden. 1958 floh sie mit nur 20 Jahren nach Frankreich, was ihr Presse und Fans bis zuletzt nie wirklich verziehen haben.

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Flucht nach Frankreich

Romy, die nie eine professionelle Schauspielschule besuchte, verliebte sich noch im selben Jahr in ihren Filmpartner Alain Delon, mit dem sie in der Schnitzler-Verfilmung "Christine" (1958) ein tragisches Liebespaar spielte. Er sollte die Liebe ihres Lebens werden. Nach ihrer Hauptrolle in Luchino Viscontis "Schade, dass sie eine Dirne ist" ging ihre Karriere steil bergauf und führte die gebürtige Wienerin auch nach Hollywood.

Dort arbeitete sie mit Größen, wie Orson Welles und Otto Preminger. Mit Anthony Perkins drehte sie Kafkas "Der Prozess", mit Peter O'Toole spielte sie in der legendären Liebeskomödie "Was gibt's neues, Pussy?". Die Trennung von Delon im Jahr 1963 setzte dem mittlerweile weltberühmten Filmstar so sehr zu, dass sie versuchte, sich umzubringen. Aus dem Liebes-Aus mit Delon resultierte wohl auch ihre jahrelange Tabletten- und Alkoholsucht, mit der sie bis zu ihrem Tod zu kämpfen hatte.

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Vom Hollywoodstar zur "Grande Dame"

In den 70ern stieg Romy schließlich zur "Grande Dame" der Charakterdarstellerinnen auf. Entscheidend war hier der französische Regisseur Claude Sautet, mit dem Schneider ganze fünfmal zusammenarbeitete. 1981 offenbarte die damals 42-Jährige in einem Interview mit dem Stern: "Ich bin eine unglückliche Frau von 42 Jahren und heiße Romy Schneider." Sie war unbestritten ihre eigene, größte Kritikerin. Aussagen wie "Vor der Kamera kann ich alles, im wahren Leben nichts" bestätigten ihre persönlichen Lebenskrisen immer wieder aufs neue.

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Krisen und Verluste

So groß ihr künstlerischer Ruhm auch war, so groß waren auch ihre privaten Krisen. Ihre Ehe mit Regisseur und Schauspieler Harry Meyen zerbrach ebenso wie die mit dem jüngeren Sekretär Daniel Biasini. Der schwerste Schicksalsschlag war aber der Unfalltod ihres nur 14-jährigen Sohns David im Jahr 1981. Diesen Verlust hat sie wohl nie mehr verkraftet. Romy Schneider starb am 29. Mai 1982 mit nur 44 Jahren an Herzversagen oder wie Fans und Familie es so passend nannten "an gebrochenem Herzen". Obwohl Romy mit ihren Filmen ein Vermögen verdient hatte, stand sie am Ende ihres Lebens vor einem Schuldenberg.

Ihr letzter Film ("Die Spaziergängerin von Sans-Souci") erschien nur wenige Wochen vor ihrem Tod, 2008 wurde ihr beim César posthum der Ehrenpreis verliehen.

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