Polański soll Bruce Lee des Mordes an Sharon Tate verdächtigt haben

Polanski und Tate im Daisy Club in Hollywood, April 1968.
Als Schauspielerin Sharon Tate 1969 ermordet wurde, soll ihr Witwer verzweifelt nach dem Mörder gesucht haben.

Im Sommer 1969 erschütterte ein brutaler Massenmord Los Angeles. Die "Manson Familiy" brach am Morgen des 9. August in eine Villa am Cielo Drive ein und ermordete die hochschwangere Schauspielerin Sharon Tate, ihren ungeborenen Sohn sowie vier weitere Menschen. Das Verbrechen sollte als die "Tate-Morde" in die Geschichte Hollywoods eingehen.

Nun, kurz bevor Tarantinos fiktionale Perspektive namens "Once Upon A Time in Hollywood" in die Kinos kommt, berichtet die New York Post, dass Roman Polański (85) kurz nach dem Mord an seiner Frau einen dunklen Verdacht gehegt haben soll. Polański und Tate hatten im Jahr zuvor geheiratet und erwarteten ihr erstes Kind.

Polański soll Bruce Lee des Mordes an Sharon Tate verdächtigt haben

Roman Polański und Sharon Tate an ihrem Hochzeitstag, London 1968.

Ein gemeinsamer Freund

1969 war Karate-Legende Bruce Lee nichts weniger als der gefragteste Kampfkunstlehrer der amerikanischen Traumfabrik. Zu seinen Klienten gehörten Jay Sebring, Steve McQueen und eben auch das Paar Polański/Tate. Einer von Matthew Polly verfassten Biografie über Lee zufolge, lud die 26-jährige Schauspielerin den Actionstar zum Abendessen nach Hause ein. Besonders er und der damals 29-jährige Polański sollen sich danach gut angefreundet haben, auch trainierte Lee mit Tate für einen ihrer Filme.

Ermittlungen Polańskis

Als Sharon Tate ermordert wurde, befand sich Polański beruflich in London. Während er aus Europa zurückkehrte, machten sofort Spekulationen um den blutigen Vorfall die Runde in Hollywood. Doch die Polizei habe länger keinerlei Anhaltspunkte ausfindig machen können. Freunde und Bekannte des Paares hätten jedoch sehr wohl einige Theorien preigegeben, wer der "Tate-Mörder" sein könnte.

Polański soll dann auf eigene Faust einigen Hinweisen nachgegangen sein. Von der Suche nach Blutspuren an teuren Autos bis hin zu Handschriftanalysen, beschäftigte er sich wohl mit allem, was ihm eventuell den Mörder seiner Frau hätte liefern können.

Unter den vermeintlichen Spuren befand sich den Berichten zufolge auch das Rezept für eine Brille, welches er später im gemeinsamen Haus am Cielo Drive gefunden haben soll.

Polański soll Bruce Lee des Mordes an Sharon Tate verdächtigt haben

Bruce Lee posiert für seinen Film "Enter the Dragon", 1973.

Mysteriöse Brille

Laut der New York Post verglich der Regisseur über Wochen hinweg die Gläserstärken von Brillen seiner Bekannten und Freunde mit denen, die auf dem Rezept verschrieben wurden. Ohne Erfolg. Kurz danach trainierte Bruce Lee - wie schon so oft - mit Polański und soll erwähnt haben, dass er seine Brille kürzlich verloren habe und eine neue bräuchte.

Zu diesem Zeitpunkt erhärtete sich Polańskis Verdacht, dass Bruce Lee, der so eng mit dem Paar zusammengearbeitet hatte, Sharon Tate und ihre Freunde ermordet haben könnte. Polly zufolge soll der Regisseur daraufhin versucht haben, ihm eine Falle zu stellen: "Sehr kühl sagte Polański zu Bruce: 'Auf dem Heimweg können wir bei meinem Augenarzt eine Brille holen. Es wird mein Geschenk an dich sein.' Sehr zu Polańskis Erleichterung stimmten die Rezepte nicht überein."

Wenige Monate danach wurden Charles Manson und fünf seiner Gefolgsleute der Morde wegen verhaftet. Sie bekamen eine lebenslängliche Haftstrafe.

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