Roman Polanski: Ein Leben voller Dramen
Ein Leben wie ein Film. Raymond Thierry Liebling, den alle Welt als Roman Polanski kennt, sagte: In seiner Seele sei er französisch, in seinem Herzen polnisch. Nach „Der Gott des Gemetzels“ hatte zuletzt im Mai sein jüngster Film „Venus im Pelz“ in Cannes Premiere. Schon vor 30 Jahren machte er sich in seinen Memoiren „Roman by Polanski“ keine Illusionen: „Viele halten mich für einen bösen, verderbten Zwerg.“
Viele Filme und Schlagzeilen später erscheint kurz vor seinem 80. Geburtstag: „Polanski“ von Paul Werner. Eine Lebensgeschichte, die ein Polanski-Drehbuch sein könnte, voll der Gewalttätigkeiten und Obsessionen, die auch seine Filme spicken, wird dabei brav und detailreich mit der Akribie eines Buchhalters abgearbeitet.
Der Zehnjährige entflieht allein dem Krakauer Getto und beißt sich, nachdem die Mutter in Auschwitz ermordet worden war, als einsamer, kleiner Wolf durchs Leben. Sein erster Kurzfilm heißt „Mord“ und zeigt auch einen: Ein Messerstecher bringt einen Schlafenden um. Die Schreckensbilder seiner Kindheit und Jugend bringt er auf die Leinwand: „Der Pianist“ nach den Memoiren von Wladyslaw Szpilman wird mit einem Oscar prämiert.
Zerrissenes Leben
Der will nur Filme machen, sonst seine Ruhe. Und am allerwenigsten mit Journalisten reden. Wenn er es doch hin und wieder tut, kann er witzig sein: „Vielleicht bin ich ein ewiges Kind.“ Dann verrät er, welche Frauen ihn für seine Filme instinktiv interessieren: „Frauen, die außerhalb des Normalen sind, die einen ungewöhnlichen, etwas neurotischen Charakter haben, überhaupt durch ihren Charakter mehr als durch alles andere wirken.“
KURIER-Wertung: *** von *****
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