Rassismus-Vorwurf "bleibender Fleck" der britischen Monarchie?

Rassismus-Vorwurf "bleibender Fleck" der britischen Monarchie?
Als sie mit Söhnchen Archie schwanger war, habe es Bedenken gegeben, "wie dunkel seine Haut sein könnte, wenn er geboren wird", sagte Meghan im Interview mit Oprah Winfrey.

Prinz Harry und seine Frau Herzogin Meghan fühlten sich von der königlichen Familie im Stich gelassen - auch beim Thema Rassismus. In den Jahren, die Meghan im Palast verbrachte, sei nie ein Familienmitglied gegen rassistische Angriffe und "koloniale Untertöne" in der Berichterstattung aufgestanden, kritisierte Harry im Interview mit US-Talkmasterin Oprah Winfrey. "Das hat wehgetan."

Im Gegenteil: Rassistische Gedankenspiele kamen nach eigenen Worten auch in der eigenen Familie vor. Als sie mit Söhnchen Archie schwanger war, habe es Bedenken gegeben, "wie dunkel seine Haut sein könnte, wenn er geboren wird", sagte Meghan. Während sie alle anderen Fragen offen beantworteten, schwiegen sich die Eheleute hier aber über die Details aus.

Rassismus hinter verschlossenen (Palast-)Türen

Er werde nie sagen, wer mit ihnen darüber gesprochen habe, betonte Harry. Und Meghan sagte, sie wolle sich nicht genauer äußern, weil dies "sehr schädlich" für einige Personen wäre. Es sei aber wohl klar, dass ein dunkelhäutiges Baby ein Problem für den Palast gewesen wäre. Die Mutter der 39-jährigen Amerikanerin ist Schwarz.

Am Tag nach der Ausstrahlung verriet Winfrey in der TV-Sendung "CBS This Morning" aber, dass Harry am Rande des Interviews "sicherstellen wollte, dass ich weiß, dass seine Großmutter und sein Großvater nicht Teil dieser Gespräche waren".

Tennisspielerin Serena Williams äußerte nach der Ausstrahlung demonstrativ ihre Bewunderung für den Mut Meghans. "Ich bin stolz auf dich, dass du so tapfer bist. Ich weiß, es ist nie einfach. Ihr beide seid stark - du und Harry", schrieb die 39-Jährige auf Instagram.

Das Interview dürfte das Königshaus noch einige Zeit beschäftigen. Besonders der Rassismus-Vorwurf sei ein "bleibender Fleck" für die Royals, befand der BBC-Experte Peter Hunt.

Die britische Anti-Monarchie-Bewegung "Republic" fühlt sich unterdessen durch das Interview in ihrer Forderung nach Abschaffung des Königshauses bestätigt. "Die Monarchie wurde gerade von der schwersten Krise seit der Abdankung (von King Edward VIII.) im Jahr 1936 erfasst", teilte die Bewegung am Montag auf ihrer Webseite mit. Das Interview habe gezeigt, dass die Monarchie "bis ins Innerste verfault ist und nicht die britischen Werte widerspiegelt", hieß es weiter.

In Umfragen hatte sich zuletzt gerade mal ein Fünftel der Briten für eine Abschaffung der Monarchie ausgesprochen. Die große Mehrheit wollte das Königshaus hingegen beibehalten. King Edward VIII. dankte 1936 ab, um die US-Schauspielerin Wallis Simpson heiraten zu können. Sein Nachfolger, King George VI., war der Vater der heutigen Königin Elizabeth II. (94). Die Beziehung des Königs mit einer geschiedenen US-Amerikanerin war damals ein großer Skandal und wurde oft zu Vergleichen mit Harry und Meghan herangezogen.

Harry und Meghan: Ihre royalen Jahre

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Meghan Markle und Prinz Harry zeigten sich erstmals im September 2017 als Paar.

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Damals besuchten sie gemeinsam die "Invictus Games", eine paralympische Sportveranstaltung. 

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Bald darauf bestätigte der Palast die Verlobung der beiden, über die in internationalen Medien längst spekuliert wurde.

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Ende November 2017 gab das Paar bekannt, ihre Hochzeit werde im Frühjahr 2018 stattfinden.

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Im Dezember teilte der Palast auch drei offizielle Verlobungsfotos des Paares, die auch zum Motiv für Briefmarken wurden.

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Meghan und Harry drückten dabei ihren eigenen Stil aus.

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Am 19. Mai 2018 trauten sich Meghan und Harry.

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Das Jawort besiegelten sie mit einem Kuss.

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Die Traaungszeremonie fand in Windsor statt.

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Am 15. Oktober verkündete der Palast dann: Herzogin Meghan ist schwanger und erwartet im Frühling 2019 ihr Kind.

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Noch am selben Tag brachen Meghan und Harry zur Australien-Reise auf.

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Als nächstes ging es im Oktober 2018 nach Neuseeland.

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Trotz Schwangerschaft keine Atempause: Im Februar 2019 reisten die beiden dann nach Marokko.

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Im Frühjahr 2019 war die Herzogin bereits hochschwanger und verabschiedetet sich in die Babypause.

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Die Herzogin unterbrach ihre Pause allerdings, um gemeinsam mit ihrem Mann den Opfern des Neuseeland-Attentats Tribut zu zollen.

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Am 6. Mai 2019 gab Prinz Harry freudestrahlend bekannt, seine Frau Meghan habe "etwas verspätet" einen gesunden Buben zur Welt gebracht.

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Ein knappes Jahr vor dem ersten Hochzeitsjubiläum durften sich Meghan und Harry über ihren ersten Nachwuchs namens Archie Harrison freuen.

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Bereits einen Monat nach der Entbindung wagte sich Meghan wieder aufs royale Parkett: Mit Prinz Harry nahm sie am 8. Juni an der Geburtstagsparade der Queen teil.

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Im Juli zeigte sich die Herzogin samt Neugeborenem bei einem Polo-Spiel. Auch Herzogin Kate kam mit George, Charlotte und Louis um die Prinzen William und Harry anzufeuern. Es war bis dato das letzte Mal, das die Cambridges und die Sussexes etwas gemeinsam unternahmen.

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Im Herbst 2019 unternahmen die Sussexes eine offizielle Reise nach Südafrika.

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Mit von der Partie war natürlich auch Archie, mit dem das Paar Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu einen Besuch abstattete.

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Dort gaben sie auch das berühmte Interview, in dem einerseits Meghan zugab, unter ihrem neuen Leben sehr zu leiden und andererseits Harry offenbarte, mit seinem Bruder Prinz William Probleme zu haben. Ein Schachzug, der in der Öffentlichkeit nicht gut aufgefasst wurde. Vor allem, weil im Palast ansonsten gilt: "Nie beschweren, nie erklären". Der emotionale Ausbruch sollte der Anfang vom Ende sein.

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Im November absolvierten Meghan und Harry dann noch ein paar letzte Termine, bevor sie sich eine sechswöchige Auszeit von ihren royalen Plfichten verabschiedeten. Auch das Weihnachtsfest verbrachten sie nicht mit der Königsfamilie, sondern blieben in dieser Zeit in Kanada, auf Vancouver Island.

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Von dort kehrten sie strahlend zurück, nur um wenige Stunden später die Bombe platzen zu lassen: Ohne sich erneut mit der Queen abzusprechen, kehrten die Sussexes dem Palast den Rücken um "Teilzeit-Royals" ohne finanzielle Unterstützung zu werden.

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Diese Rechnung haben sie Sussexes allerdings ohne die Queen gemacht. Diese gab wenige Tage später bekannt, dass das Paar die Titel der "Königlichen Hoheit" abgeben und die Renovierungskosten für ihr Haus zurückzahlen müsse. Sie werden jedweder royaler Aufgaben enthoben und erhalten - wie gewünscht - keine öffentlichen Gelder mehr.

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Mittlerweile leben Harry und Meghan in Kalifornien. Sie haben lukrative Deals mit den Streamingplattformen Spotify und Netflix abgeschlossen und erwarten aktuell ihr zweites Kind.

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