Prinzessin Mako: Böse Gerüchte um verschobene Hochzeit

Spekulationen um verschobene Hochzeit von japanischer Prinzessin Mako.

Ist Prinzessin Makos Liebesglück dahin? Japanische Medien verbreiten böse Gerüchte um die verschobene Hochzeit der 26-Jährigen.

Verlobung aufgelöst?

Im September 2017 hatten die älteste Enkelin von Kaiser Akihito und ihr gleichaltriger Freund Kei Komuro verkündet, dass sie sich am 4. März dieses Jahres offiziell verloben und am 4. November heiraten wollen. Anfang des Monats wurde die Hochzeit überraschend verschoben.

Die Trauung werde nicht vor 2020 stattfinden, ließ das Paar über das Haushofamt bekannt geben. Makos Hochzeit soll erst nach der Abdankung ihres Großvaters, Kaiser Akihito, am 30. April 2019 stattfinden. Sie und ihr ehemaliger Studienkollege hätten die Dinge aus Unreife überstürzt, hieß es in der von Medienberichten zitierten Erklärung.

Böse Zungen unken jedoch, dass die geplante Hochzeit in Wahrheit aufgelöst wurde. "Es ist eine Annullierung", behauptet eine Quelle aus dem Büro des Premierministers gegenüber dem Magazin Shukan Gendaj. "Kei wird angehalten, 'freiwillig' darauf zu verzichten."

Prinzessin Mako: Böse Gerüchte um verschobene Hochzeit
(FILES) This file photo taken on September 3, 2017 shows Princess Mako (R), the eldest daughter of Prince Akishino and Princess Kiko, and her fiancee Kei Komuro (L), smiling during a press conference to announce their engagement at the Akasaka East Residence in Tokyo. The engagement and wedding of Princess Mako, the eldest granddaughter of Emperor Akihito, and her fiance Kei Komuro will be postponed until 2020 due to lack of "sufficient preparations," news reports said on February 6, 2018. / AFP PHOTO / POOL / Shizuo Kambayashi

Komuro ein Hochzeitschwindler?

Der Grund für die Spekulationen: Kei Komuro soll seinen finanziellen Hintergrund willentlich verheimlicht haben. Im Dezember 2017 soll bekannt geworden sein, dass Komuro Schulden von über 32.000 Euro habe. Der Jurastundet, der seit 2016 in einer Anwaltskanzlei tätig ist, habe zunächst bestritten, von den Schulden gewusst zu haben, dann aber zugegeben, gelogen zu haben. Am japanischen Hof war von Hochzeitsschwindel die Rede.

Mit der Heirat mit einem Bürgerlichen verliert Prinzessin Mako ihren royalen Status. Die Enkelin des Kaisers soll eine einmalige Geldsumme erhalten, danach werden sie und ihr künftiger Gatte auf sich allein gestellt sein.

Von Makos Ehemann in spe wird erwartet, dass er seine Frau versorgen kann. Der Kaiser befürchte aber, Komuro sei auf das Geld der Prinzessin aus.

"Falls Mr. Komuro Geld von Mako erwartet, dann ist das einfach nur falsch. So etwas hasst der Kaiser. Sie wird 150 Millionen Yen (Anm. umgerechnet über eine Million Euro) erhalten, aber das ist nicht für die täglichen Lebenshaltungskosten. Es ist das Geld der Steuerzahler, das zur Sicherheit und für Makos Ehre als ehemaliges Mitglied der kaiserlichen Familie dient", heißt es.

Viel Mitspracherecht scheinen Prinzessin Mako und ihr Verlobter bezüglich ihrer Hochzeit jedenfalls nicht zu haben: "Das Kaiserliche Hofamt lässt die Royals keine Entscheidungen treffen, da sie Symbole sind. Und als Symbole sollten sie makellos sein. Kei Komuro wird als Makel betrachtet", erklärt ein royale Experte.

Es gibt Hochzeitspläne am japanischen Hof: Prinzessin Mako, das erste der vier Enkelkinder von Kaiser Akihito, steht vor der offiziellen Bekanntgabe ihrer Verlobung. Doch in die Freude am Hofe mischen sich auch Sorgen: Der Monarchenfamilie geht allmählich der Nachwuchs aus.

Japan genießt den Ruf als Hightech-Nation, als hippes Mekka für Fans von Manga-Comics, Anime-Streifen und coolen Robotern. Wenn allerdings die kaiserliche Prinzessin Mako am Sonntag (3. September) ihre Verlobung mit ihrem Studienfreund Kei Komuro offiziell bekannt gibt, zeigt sich Japan nicht von seiner erzkonservativen Seite.

Erzkonservativ - muss Familie verlassen

Bevor Prinzessin Mako wohl im kommenden Jahr ihren Auserwählten heiraten kann, müssen beide eine ganze Reihe traditioneller Riten und Zeremonien absolvieren, die manchen eher an das Zeitalter der Shogune als an die Epoche der Playstation erinnern. Danach aber winkt der Prinzessin die Freiheit.

Die 25-jährige Tochter von Prinz Akishino, dem jüngeren Sohn von Kaiser Akihito und Zweiten in der Thronfolge, und seiner Frau Kiko wird die kaiserliche Familie verlassen. Das verlangt das Gesetz so: Wenn Frauen wie Mako einen Bürgerlichen heiraten, werden sie zur Privatperson.

Einmalige Geldsumme

Sie bekommt vom Staat eine einmalige Geldsumme, über deren Höhe ein achtköpfiges Gremium um Ministerpräsident Shinzo Abe befinden wird, danach werden sie und ihr künftiger Gatte auf sich allein gestellt sein. Wie Mako zu dem Gesetz steht, weiß man nicht. Das von uralten Ritualen geprägte, restriktive Leben hinter dem dichten Chrysanthemenvorhang des Kaiserpalastes ist jedenfalls anderen Frauen bisweilen schwer gefallen.

Schweres Leben für Kaiserin Michiko

Eine, die es nicht immer leicht hatte, ist Kaiserin Michiko. Sie ist die erste Bürgerliche, die ein Kaiser gegen die fast 2000 Jahre alte Tradition zur Gemahlin nehmen durfte. Zwischenzeitlich verlor Michiko sogar ihre Stimme. Zu ihrem 50. Hochzeitstag war Kaiser Akihito mit den Worten zitiert worden: "Ich bin so dankbar, dass sie das alles ausgehalten hat."

Prinzessin Mako: Böse Gerüchte um verschobene Hochzeit
(FILES) This file photo taken on January 2, 2015 shows Japan's Emperor Akihito and Empress Michiko waving from the balcony of the Imperial Palace during their annual new year greeting in Tokyo. Japan's lower house of parliament passed a bill on June 2, 2017 that allows ageing Emperor Akihito to step down, as it also called for a rare debate on the role of women in the male-dominated monarchy. / AFP PHOTO / Toshifumi KITAMURA

"Anpassungsstörung": Prinzessin Masako

Auch Michikos Schwiegertochter, die frühere Elite-Diplomatin und heutige Kronprinzessin Masako, ist eine Außenseiterin am Hofe und hat unter psychischem Druck zu leiden. Offiziell erkrankte Masako an einer "Anpassungsstörung", die vom enormen Stress ihres Amtes herrührte. Beobachter sahen dahinter vor allem den seit ihrer Heirat mit Kronprinz Naruhito auf Masako lange Zeit lastenden Druck, einen männlichen Thronfolger zu gebären.

Prinzessin Mako: Böse Gerüchte um verschobene Hochzeit
Japan's Crown Princess Masako bows to her husband Crown Prince Naruhito before he leaves for Malaysia at Togu Palace in Tokyo, Japan April 13, 2017. REUTERS/Kim Kyung-Hoon

2001 kam Tochter Aiko zur Welt. Wegen ihres Geschlechts ist ihr jedoch der Thron per Gesetz verwehrt. Mit all dem muss sich ihre Verwandte, Prinzessin Mako, bald nicht mehr belasten. So wie 2005 Sayako Kuroda, die einzige Tochter des Kaiserpaares, hat sich Prinzessin Mako nicht wie andere weibliche Mitglieder des Kaiserhauses einen Mann aus altem Adel gewählt, sondern einen ganz normalen Japaner.

Laut der japanischen Zeitschrift "Shukan Gendai" ist es "reine Liebe". Kei Komuro lernte Mako etwa vor fünf Jahren durch einen Freund an der International Christian University (ICU), die beide damals besuchten, kennen. Die Prinzessin war das erste Mitglied aus der Kaiserfamilie, das dort studierte.

Einfaches Leben als Bürgerlicher

Komuro war als 18-Jähriger mit dem bezaubernden Titel "Prinz des Meeres" Tourismus-Botschafter der nahe Tokio gelegenen Stadt Fujisawa. Er lernte Geige, kann Kochen und Skifahren. Komuros Vater starb, als er noch ein Kind war. Er besuchte eine internationale Privatschule bevor er zur ICU ging. Als Student jobbte er in einem französischen Restaurant und gab Englisch-Unterricht. Heute lebt Komuro in der Tokioter Nachbarstadt Yokohama in einer einfachen Wohnung mit seiner Mutter und seinem Großvater und jobbt neben einem Master-Studium für Wirtschaftsrecht in einer Anwaltskanzlei in Tokio.

Während sich Mako und Komuro auf ihre gemeinsame Zukunft freuen, machen sich die Hüter des Kaiserhofes eher Sorgen um die Zukunft. Der jetzige Kaiser Akihito wird auf eigenen Wunsch als erster Kaiser seit rund 200 Jahren zu Lebzeiten abdanken. Das Parlament ermöglicht dem 83-Jährigen das durch ein kürzlich beschlossenes Sondergesetz. Für seinen ältesten Sohn Naruhito, der möglicherweise am 1. Jänner 2019 als neuer Tenno den Thron besteigt, gilt wieder die alte Regelung. Doch damit bleibt die Zukunft des Kaiserhauses weiter ungesichert. Der ältesten Erbmonarchie der Welt geht nämlich allmählich der Nachwuchs aus. Nur Männer dürfen nach dem geltenden Gesetz auf den Thron.

Prinzessin Mako: Böse Gerüchte um verschobene Hochzeit
FILE PHOTO - Japanese Emperor Akihito (seated 3rd L) and Empress Michiko (seated 4th L), smile with their family members during a photo session for the New Year at the Imperial Palace in Tokyo, Japan in this handout picture taken November 28, 2016, and provided by the Imperial Household Agency of Japan. Also in the picture are Crown Prince Naruhito (seated 2nd L), his wife, Crown Princess Masako (Seated L), their daughter, Princess Aiko (top 2nd L), Prince Akishino, (Seated 2nd R), his wife, Princess Kiko (Seated R), their daughters, Princess Mako (top L), and Princess Kako (top R), and their son, Prince Hisahito (top 2nd R). Imperial Household Agency of Japan via Reuters/File Photo ATTENTION EDITORS - THIS PICTURE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS.

10-jähriger Prinz ist einziger Thron-Nachwuchs

Prinzessin Makos jüngster Bruder, der zehn Jahre alte Prinz Hisahito, ist das einzige verbliebene männliche Mitglied der jüngsten Generation der kaiserlichen Familie. Dem Sondergesetz wurde eine Resolution beigefügt, die sich nun für eine Debatte darüber ausspricht, zum Beispiel Prinzessinnen zu ermöglichen, am Hof zu bleiben und eigene Familienzweige zu gründen. Sollten sie dann Söhne bekommen, so scheint die Überlegung, könnten die ja auf den Thron.

Das ist zwar Erzkonservativen zuwider. Sie beharren darauf, dass es ein Mann einer männlichen Linie sein muss. Immerhin aber könnte die Diskussion durch die Heiratspläne von Mako weiteren Schub erhalten.

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Prinzessin Mako

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