Prinz Philips letzte Reise: Ablauf und Gäste der heutigen Trauerfeier
Der verstorbene Ehemann der britischen Königin Elizabeth II., Prinz Philip, wird am Samstag (ab 15.40 Uhr MESZ) auf Schloss Windsor westlich von London beigesetzt. Aufgrund der Corona-Einschränkungen findet die Trauerfeier im engsten Familienkreis statt. Aus diesem Grund wird auch Premierminister Boris Johnson nicht persönlich an der Zeremonie teilnehmen.
Zunächst wird der am 9. April mit 99 Jahren verstorbene Herzog von Edinburgh in der Privatkapelle des königlichen Schlosses aufgebahrt. Am Samstag wird der Sarg um 14.40 Uhr (15.40 Uhr MESZ) aus der Kapelle gebracht und auf einen umgebauten Land Rover gesetzt. Die Prozession führt anschließend quer durch die Innenhöfe des Schlosses an das andere Ende der Anlage, wo die St.-Georgs-Kapelle liegt. In dem prachtvollen gotischen Gotteshaus findet die Trauerfeier statt. Der Sarg soll um 15.53 Uhr MESZ am Eingang der Kapelle eintreffen. Für 16.00 Uhr MESZ ist einen landesweite Schweigeminute angesetzt.
Da aufgrund der Corona-Beschränkungen nur 30 Gäste an einer Trauerfeier teilnehmen dürfen, ist die Anwesenheit in der St.-Georgs-Kapelle voraussichtlich auf die Mitglieder der Königsfamilie und Philips Privatsekretär Archie Miller-Bakewell beschränkt, wie die Royals auf ihrer Homepage bekannt gaben. Justin Welby, der Erzbischof von Canterbury, soll die Trauerzeremonie leiten.
Die Urenkel von Prinz Philip werden bei der Trauerfeier nicht dabei sein. Die Kinder von Prinz William und Herzogin Kate - George (7), Charlotte (5) und Louis (2) - seien nach Angaben der königlichen Familie zu jung, um bei der im Fernsehen übertragenen Trauerfeier dabei zu sein, berichtete unter anderem die Nachrichtenagentur PA. Gleiches gilt auch für den Nachwuchs der Queen-Enkelinnen Zara Tindall und Prinzessin Eugenie.
Die voraussichtlichen Gäste im Überblick
Die Königin, ihre vier Kinder und deren Ehepartner und -partnerinnen:
- Prinz Charles und Camilla
- Prinzessin Anne und Timothy Laurence
- Prinz Edward and Sophie Wessex
- Prinz Andrew
Die Enkelkinder:
- Peter Phillips
- Zara Tindall
- Prinz William (und Ehefrau Catherine)
- Prinz Harry
- Prinzessin Beatrice
- Prinzessin Eugenie
- Lady Louise Windsor
- Viscount Severn
Unklar ist, ob die Ehepartner von Zara Tindall, Beatrice und Eugenie - Mike Tindall, Edoardo Mapelli Mozzi und Jack Brooksbank - ob der begrenzten Gästezahl teilnehmen werden können.
Cousins und Cousinen der Königin:
- Prinzessin Alexandra
- Richard, Herzog von Gloucester und Ehefrau Brigitte
- Edward, Herzog von Kent und Ehefrau Katharine
- Prinz Michael von Kent und Ehefrau Marie Christine
Philips deutsche Verwandschaft
Medienberichten zufolge soll Philip sich gewünscht haben, dass seine "Blutsverwandtschaft" an seinem Begräbnis teilnimmt. Diese soll durch
- Prinz Philipp zu Hohenlohe-Langenburg
- Bernhard Erbprinz von Baden und
- Landgraf Heinrich Donatus von Hessen vertreten werden
Auch Prinz Philips langjährige Freundin Penny Brabourne wird an der Trauerzeremonie teilnehmen.
Zudem pflegt die Königin ein enges Verhältnis zu den Kindern ihrer verstorbenen Schwester Prinzessin Margaret: David Armstron-Jones und Sarah Chatto. Auch sie könnten an den Feierlichkeiten teilnehmen.
Besondere Aufmerksamkeit gilt der Anwesenheit von Prinz Harry, dem jüngeren Sohn von Kronprinz Charles, der gemeinsam mit seiner derzeit schwangeren Frau Meghan und Söhnchen Archie in den USA lebt. Harry und Meghan, Herzog und Herzogin von Sussex, hatten vor einem Jahr ihre Verpflichtungen als Mitglieder der Königsfamilie zurückgelegt und sich auch öffentlich immer mehr von den anderen Royals distanziert. In einem Anfang März ausgestrahlten Interview mit der US-Talkshow-Queen Oprah Winfrey äußerten diese sogar den Vorwurf von Rassismus gegen Meghan, die afroamerikanische Wurzeln hat. Medien spekulierten, dass der Tod des Großvaters Harry eine Möglichkeit geben könnte, sich mit seinem Vater Charles und seinem älteren Bruder William auszusöhnen. Meghan reise "auf ärztlichen Rat" nicht aus Kalifornien zur Trauerfeier an, hieß es aus dem Buckingham Palace.
Letzte Ruhestätte
Im Anschluss an die Feier wird der Leichnam des Prinzen in der königlichen Gruft beigesetzt. Nach Medienberichten soll dies jedoch nicht der endgültige Begräbnisort von Prinz Philip bleiben. Sobald seine Gemahlin, Königin Elizabeth, ebenfalls verstorben ist, sollen beide gemeinsam in einem 1969 errichteten Zubau der St.-Georgs-Kapelle bestattet werden, wo bereits Elizabeths Eltern George VI. und die als "Queen Mum" bekannte Königinmutter Elizabeth sowie Prinzessin Margaret, die Schwester der Queen, liegen.
Der Bürgermeister von Windsor hatte die Öffentlichkeit zuletzt gebeten, während der Trauerfeierlichkeiten den Schlossanlagen fernzubleiben. "Wir müssen jeden bitten, die eigene Gesundheit und Sicherheit und die von anderen ganz oben auf die Prioritätenliste zu setzen und nicht nach Windsor zu kommen", sagte John Story der Nachrichtenagentur PA laut dpa. Er wies zudem darauf hin, dass die gesamte Zeremonie hinter den Schlossmauern stattfinden und daher von außen gar nicht sichtbar sein werde. Auch die Königsfamilie rief die trauernden Menschen auf, die Feierlichkeiten im Fernsehen zu verfolgen.
In Großbritannien galt seit Prinz Philips Todestag, bis zum heutigen Begräbnistag Staatstrauer. Die Flaggen an öffentlichen Gebäuden sind auf halbmast gesetzt.
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