Prinz Charles: Was seine Söhne ihm vorwerfen

Prinz Charles: Was seine Söhne ihm vorwerfen
Der englische Royal gibt in einer TV-Dokumentation anlässlich seines 70ers ungewöhnlich private Einblicke in sein Leben.

In der TV-Dokumentation, die anlässlich Prinz Charles‘ 70. Geburtstag auf BBC gesendet wird, erlebt man den britischen Thronfolger von einer völlig neuen Seite. Erstmals gibt er ein Statement dazu ab, wie er sich als regierender Monarch verhalten würde.

Prinz Charles: Was seine Söhne ihm vorwerfen

Mit der Krone wäre alles anders

Über die letzten Jahre wurde der Prinz von Wales mehrfach beschuldigt, die Unparteilichkeit der Monarchie zu verletzen. Charles setzt sich bekanntlich für Themen wie Umweltschutz, Alternativmedizin und Architektur ein. Kritiker meinen, er mische sich in die Regierungspolitik ein. Dem würde Charles selbst als König nicht widerstehen können. Im TV-Interview darauf angesprochen, reagierte der britische Prinz erbost: "So blöd bin ich auch nicht."

Prinz Charles: Was seine Söhne ihm vorwerfen

Er wisse, dass er im Falle seiner Krönung eine andere Rolle übernehme und beteuerte, sich nicht mehr zu jenen Themen zu äußern, die ihm heute so am Herzen liegen.

William und Harry über ihren Vater

Die Dokumentation, die Donnerstagabend auf BBC ausgestrahlt wurde, zeigt nicht nur das Interview mit dem britischen Thronfolger. Auch seine Söhne William und Harry sowie Charles' Frau Camilla geben einen Einblick in die Welt des Royals. Dokumentarfilmer John Bridcut wurde dafür ein Jahr lang exklusiver Zugang zu Charles gewährt.

Prinz Harry beschreibt seinen Vater als unermüdlichen Workaholic, der spätnachts noch arbeite, spät zu Abend esse und nicht selten "an seinem Schreibtisch einschläft".

"Er sollte einen Gang zurückschalten", sagt Harry.

Als Großvater sei Charles allerdings großartig. Er könne Stunden damit verbringen, mit seinen Enkelkindern auf dem Fußboden herumzukriechen, lustige Geräusche zu machen und zu lachen, so Camilla. "Er liest ihnen Harry Potter vor", erzählt die Frau des Prinzen. "Und ich glaube, die Kinder lieben das."

An den Gerüchten, Charles würde sich im Privaten darüber beschwert haben, Williams und Kates Kinder nicht so oft zu sehen zu bekommen wie die Middletons, scheint dennoch etwas dran zu sein. Der vielbeschäftigte Thronfolger dürfte aber selbst Mitschuld daran tragen, dass er George, Charlotte und Lewis seltener zu Gesicht bekommt als Kates Eltern.

Tatsächlich wünsche sich William laut eigenen Angaben mehr "Familienzeit" mit seinem Vater. "Es ist etwas, woran ich arbeite, drücken wir es mal so aus. Ich denke, er hätte dafür schon Zeit, aber ich wünschte, er würde mehr Zeit mit meinen Kindern verbringen."

Jetzt, da sein Vater älter werde, würde er sich vermehrt Gedanken über dessen Gesundheit machen. "Mehr Zeit mit ihm zu Hause zu verbringen wäre wunderbar", so William in der Doku. "Weil wenn er da ist, ist er ein hervorragender Opa. Aber wir brauchen so viel Zeit mit ihm wie nur möglich."

Bereits in jungen Jahren in der Pflicht

Charles ist der längst dienende Thronfolger in der Geschichte Großbritanniens. Bei der Krönung von Queen Elizabeth II. war er vier Jahre alt.

Er habe es bald als Pflicht empfunden, sich eine produktive Beschäftigung zu suchen. Im Rahmen seinen Lobbying-Aktionen hätte er aber stets versucht, sich neutral zu verhalten, so Charles. Es wäre nie seine Absicht gewesen, sich in die Regierungspolitik einzumischen: "Eigentlich dachte ich, ich wäre motivierend."

Prinz Charles: Was seine Söhne ihm vorwerfen

Risikofreudiger Einsatz

Generell führe Charles inzwischen ein Leben, das er selbst befürworte, erzählt William über seinen Vater. "Als er jung war, hat er sich Kritik sehr zu Herzen genommen."

Im Interview auf seine Öffentlichkeitsarbeit angesprochen, bezeichnete sich der Thronfolger selbst als "risikofreudig".

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Er habe beispielsweise Dumfries House, ein schottisches Herrenhaus, gerettet. Da sich kein Käufer für das Anwesen fand, wurde die Versteigerung der Inneneinrichtung vorbereitet. Charles wusste das zu verhindern. Er gründete eine Organisation und kaufte das Anwesen. Dafür nahm der Thronfolger einen 20 Millionen schweren Kredit auf. Das Ziel der Aktion? Er wolle der Öffentlichkeit Zugang zu den architektonischen Besonderheiten des Hauses gewähren. Der britische Prinz sagte dazu im TV-Interview: "Ich bin Risiken eingegangen - ich glaube daran, gefährlich zu leben."

Der Thronfolger spricht in Interviews selten über sein Privatleben. Das letzte persönliche Interview gab Prinz Charles 1994, als er seine Untreue gegenüber Prinzessin Diana gestand.

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