Nach Maxwell-Verhaftung: Prinz Andrew immer mehr unter Druck
Nach der Festnahme seiner Freundin Ghislaine Maxwell durch das FBI gerät nun auch Prinz Andrew immer mehr in Bedrängnis.
Epstein-Komplizin verhaftet
Die frühere Vertraute des verstorbenen US-Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, Ghislaine Maxwell, ist am Donnerstag im US-Ostküstenstaat New Hampshire festgenommen worden, wie eine Sprecherin der Bundespolizei FBI bestätigte.
Die 58-jährige Tochter des verstorbenen britischen Medienmoguls Robert Maxwell soll junge Mädchen rekrutiert haben, um Epsteins sexuelles Verlangen zu befriedigen. Dem inzwischen verstorbenen US-Unternehmer war vorgeworfen worden, dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen zu haben.
Prinz Andrew pflegte langjährige Freundschaft zu Maxwell
Maxwells Verhaftung bringt auch den Sohn von Queen Elizabeth wieder ins Rampenlicht - und erneut mit der Epstein-Affäre in Verbindung. Bei einer Pressekonferenz in New York, bei der die Vorwürfe gegen Epsteins frühere Freundin dargelegt wurden, wurde laut Guardian auch Prinz Andrew gedrängt, sich einer Einvernahme zu stellen.
"Wir würden es willkommenheißen, wenn Prinz Andrew kommen und mit uns reden würde. Wir hätten gerne den Vorteil eines Statements von ihm", sagte US-Anwältin Audrey Strass. "Wir haben kein weiteres Kommentar - außer, das, was ich gerade gesagt habe. Damit ist gemeint, dass unsere Türen offen bleiben und wir ihn einladen zu kommen und uns die Möglichkeit zu geben, uns sein Statement anzuhören."
Eine Quelle aus dem Team des Prinzen gab gegenüber dem Guardian jedoch an, dass man im vergangenen Monat zwei Mal Kontakt zum US Department of Justice aufgenommen hätte. Die indirekten Vorwürfe, Andrew sei nicht bereit für eine Aussage, könne man nicht nachvollziehen.
"Das Team des Prinzen ist verwirrt angesichts der Tatsache, dass wir zwei Mal mit dem Department of Justice kommuniziert und bis jetzt keine Antwort bekommen haben", behauptet der Insider.
Schwere Vorwürfte gegen Prinz Andrew
Prinz Andrew hatte in der Vergangenheit kein Geheimnis aus seiner langjährigen Freundschaft zu Maxwell gemacht oder daraus, dass ihm diese Jeffrey Epstein vorgestellt habe.
Der Multimillionär Epstein, der gute Kontakte zu zahlreichen Politikern und Prominenten hatte, war bereits 2008 wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger zu 13 Monaten Gefängnis verurteilt worden und wurde seitdem als Sexualverbrecher geführt. Vor einem Jahr wurde Epstein erneut verhaftet. Im August wurde er tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan gefunden. Nach Angaben des US-Justizministeriums nahm er sich das Leben. Dem Investmentbanker hätten bei einer Verurteilung bis zu 45 Jahre Haft gedroht.
Im November 2019 hatte Prinz Andrew aufgrund der Freundschaft mit dem verurteilten Sexualstraftäter seine öffentlichen Ämter niedergelegt.
Zuvor war der zweitälteste Sohn der Königin von England selbst ins Visier geraten. Im Missbrauchsskandal um Epstein hatte eine US-Amerikanerin behauptet, in den Jahren 2001 und 2002 gezwungen worden zu sein, insgesamt drei Mal mit Prinz Andrew Sex zu haben. Die Frau namens Virginia Giuffre behauptet unter anderem dazu gebracht worden zu sein, mit Andrew Sex in Maxwells Haus in London zu haben, als sie gerade einmal 17 Jahre alt war.
Prinz Andrew wies die Vorwürfe jedoch "kategorisch" zurück.
"Ich habe keine Erinnerung daran, diese Dame jemals getroffen zu haben, überhaupt nicht", sagte der Royal in einem Interview mit BBC. Er bedauere seine Verbindung zu Epstein und habe "tiefes Mitgefühl" mit dessen Opfern, hatte Andrew damals außerdem klargestellt.
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