Michelle Williams: Emotionale seltene Worte über Ledger – und Gosling

Michelle Williams
Die Schauspielerin gab Podcast-Moderator Dax Shepard ein seltenes, aber sehr offenes Interview.

Michelle Williams gehört zu den talentiertesten, aber auch sensibelsten und zurückgezogensten Stars ihrer Generationen. Der ehemalige "Dawson's Creek"-Star, der unter anderem bereits fünfmal für den Oscar nominiert wurde, zeigt sich bei (seltenen) öffentlichen Auftritten sehr introvertiert und zurückhaltend, laut Insiderkreisen braucht es Ausdauer und Geduld, um ihr Vertrauen zu gewinnen. 

Interviews mit der 44-Jährigen sind also Mangelware. Umso überraschender war es, als sie Gast in der neuesten Folge des erfolgreichen Podcasts "Armchair Expert with Dax Shepard" war. Darin erzählt sie unter anderem aus der Zeit, als sie mit Schauspielkollege Ryan Gosling zusammenwohnte – und findet seltene Worte über ihren toten Ex-Freund Heath Ledger, mit dem sie eine gemeinsame Tochter hat.

"Unglaubliche Sensibilität"

Mit Ledger, der 2008 an einer Medikamentenvergiftung verstarb, war Williams zwei Jahre lang liiert, zusammen kamen sie bei den Dreharbeiten zum gemeinsamen Film "Brokeback Mountain". 2005 kam ihre Tochter Matilda zu Welt, 2007 kam es zur Trennung zwischen Williams und Ledger, der damals als einer der aufstrebendsten Jungtalente Hollywoods galt. 

Ledger habe eine "unglaubliche Sensibilität" gehabt, erzählt Williams im Interview mit Dax Shepard (ebenso Schauspieler und Ehemann von Kristen Bell). Bei der Geburt ihrer Tochter war Williams 25 Jahre alt, Ledger 26. Die Beziehung war noch sehr frisch, erinnert sich die Schauspielerin. "Wir haben ein Baby bekommen. Aber vielleicht ist es gut, dass man als junger Mensch noch nicht so viel Lebenserfahrung hat, dass man die Dinge in den richtigen Kontext setzen kann. Man lässt sich einfach treiben."

Als Shepard seine Bewunderung über Ledger zum Ausdruck bringt, sagt sie: "So besonders, so besonders, Gott sei Dank gibt es Matilda." Mehr Einblicke gewährt Williams in ihr Seelenleben bezüglich Ledger jedoch nicht. 

Auskunftsfreudiger war da schon Shepard, der aus dem Schwärmen gar nicht mehr herauskam: "Ich weiß nicht, ob ich mich jemals so schnell in jemanden verliebt habe", gesteht er. Er bezeichnet Ledger als einen der außergewöhnlichsten Männer, die er in seinem Leben getroffen habe. "Und ich konnte das Gewicht der Welt auf ihm auf eine ganz besondere Weise spüren, die mir das Herz gebrochen hat. Ich war sehr, sehr traurig, und dachte, er sei einfach so besonders."

Gosling und Williams wohnten zusammen

Neben Ledger sprach Williams auch über Ryan Gosling. Mit dem Hollywood-Beau war sie zwar privat nicht liiert, drehte aber das vielfach prämierte Meisterwerk "Blue Valentine". Der Film aus dem Jahr 2010 erzählt von einem Paar, das als letzten Rettungsversuch für seine Ehe eine Nacht in einem Motel verbringt.

Um sich auf diese emotionalen Szenen gebührend vorbereiten zu können, wohnten Williams und Gosling während der Dreharbeiten eine Woche gemeinsam unter einem Dach. 

"Wir drehten den ersten Teil, in dem wir [die Charaktere] jung und verliebt sind und alles super läuft. Dann machten wir eine zweiwöchige Pause und lebten zusammen. Bürozeiten, Baby, so von 9 bis 17 Uhr. Alles rein professionell", erinnert sich Williams. Die beiden hätten improvisierte Wege gefunden, um sich gegenseitig zu ärgern und um die Verbundenheit, die sie inzwischen aufgebaut hatten, wieder zu zerstören. Was gar nicht einfach war, gesteht Williams: "Es fiel uns so schwer, das loszulassen, was wir liebten."

Williams und Gosling lernten, sich zu nerven

Immer wieder kam der "Blue Valentine"-Regisseur Derek Cianfrance zu Besuch, präsentierte ihnen ein Szenario, das sie quasi in Echtzeit durchspielten sollten – mit dem Ziel, dass die Entfremdung zwischen Williams und Gosling zunimmt

"Dann kam er zurück und sagte: 'Nach diesem frustrierenden Tag gehst du jetzt mit deiner Tochter in den Freizeitpark und versuchst, Spaß zu haben'", erinnert sich Williams. "Es hat Spaß gemacht."

Gosling hätte mit der Zeit gelernt, sie zu "nerven" – und umgekehrt, erzählt die Schauspielerin. "Es war schrecklich." Williams erinnert sich, gedacht zu haben: "Ich will euch keinen Grund geben, mich zu hassen. Wir hatten so viel Spaß. Die Party muss doch nicht so schnell vorbei sein?" Die beiden verbrannten sogar das Hochzeitsfoto ihrer Filmfiguren, um Reibereien zu provozieren.

Zu 100 Prozent ging das Experiment des gemeinsamen Wohnens aber nicht auf, gibt Williams gegenüber Shepard an. Denn am Ende hätte sie weniger Gosling, sondern vor allem sich selbst nicht mehr gemocht. "Ihr müsst mich nicht hassen, denn jetzt hasse ich mich selbst", soll Williams laut eigenen Aussagen damals gesagt haben. "Ich bin nervig. Wir haben all unsere schlechtesten Eigenschaften zum Vorschein gebracht!"

Das Method Acting dürfte aber trotzdem für etwas gut gewesen sein: Williams wurde für ihre Rolle in "Blue Valentine" für den Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert, verlor aber gegen Natalie Portman ("Black Swan").

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