Matthew Perry: So sorgt seine Familie dafür, dass er unvergessen bleibt

FILE PHOTO: Actor Matthew Perry poses at the CBS Studios rooftop summer soiree in West Hollywood
Die "Matthew Perry Foundation of Canada" möchte drogensüchtigen Menschen auf dem Weg in ein geregeltes Leben helfen. Gegründet wurde sie von Perrys Familie.

Vor genau einem Jahr wurde "Friends"-Star Matthew Perry tot im hauseigenen Whirlpool in Los Angeles aufgefunden. Die Todesursache: die exzessive Einnahme des Betäubungsmittels Ketamin. Zwischen sechs- und achtmal täglich soll sich der Schauspieler zuletzt das Anästhetikum haben spritzen lassen. Perry wurde 54 Jahre alt. 

Wie Perry in seiner viel beachteten Autobiographie Friends, Lovers and the Big Terrible Thing erzählte, habe er sein gesamtes Leben lang mit einer schweren Drogen- und Alkoholsucht zu kämpfen gehabt, auch zahlreiche Entziehungskuren brachten nicht den gewünschten Erfolg. Perry litt sehr unter dieser Sucht, obendrein hatte er mit starken Depressionen zu kämpfen. 

Auch Freunde und Familie wussten von Perrys Problemen und wie wichtig es ihm war, über die Gefahr von Drogen und Alkohol aufzuklären, aber auch, anderen Süchtigen zu helfen. Um Matthew Perry zu ehren, gründeten seine jüngere Schwester Caitlin Morrison, seine Mutter Suzanne Morrison und Stiefvater Keith Morrison gemeinsam mit Perrys engem Freund Brian Murray sowie Expertin Cara Vaccarino die gemeinnützige Stiftung "The Matthew Perry Foundation of Canada". Das erklärte Ziel: Drogensüchtigen Menschen zu helfen, clean zu werden.

"Habe das Gefühl, direkt neben Matthew zu sitzen"

"Die Arbeit, die ich jetzt mache, ist sehr egoistisch, weil ich das Gefühl habe, direkt neben Matthew zu sitzen und jeden Tag mit ihm an etwas zu arbeiten, das ihm wichtig war", sagt Caitlin in einem aktuellen Interview mit Hello!. "Ich habe das Glück, ihn die ganze Zeit über ganz, ganz nah in meinem Leben haben zu können, was wunderbar ist." Keith ergänzte: "Matthew wollte, dass man sich an ihn erinnert, weil er etwas getan hat, um suchtkranken Menschen zu helfen." 

Die Stiftung hilft süchtigen Personen beispielsweise dabei, passende Therapien, Wohnmöglichkeiten und Arbeitsstellen zu finden. Zudem finanziert sie Forschungsprojekte zum Thema Heilmittel für "Substanzkonsumstörungen" und hilft bei der Vermittlung zwischen Forschung und Pharmaindustrie.

Wie wichtig Matthew Perry selbst diese Art von Arbeit gewesen ist, lässt ein Zitat von ihm auf der Homepage erahnen: "Sucht ist viel zu mächtig, als dass jemand sie alleine besiegen könnte. Aber gemeinsam können wir es Tag für Tag meistern." Und: "Wenn ich sterbe, möchte ich, dass die Hilfe für andere als Erstes erwähnt wird." Dass diese Hilfe für ihn einen größeren Stellenwert als sein "Friends"-Ruhm hatte, schrieb Perry auch bereits in seiner Autobiographie.

Schwester und Mutter standen Perry sehr nahe

Auf der Homepage ist ebenso zu lesen, dass sich Caitlin immer als "Matthews kleine Schwester" sehen wird – "ein Mädchen mit großen Augen, das dachte (und immer noch denkt), dass ihr Bruder der coolste Mensch war, der je existiert hat". Wie jede andere kleine Schwester auch habe sie viel von ihrem großen Bruder gelernt: beispielsweise, wie man Butterpopcorn macht, wie man ein Zeugnis "bearbeitet" oder auch, was Comedy-Timing betrifft. Das Wichtigste, was Matthew ihr beigebracht habe, sei: Egal, wie oft man scheitert, man scheitert erst dann, wenn man aufhört, es zu versuchen.

Auch über die Beziehung zwischen Matthew Perry und seiner Mutter Suzanne erfährt man auf der Homepage der Stiftung etwas. Die beiden hätten sich gegenseitig stets unterstützt und blieben füreinander über all die Jahre hinweg "auf eine Weise etwas Besonderes, das niemand sonst erreichen konnte. Sie hatten ihre eigene Sprache." Jede Woche hätten die beiden stundenlang miteinander telefoniert und einander unzählige Textnachrichten geschrieben. "Selbst wenn sie stritten, waren sie mit ganzem Herzen dabei."

Im Interview mit Hello! sagt Keith Morrison über den Tod seines Stiefsohnes: "Als Matthew plötzlich starb, war das unglaublich schockierend. Wir haben beschlossen, an dieser Erkenntnis festzuhalten und zu versuchen, etwas Sinnvolles zu tun."

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