Maria Riva: Tochter von Marlene Dietrich wird 100 und führt zurückgezogenes Leben

Maria Riva blickt selbst auf ein bewegtes Leben zurück - und doch ist sie für viele vor allem die Tochter von Marlene Dietrich (gest. 1992). Das einzige Kind des deutschen Weltstars feiert am 13. Dezember in den USA seinen 100. Geburtstag. 

"Es geht ihr gut, sie ist geistig voll dabei und hat immer noch viel Humor", sagt David Riva (63) im dpa-Interview, kurz vor dem runden Jubiläum seiner Mutter. Sie würde allerdings nicht mehr reisen oder Interviews geben und hat sich komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Das eint sie mit ihrer Mutter Marlene Dietrich, die ebenfalls in ihren letzten Lebensjahren völlig zurückgezogen in ihrer Pariser Wohnung lebte, da sie ihr Image als Star und Sexsymbol aufrechterhalten wollte.

Deshalb würde es auch keine große Geburtstagsfeier geben. Man werde es "eher ruhig" angehen, wie Sohn David erzählt

Maria Riva ging aus der Ehe von Marlene Dietrich mit dem Regieassistenten Rudolf Sieber (gest. 1976) hervor. Das war aber noch einige Jahre bevor Dietrich ihren Durchbruch mit dem Film "Der blaue Engel" (1929) hatte und zum Weltstar wurde.

Doch der Erfolg hatte auch Schattenseiten. "Ich hatte eigentlich nie eine Mutter", sagte Maria Riva 1992 in Berlin, als sie das Buch "Meine Mutter Marlene" vorstellte. 

"Ich wollte das Bild von der Göttin Marlene ein wenig ins rechte Licht rücken, also habe ich einfach die Wahrheit geschrieben. Ich durfte nicht zur Schule, ich hatte keine Freundinnen, durfte auf keine Party."

Dennoch habe Dietrich in der Öffentlichkeit immer wieder die Nähe zu ihrer Tochter gesucht, um das Image einer liebenden Mutter vorzugaukeln. "Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, die Hand meiner Mutter zu nehmen, mit ihr zu kuscheln", so Maria Riva damals.

Maria Riva ist fürsorgliche Mutter

Umso liebevoller und fürsorglicher habe Maria Riva als Mutter dann David und seine drei Brüder aufgezogen. 1947 hatte sie den Bühnenbildner William Riva (gest. 1999) geheiratet. Sie selbst nahm Schauspielunterricht, nachdem sie als Kind bereits kleine Rollen spielte, etwa an der Seite ihrer Mutter in dem Historienfilm "Die scharlachrote Kaiserin".

In den 1950er-Jahren wirkte Maria Riva in TV-Produktionen mit und trat im Theater auf. Doch schließlich habe seine Mutter ihren eigenen Beruf aufgegeben, um Marlenes Karriere und ihre Belange zu managen, sagt der Sohn.

Mit der Familie im Schlepptau seien sie quer durch Europa gezogen, von Show zu Show. In ihrer zweiten Karriere als Sängerin begeisterte die Schauspielerin mit rauchiger Stimme und Liedern wie "Sag mir, wo die Blumen sind". In Las Vegas stand Dietrich bis Mitte der 1970er-Jahre auf der Bühne.