Interview unter Tränen: Maisie Williams spricht über traumatische Kindheit
"Game of Thrones"-Darstellerin Maisie Williams hat in einem Podcast-Interview über ihre "traumatische Beziehung" zu ihrem Vater gesprochen. Im Podcast "The Diary Of An CEO" im Gespräch mit Steven Bartlett erklärte die 25-Jährige, die durch die Rolle der Arya Stark in der Fantasy-Serie bekannt geworden ist, dass das schwierige Verhältnis zu ihrem Vater ihre Gefühlswelt stark beeinflusst habe.
Williams: "Das hat viel von meiner Kindheit gekostet"
Ihre Mutter sei ihrem Vater "entflohen" sei, als sie vier Monate alt war, erzählte die Schauspielerin gegenüber dem Moderator. Sie selbst habe mit acht Jahren den Kontakt zu ihrem Vater abgebrochen.
"Nun, ich hatte als kleines Kind vor ungefähr acht Jahren eine traumatische Beziehung zu meinem Vater. Und ich möchte nicht zu sehr darauf eingehen, weil es meine Geschwister und meine ganze Familie betrifft", sagte sie. "Aber das hat wirklich viel von meiner Kindheit gekostet." Die Erlebnisse aus ihren jungen Jahren wirken sich zudem nach wie vor auf sie aus. "Seit ich denken kann, habe ich wirklich Probleme mit dem Schlafen."
"Bei vielen der traumatischen Dinge, die passierten, war mir nicht bewusst, dass sie falsch waren", sagte die Britin, die in dem Interview immer wieder in Tränen ausbrach. "Aber ich sah die anderen Kinder und fragte mich: 'Warum scheinen sie diesen Schmerz oder diese Angst nicht zu verstehen? Woher kommt diese Freude - und wann kommt sie für mich?'"
Das Gefühl, etwas Schlimmes würde passieren, sei zu ihrem ständigen Begleiter geworden. Sie habe nicht gewusst, wie sich Glücklichsein anfühlt.
"Als ich ungefähr acht Jahre alt war, hatte ich wirklich Probleme", erinnerte sich Williams. "Es hatte seinen Höhepunkt erreicht und als ich in der Schule war, wurde ich von einer Lehrerin gefragt, was passiert sei. Sie stellte die richtigen Fragen."
Maise Williams: "Ich war in einem Kinderkult"
Als sie dann von ihrer Mutter aus der Schule abgeholt wurde, kamen erstmals "all diese Dinge, die wir erlebten, auf den Tisch." Sie habe dennoch nicht verstehen können, warum sie als Konsequenz daraufhin von ihrem Vater getrennt wurde.
"Ich wurde in gewisser Weise indoktriniert", sagte sie. "Ich denke, das ist der Grund, warum ich von Kulten besessen bin. Weil ich so bin, ich verstehe es, ich verstehe es. Ich war in einem Kinderkult. Ich habe am Anfang wirklich dagegen gekämpft, meine ganze Welt hat sich auf den Kopf gestellt."
Obwohl sie erleichtert war, ihren Vater nicht mehr sehen zu müssen, habe sie immer noch mit widersprüchlichen Gefühlen zu kämpfen. "Ich war so froh, dass ich meinen Vater nicht mehr sehen musste, aber es war gegen alles, was ich je gekannt hatte", erinnerte sich der "GoT"-Star. "Man kann sich so befreit und frei fühlen und gleichzeitig so, als ob das drohende Verhängnis immer noch da wäre."
Die Erlebnisse aus ihrer Kindheit wirkten noch lange nach. Erst nach langer Zeit habe Williams begriffen, "dass es nicht an mir lag, dass diese schlimmen Dinge passiert sind, als ich ein Kind war. Früher dachte ich das. Ich dachte, irgendetwas stimmt mit mir nicht."
Was sie heute über ihren Vater denkt?
"All deine Probleme verschwinden nicht einfach, du kümmerst dich immer noch sehr um diese Person oder den Schmerz, der zu diesen sehr, sehr schlechten Entscheidungen geführt hat", führte Williams aus. Mittlerweile wolle sie die Beweggründe ihres Vaters besser verstehen. "Mein Interesse an diesem Typen ist gewachsen. Was kann einen dazu bringen, seine eigenen Kinder zu misshandeln? Was ist dir als Kind passiert?", sagte sie über ihren Vater. "So empfinde ich jetzt für ihn. Er würde einen faszinierenden Dokumentarfilm machen."
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