Kontroverse um Großkonzert: Sarah Connor will Branche "Hoffnung geben"
Ein in Düsseldorf geplantes Konzert mit 13.000 Besuchern wird von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann scharf kritisiert.
Großkonzert mit Bryan Adams, Sarah Connor und "The Boss Hoss"
Konzert-Veranstalter Marek Lieberberg plant, am 4. Semester im Düsseldorfer Fußball-Stadion Bryan Adams, Sarah Connor und "The Boss Hoss" auftreten zu lassen. Karl-Josef Laumann spricht sich jedoch gegen eine solche Menschenversammlung inmitten der Pandemie aus.
"Dass ein lokales Gesundheitsamt in dieser Lage eine Veranstaltung dieser Größenordnung im Alleingang genehmigt, hat mich als Gesundheitsminister nachhaltig irritiert", teilte er am Freitag der Deutschen Presse-Agentur mit.
Obwohl von Seiten des Veranstalters Marek Lichtenberg zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen vorgesehen sind, hält Laumann eine solche Großveranstaltung und die damit verbundenen Reisen quer durch Deutschland für "schlicht verantwortungslos".
Connor kämpft für Musik-Branche
Nun hat Sängerin Sarah Connor auf die Unverständnis gegenüber des geplanten Konzertes reagiert. In einem offenen Brief erklärt die Sängerin, dass sie selbst zwar skeptisch sei, mit ihrem Auftritt jedoch der Branche helfen wolle.
In einem offenen Brief an ihre Fans nahm die 40-Jährige Stellung zu der entfachten Diskussion und bat um Verständnis.
"Ich höre Euch. Und ich verstehe alle Bedenken und Einwände zu dem ersten großen geplanten Konzert in der 'neuen Zeit'", schreibt Connor in einem Posting auf Instagram.
"Meine Branche hat in den letzten Monaten extrem gelitten. Auch ich habe viele Freunde und Kollegen deren Existenzen mittlerweile bedroht sind", erklärt Connor in einem Posting auf Instagram.
"Ich allein beschäftige über's Jahr um die 150 Menschen, denen im März von heute auf Morgen sämtliche Einnahmen weggebrochen sind. Musiker, Tontechniker, Bühnenbauer, Backliner, Bus-und Truckfahrer, Securityleute, Lichtdesigner, Videooperator und viele mehr, die z.T. keine großen Gewerbe haben, sondern Selbständige sind", so die Musikerin weiter.
Für ihre Kooperationspartner, die durch die Einschränkungen infolge der Covid-19-Pandemie keine Einnahmen mehr haben, wolle sie nun stellvertretend kämpfen. Denn "niemand kämpft, weil ständig gesagt wird, ihre Arbeit sei nicht systemrelevant. Wir reden über insgesamt 150.000 Arbeitsplätze alleine in Deutschland‼️"
Veranstalter setzt auf Sicherheitsvorkehrungen
Die Sängerin betont, dass bei dem geplanten Konzert Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden sollen: "Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass dieses Virus verschwindet und alles wieder 'normal' wird. Aber das wird es nicht. Noch lange nicht. Also müssen wir Konzepte entwickeln wie es in der 'neuen Zeit' machbar wird, ein Konzert zu besuchen; indem wir die richtigen Sicherheitsvorkehrungen treffen und uns an alle Angaben und Maßnahmen halten."
"Dankbar für den Versuch"
"Wir sind dankbar für den Versuch, unserer Branche wieder ein wenig Hoffnung zu geben", teilt Connor ihren Fans zum Schluss mit. Es gehe ihr nicht ums Party-Machen, sondern darum, Jobs zu sichern.
Kommentare