Wie Kessler-Zwillinge und Glattauer: Katerina Jacob will selbstbestimmt sterben
Katerina Jacob
Zusammenfassung
- Die Kessler-Zwillinge entschieden sich für einen gemeinsamen, selbstbestimmten Tod durch begleitete Sterbehilfe.
- Schauspielerin Katerina Jacob äußerte Respekt für diese Entscheidung und möchte ebenfalls selbstbestimmt sterben, beeinflusst durch die Erfahrungen ihrer Mutter.
- Auch in Österreich wird nach dem assistierten Suizid von Autor Niki Glattauer erneut über das Thema Sterbehilfe diskutiert.
Die weltberühmten Entertainerinnen Alice und Ellen Kessler, bekannt als die Kessler-Zwillinge, sind am 17. November 2025 in ihrer Villa in Grünwald bei München verstorben. Sie wurden 89 Jahre alt. Den Sterbetag wählten sie selbst: die Schwestern entschieden sich für den gemeinsam Tod durch "begleitete Sterbehilfe". Sie sprachen schon zuvor öffentlich über gesundheitliche Probleme. Auch sagten sie in einem Interview, sie würden gern "in derselben Urne" bestattet werden und die Welt gemeinsam verlassen.
Der Schauspielerin Katerina Jacob ("Der Bulle von Tölz") ringt diese Entscheidung Respekt ab. Die 67-Jährige verkündete nun, so sterben zu wollen wie die Kessler-Zwillinge. Nämlich selbstbestimmt. Das sagte sie nun in einem Interview mit der Abendzeitung München.
Jacob möchte nicht so sterben wie ihre Mutter
Jocob erinnert sich im Gespräch schmerzlich an das Leiden ihrer Mutter, der Schauspielerin Ellen Schwiers, deren letzten Lebensjahre von starke Schmerzen geprägt waren.
"Meine Mutter hatte die Anmeldung bei der DGHS [Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben in Berlin; Anm.] verpasst – leider. So blieb ihr nur Sterbefasten." Diese Erfahrung und die Berichte über die Kessler-Zwillinge haben sie zum Nachdenken gebracht – und zu einem Entschluss geführt: "Ich habe heute meine Mitgliedschaft bei der DGHS beantragt." Jacob betonte zudem: "Meinen allergrößten Respekt für die Kessler-Zwillinge."
Auch in Österreich ist zuletzt eine Debatte rund um assistierten Suizid entstanden, nachdem Autor Niki Glattauer im September auf diese Weise aus dem Leben schied. Glattauer litt an einer fortgeschrittenen Krebserkrankung.
Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums.
Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.
- Rat auf Draht ist die österreichische Notrufnummer für Kinder und Jugendliche. Die Nummer ist unter 147 rund um die Uhr anonym und kostenlos erreichbar.
- Die Ö3-Kummernummer ist unter 116 123 täglich von 16 bis 24 Uhr und ebenfalls anonym erreichbar.
- Die Telefonseelsorge ist unter der kostenlosen Telefonnummer 142 rund um die Uhr als vertraulicher Notrufdienst jeden Tag des Jahres erreichbar.
- Auf der Website www.bittelebe.at finden Angehörige/Freunde von Menschen mit Suizidgedanken Hilfe.
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