Testamentsänderung der Kessler-Zwillinge: Wer nun ihr Vermögen bekommt
Zusammenfassung
- Die Kessler-Zwillinge sind am 17. November 2025 durch begleitete Sterbehilfe in ihrer Villa bei München verstorben.
- Ihr ursprünglich nur an "Ärzte ohne Grenzen" geplantes Erbe wird nach einer Testamentänderung 2023 auf mehrere Hilfsorganisationen verteilt.
- Zu den Erben zählen nun neben "Ärzte ohne Grenzen" auch die Christoffel-Blindenmission, die Deutsche Stiftung Patientenschutz, Unicef und das Paul-Klinger-Künstlersozialwerk.
Die weltberühmten Entertainerinnen Alice und Ellen Kessler, bekannt als die Kessler-Zwillinge, sind am 17. November 2025 in ihrer Villa in Grünwald bei München verstorben. Sie wurden 89 Jahre alt.
Laut Bild.de wählten sie ihren Todestag selbst und sind durch "begleitete Sterbehilfe" aus dem Leben geschieden. Jahrzehntelang galten die Zwillinge als Symbol für Eleganz und Synchronität – und werden dies wohl auch noch lange nach ihrem Tod sein.
"Wir haben sehr gut verdient"
Die Karriere der Kessler-Schwestern begann in den 1950er-Jahren in Düsseldorf, entdeckt wurden sie in Paris. Von dort starteten sie eine bemerkenswerte Karriere, die sie um die gesamte Welt führte. Mit Stars wie Dean Martin, Frank Sinatra, Sammy Davis Jr. und Harry Belafonte teilten sie sich die Bühne und wurden international bejubelt. Alle liebten die "Kessler-Zwillinge".
Die Schwestern bewiesen über mehr als fünf Jahrzehnte hinweg nicht nur ein untrügliches Gespür für Unterhaltung, sondern nicht zuletzt auch finanziellen Weitblick. "Wir haben sehr gut verdient, unser Geld nie zum Fenster rausgeschmissen und gut angelegt", sagte Ellen Kessler in einem Bild-Interview aus dem Jahre 2024. "Wir haben noch ein bisschen was auf der Kante."
In eben jenem Interview verrieten sie auch, dass sie bereits ein Jahr zuvor, also 2023, ihr Testament ändern ließen – und wer ihr Erspartes nach ihrem Tod erben wird.
"Erbe gerechter aufteilen"
Ursprünglich sollte ihr gesamtes Vermögen ausschließlich der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" zufließen. Doch die Zwillinge entschieden sich schließlich, den Nachlass breiter zu streuen. "Meine Schwester und ich haben uns besprochen, dass nicht nur einer was haben soll, sondern mehrere", so Ellen Kessler gegenüber der Bild.
Neben "Ärzte ohne Grenzen" wurden bei der Änderung des Testaments die Christoffel-Blindenmission (CBM), die Deutsche Stiftung Patientenschutz, das Paul-Klinger-Künstlersozialwerk sowie Unicef als Erben festgelegt. "Wir wollten unser Erbe etwas gerechter aufteilen, nicht alles in einen Topf schmeißen", erklärte Ellen weiter. Die Höhe des Erbes ist öffentlich nicht bekannt.
Zum Zeitpunkt des Gesprächs, das Ende April 2024 stattfand, plagten die Schwestern bereits massive gesundheitliche Probleme. Ellen Kessler schien bereits zu spüren, dass ihr – gemeinsames – Leben zu Ende ging: "Wir werden nicht mehr so lange leben", wird sie im Interview zitiert.
Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums.
Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.
- Rat auf Draht ist die österreichische Notrufnummer für Kinder und Jugendliche. Die Nummer ist unter 147 rund um die Uhr anonym und kostenlos erreichbar.
- Die Ö3-Kummernummer ist unter 116 123 täglich von 16 bis 24 Uhr und ebenfalls anonym erreichbar.
- Die Telefonseelsorge ist unter der kostenlosen Telefonnummer 142 rund um die Uhr als vertraulicher Notrufdienst jeden Tag des Jahres erreichbar.
- Auf der Website www.bittelebe.at finden Angehörige/Freunde von Menschen mit Suizidgedanken Hilfe.
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