Katja Burkard entschuldigt sich für rassistische Wortwahl

Katja Burkard entschuldigt sich für rassistische Wortwahl
Die deutsche Moderatorin hatte in ihrer Sendung einen diskriminierenden Begriff verwendet. In einem Instagram-Posting bezog sie Stellung.

Die deutsche Moderatorin Katja Burkard zieht Lehren aus der Rassismus-Kritik an einer Aussage in ihrer RTL-Sendung "Punkt 12". Diese hatte starke Empörung ausgelöst. "Ich habe ein Wort benutzt, mit dem ich Roma und Sinti beleidigt habe. Das darf natürlich nicht passieren und ich kann es mir auch nicht erklären. Ich will klarstellen, dass ich jegliche Form von Rassismus und Diskriminierung verabscheue (...). Wir werden das Thema Alltagsrassismus thematisieren", schreibt Burkard in einem langen Posting auf Instagram. "Ich habe einen Fehler gemacht, der mir sehr leid tut und ich weiß, dass sich Menschen verletzt fühlen." Im Gespräch mit einer Interviewpartnerin hatte sie vergangene Woche den rassistischen und abwertenden Begriff "Zigeunerleben" verwendet, um ein von Umzügen geprägtes Leben zu beschreiben.

Der Begriff "Zigeuner" wird etwa vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma als diskriminierend abgelehnt. Es handle sich um eine von Klischees überlagerte Fremdbezeichnung der Mehrheitsgesellschaft.

Einsicht nach Aufschrei

Zuletzt stand auch Moderator Thomas Gottschalk nach einem Auftritt in der WDR-Talksendung "Die letzte Instanz" für die Reproduktion von Alltagsrassismus massiv in der Kritik. Auch er entschuldigte sich schließlich: "Ich werde gewisse Begriffe nicht mehr benutzen und diese nicht zähneknirschend vermeiden, weil es die Political Correctness verbietet, sondern weil einem Menschen mit meiner Eloquenz unzählige Worte zur Verfügung stehen, die weder missverständlich sind, noch aus einer Denkschule kommen, die ausgedacht hat", schrieb er im Frühjahr in einem Beitrag in der Welt am Sonntag.

Der 71-jährige Entertainer war in einer Ausgabe von "Die letzte Instanz" zu Gast, die der Westdeutsche Rundfunk (WDR) Ende Jänner als Wiederholung im Fernsehen gezeigt hatte. Danach gab es viel Kritik in sozialen Netzwerken wie Twitter; auch in der Audio-App Clubhouse entbrannten Debatten über Alltagsrassismus. In der TV-Talkrunde bei Moderator Steffen Hallaschka hatten Gottschalk und als weitere Gäste Micky Beisenherz, Janine Kunze und Jürgen Milski gesellschaftliche Themen diskutiert, darunter die Frage: "Das Ende der Zigeunersauce: Ist das ein notwendiger Schritt?" Scharfe Kritik gab es auch für eine Aussage Gottschalks, bei einer Kostümparty in Los Angeles mit Jimi-Hendrix-Verkleidung das erste Mal erfahren zu haben, "wie sich ein Schwarzer fühlt". Gottschalk schrieb in seinem Gastbeitrag in der Welt am Sonntag: "Was das Z-Wort aus der 'Letzten Instanz' betrifft, habe ich für einen Ausdruck grünes Licht gegeben, dem ich in Zukunft die Rote Karte zeigen werde, und ich verspreche, das unselige Wort nie mehr zu benutzen."

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