Er ist nicht jemand, der sein Privatleben in Social Media-Plattformen ausbreitet, aber er hat seit einigen Jahren eine Freundin, das russische Model Valery Kaufman (27). Er war nie verheiratet, aber mit Scarlett Johansson (37), Katy Perry (37) und Miley Cyrus (29) liiert.
Geboren wurde er in einer Kleinstadt in Louisiana als Jared Joseph Bryant. Den Nachnamen Leto übernahm er von seinem Stiefvater.
Ein Gespräch über Fettprothesen, Nudistencamps und den verschwundenen Oscar:
KURIER: Trugen Sie für die Rolle in „House of Gucci“ Silikonprothesen am Körper oder war das nur eine Menge Pasta?
Jared Leto: (Lacht) Das war auf jeden Fall eine Menge Pasta, aber sie haben mir auch Fettprothesen umgehängt. Ich habe für diese Rolle alles gegeben. Ich zog mir Arrabbiata-Sauce in die Nase, hatte Olivenöl statt Blut in meinen Adern, und wenn Sie eine Biopsie meiner Haut machen, ist das Resultat vermutlich Parmesan!
Diese Verkleidung ist irgendwie perfekt, um unerkannt durch die Stadt zu wandern. Haben Sie das gemacht?
Ja, weil ich immer in meinem Apartment in Rom und dann in meinem Hotelzimmer in Mailand in der Maske war, und als Einziger ungestört zu Fuß durch die Straßen zum Drehort spazieren konnte. Das größte Kompliment für mich als Schauspieler ist, dass so viele Leute, die den Film gesehen haben, dann fragen: "Ich dachte, Jared Leto ist in diesem Film, wo war er?"
Sie haben ein Faible für Rollen, in denen Sie komplett aufgehen. Wie wählen Sie die aus?
Ich mag Herausforderungen. Deshalb habe ich Charaktere wie den Joker, Harry Goldfarb und andere angenommen. Und natürlich alle Rollen, in denen ich Lippenstift tragen muss!
Sie gelten dennoch als sehr wählerisch.
Ich sage oft Nein. Ich habe ein Leben außerhalb des Films. Ich habe eine Band, mit der ich auf Tournee gehe. Und die Rollen, die ich wähle, sind extrem ermüdend, weil ich mich wirklich reinsteigere. Da brauche ich dann auch eine Ruhepause. Ich meine, wenn ich so eine gewinnende Persönlichkeit hätte wie Will Smith oder George Clooney, würde ich vermutlich nicht so arge Rollen spielen müssen! Die spielen auch interessante Rollen, sind aber lustige Kerle mit einem gesellschaftlichen Leben, wenn sie nicht drehen. Ich gehe in meiner Freizeit lieber klettern, das ist meine Lieblingsbeschäftigung. Alles, was sich in der Natur abspielt. Das und ein Nudistencamp. Das kann ich heiß empfehlen!
Waren Sie nicht auch in einem Camp, wo Sie nicht sprechen durften?
Ja, ein "Silent Retreat". Anfang 2020 war das. Als ich hinfuhr, gab es 150 Fälle von Corona in den USA. Als ich nach 12 Tagen rauskam, war totaler Lockdown. Das war irre. Wir hatten ja die 12 Tage null Kommunikation von außen. Und am Ende kamen wir in eine völlig neue Welt zurück. Aber die 12 Tage waren die perfekte Vorbereitung dafür.
Wie haben Sie Olivia de Havilland (spielte Melanie in "Vom Winde verweht") kennengelernt?
Ich schulde ihr so viel. Sie war schon über 100, als ich sie in Frankreich besucht habe. Sie hat in den 1940er Jahren das Filmbusiness verändert. Sie verklagte die Studios wegen der Knebelverträge, die Schauspieler oft ihr ganzes Leben an ein Studio gebunden haben. Sie gewann und daraus entstand das "De Havilland-Gesetz", nach ihr benannt. Aufgrund dieses Gesetzes konnte ich meine Plattenfirma verklagen und den Prozess gewinnen. Ich machte daraus eine Doku namens "Artifact", die einige Preise bekam. Olivia war und ist eine Legende. Ich bin ihr so dankbar.
Ihr Stammbaum ist englisch, deutsch, irisch, schottisch und wie bei vielen Leuten aus Louisiana cajun und französisch …
Und skandinavisch. Ich habe kürzlich einen DNA-Test gemacht. Ich bin auch noch vieles andere. Ich bin die UNO der DNA-Testergebnisse.
Stimmt es, dass Ihr Oscar für „Dallas Buyers Club“ verschwunden ist?
Ja, das habe ich aber erst vor kurzem von meinem Assistenten erfahren. Er ist schon seit über drei Jahren unauffindbar. Keiner wollte mir das gestehen. Ich bin in L.A. ein paarmal umgezogen und bei einem dieser Umzüge hat er sich verflüchtigt. Er muss irgendwo sein, aber alle haben verzweifelt gesucht. Ich erinnere mich an den Abend, an dem ich ihn gewonnen habe. Ich hab ihn so vielen Leuten zum Halten gegeben. Das Ding war richtig abgegriffen danach. Die hatten alle so viel Spaß, sich damit fotografieren zu lassen. Es ist schön, wenn man etwas teilen kann. Ich hoffe, wer auch immer ihn jetzt hat, passt gut darauf auf.
Sie haben auch einen Golden Globe gewonnen. Gibt’s den noch?
Ja, zum Glück. Denn ich habe sehr gute Erinnerungen an den Tag, an dem ich ihn gewonnen habe. An meinen Bruder, der mein Gast war und aufgesprungen ist und mich umarmt hat, als mein Name fiel. Die Freude darüber, dass ich diesen Moment mit ihm teilen konnte. Ich hatte vorher ja noch nie irgendetwas gewonnen. Das war mein erster Schauspielpreis. Eine tolle Erinnerung. Kann ich nur heiß empfehlen.
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