Depp: "Gewaltvorwürfe machten mich zu Quasimodo"

Depp: "Gewaltvorwürfe machten mich zu Quasimodo"
Depp dementiert in Exklusivinterview Amber Heards Gewaltvorwürfe und spricht von verheerenden Auswirkungen der Scheidung auf sein Image.

Er hat lange geschwiegen, doch jetzt ist Schluss: Zum ersten Mal seit der Trennung von Amber Heard hat sich Schauspieler Johnny Depp öffentlich zu Heards Vorwürfen der häuslichen Gewalt geäußert. In der Novemberausgabe des GQ-Magazins dementiert der 55–Jährige nun die Behauptungen seiner Ex, sie während ihrer Ehe geschlagen zu haben.

"Habe Amber nicht geschlagen"

"Es ist schmerzlich. Die Sache, die mir wehtut, ist,  dass ich als das absolute Gegenteil von dem, was ich eigentlich bin, dargestellt werde", sagt Depp in dem seltenen Interview. "Jemanden verletzen, den ich liebe? Als eine Art Tyrann? Das klingt gar nicht nach mir."

Er sei kein " Schlägertyp", stellt der Schauspieler klar.

Zu Heards Vorwürfen habe er sich zunächst nicht öffentlich geäußert. "Ich wusste, dass das Image an mir haften bleiben und dass es immer verrückter werden würde", erklärt Depp. Er wollte dennoch nicht mit Heard wetteifern. "Sag, was du zu sagen hast, meine Anwälte werden sich um den Rest kümmern. Ich bin nie an die Öffentlichkeit gegangen, um über diese Scheiße zu reden."

Depp: "Gewaltvorwürfe machten mich zu Quasimodo"

Inzwischen habe er aber das Gefühl, sein Image habe wegen der zerbrochenen Ehe erheblichen Schaden genommen.

"Und dann schreiben die Leute in Magazinen so Sachen wie 'Er ist verrückt, er sollte sich einem psychologischen Gutachten unterziehen'…irrsinnige Sachen."

Heards Behauptungen hätten ihn in Hollywood von "Cinderella in Quasimodo" verwandelt. Er konnte fühlen, dass ihn die Menschen anders ansehen. Die Machttragenden würden zudem versuchen, ihn zum Schweigen zu bringen, behauptet Depp. Sollte die Verschwörung gegen ihn anhalten, sei er sogar bereit, mit dem Filmemachen aufzuhören. Er sei sich aber sicher, dass die "Wahrheit ans Licht kommen wird."

Depp und Heard waren nur 15 Monate verheiratet. Schon 2011 hatten sich die beiden bei Dreharbeiten zu "Rum Diary" kennengelernt. Depp hatte sich danach von Langzeitliebe Vanessa Paradis getrennt. 2016 hatte Heard die Scheidung eingereicht und behauptet, der "Fluch der Karibik"-Star hätte sie bei einem Streit geschlagen und mit einem Handy nach ihr geworfen. Damals hatte sich die 32-Jährige mit einem blauen Auge in der Öffentlichkeit präsentiert.

Er wisse aber, was sich wirklich zugetragen hatte.

"Ich war fast 8 Meter von ihr entfernt, wie um alles in der Welt, hätte ich sie da schlagen können?", sagt Depp. "Was übrigens das Letzte ist, was ich tun würde. Ich sehe vielleicht dumm aus, aber ich bin nicht dumm, verdammt."

Es war schlimm für seine Kinder

Sorgen habe er sich vor allem um seine Kinder gemacht, so Depp, der aus seiner Beziehung mit der französischen Sängerin Paradis Tochter Lily-Rose Depp und Sohn John Christopher Depp hat.

"Ich mache das für meine Kinder. Wie konnte jemand, wer auch immer, so etwas über jemanden behaupten, obwohl es überhaupt nicht der Wahrheit entspricht?", wundert sich der Hollywoodstar. "Ich bin mir sicher, es war für meinen 14-jährigen Sohn nicht einfach in die Schule zu gehen. Können Sie sich vorstellen, was das bedeutet? Wenn die Leute zu dir sagen: Hey, schau dir dieses Magazin an. Dein Vater schlägt Frauen und ähnliche Sachen. Wieso musste er das durchmachen? Wieso musste meine Tochter das durchmachen?"

Johnny Depp und Amber Heard hatten sich nach dem Ehe-Aus außergerichtlich geeinigt. Berichten zufolge soll Depp 7 Millionen Dollar an Heard gezahlt haben. Einen Teil davon spendete diese an ein Kinderkrankenhaus in Los Angeles.

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