Hugh Grant: "Zu alt und hässlich" für romantische Komödien

Der britische Schauspieler rechnet mit der Filmbranche ab - und nimmt sich auch selbst ins Visier.

Schauspieler Hugh Grant (58) übte bei der Round-Table-Diskussion des Magazins The Hollywood Reporter Kritik an der Filmindustrie und ging auch mit sich selbst ins Gericht.

Mit anderen Schauspielern wie Oscar-Preisträger Sam Rockwell (50) oder dem "Game of Thrones"-Star Richard Madden (32) teilte Grant seine Perspektive auf das Filmgeschäft. 

"Das schiere Ausmaß an Verlogenheit war fantastisch"

Nachdem seine Kollegen am runden Tisch die Frage nach ihrem Durchbruch beantwortet hatten, sagte Grant: "Ach, es ist so lange her, dass jemand in Hollywood nett zu mir war."

Der britische Schauspieler hatte mit seiner Rolle in "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" (1994) Bekanntheit erlangt. Plötzlich habe er haufenweise Geschenkkörbe erhalten, sei staunend durch riesige Hotel-Suiten gelaufen und habe sich über ihm kaum bekannte Leute amüsiert, die ihm Dinge wie "Ich vermisse dich schon jetzt!" sagten. "Das schiere Ausmaß an Verlogenheit war fantastisch. Ich habe das sehr genossen", erinnerte sich Grant zurück.

Der Schauspieler war nach seinem Durchbruch in zahlreichen Liebeskomödien zu sehen.

Hugh Grant: "Zu alt und hässlich" für romantische Komödien

Mit "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" gelang Grant der Durchbruch.

Auf die Frage, ob er aufgrund seiner ähnlichen Rollen als Schauspieler "Minderwertigkeitskomplexe" habe, antwortete Grant, dass es ihn nicht mehr ganz so sehr störe, als Typ abgestempelt zu werden, der immer in romantischen Komödien den Netten spielt.

Grund dafür sei laut Grant vor allem "weil ich zu alt und hässlich und fett geworden bin, um das noch zu machen". Er bekomme nun Zugang zu anderen Projekten, bei denen er als Schauspieler neue Facetten zeigen kann. Dazu gehört etwa die Miniserie "A Very English Scandal", in der Grant einen homosexuellen Politiker darstellt. 

Doch nicht nur die Verlogenheit der Filmszene besprach der Schauspieler - Hugh Grant ging auch mit seinem eigenen Verhalten ins Gericht. Beinahe hätte er die Rolle in "A Very English Scandal" abgelehnt, weil er eine Abneigung gegen Fernsehprojekte habe, die laut dem Schauspieler aus "reiner Wichtigtuerei" entstanden sei.

Hugh Grant: "Ich bin widerwärtig"

Grant sehe zudem ein, dass er bereits in seiner Jugend anspruchsvollere Rollen suchen hätte können, anstatt sich in seiner Arbeit zu wiederholen. "Jede Entscheidung, die ich je getroffen habe, war wahrscheinlich falsch", erklärte Grant hinsichtlich seiner Karriere.

Auf die Frage, was Leute an ihm überraschen würde, lautete Grants trockene Antwort nur: "Dass ich ein Ekel bin." Er führte aus: "Die Leute sehen mich in diesen Komödien, in denen ich einen netten Kerl spiele, geschrieben von dem netten Kerl Richard Curtis, und denken: 'Oh, Hugh muss wohl so sein.' Aber ich bin widerwärtig."

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