KURIER: Können Sie sich den lang anhaltenden Erfolg von "Highlander" erklären?
Christophe(r) Lambert: Das kann ich gar nicht. Meine Theorie ist, dass es vor allem ein romantischer Film ist, und die Action an zweiter Stelle kommt. Und es hat mit Unsterblichkeit zu tun, was die Leute heutzutage ja noch mehr beschäftigt als früher. Du hast die Prinzessin mit dem tollen Make-up. Sie ist verführerisch. Ich nahm die Rolle an, weil ich die romantische Seite von Unsterblichkeit gut fand, nicht wegen der Action. Du lebst weiter, du machst weiter, du verlierst geliebte Menschen – aber du musst weiterleben, mit einem Lächeln im Gesicht.
Wenn Sie die Wahl hätten, wären Sie gern unsterblich?
Ja, sofort. Sogar mit all dem Schmerz, den das mit sich bringt. Ich möchte wissen, was in 100, in 1.000 Jahren passiert. Ich will wissen, wie meine Tochter mit 60 sein wird. Und ich wünschte, Sean Connery (gest. 2020) wäre unsterblich. Ich vermisse ihn schrecklich, obwohl wir uns nach dem Film nur noch sporadisch gesehen haben. Er geht mir ab, ich wünschte, es gäbe mehrere wie ihn.
Wie war er zu Ihnen?
Bei Connery wusstest du immer sofort, woran du bist, ob er dich mag oder nicht. Mich mochte er, wir tranken eine Menge Scotch miteinander. Von einem Pub zum anderen, in dieser herrlichen schottischen Landschaft.
Wie sehen Sie sich und Ihre Karriere denn heute?
Ich habe schon mit 33, 34 kapiert, dass es viele Dinge gibt, die mich interessieren, aber dass ein Leben nicht ausreicht, sie alle zu machen. Versucht habe ich es. Ich habe Teller für Supermärkte produziert, war Immobilienmakler, dann bis heute im Hotelbusiness, aber jetzt auch im Techno-Business. Ich drehe zwei bis vier Filme pro Jahr. Ich habe aber früh kapiert, dass man über etwas anderes reden können sollte als über das Filmbusiness.
Was hat Sie dazu gebracht, Weinbauer zu werden?
Einer meiner besten Freunde ist der Sommelier-Champion 2003. Ich schlug ihm aus Spaß vor, einen Wein zu kreieren. Aber ich war nie Weinbauer, er ist der Pro, ich koste höchstens. Und jetzt verkaufen wir den Weinberg, weil keiner mehr Zeit dafür hat.
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