Harry und Meghan: "Prinz Irrlicht" gegen das Empire

Meghan und ihre "Geisel" Harry
Die Videokonferenz gegen Rassismus mit Commonwealth Staatschefs schlägt hohe Wellen. Harry mischt sich in Politik ein.

Prinz Harry (35) wirke schon wie die „Geisel“ seiner Frau Meghan (38), schäumten britische Zeitungen am Dienstag. „Jetzt mischt er sich auch noch in die Politik ein. Das steht ihm nicht zu“, ärgerte sich der konservative Abgeordnete Andrew Rosindell. Der Prinz, der aus dem Königshaus ausgetreten ist, desavouiere nicht nur die Queen, sondern das ganze Land.

Dabei hatte Harry etwas Banales ausgesprochen, einen Allgemeinplatz, eine Binsenweisheit: „Wenn man quer durch das Commonwealth blickt, gibt es keinen Weg, wie wir vorankommen können, wenn wir die Vergangenheit nicht anerkennen.“ Gemeint war die rassistische Vergangenheit in Zeiten des britischen Kolonialismus, die in allen Staaten, in denen Elizabeth II. formal noch Staatsoberhaupt ist, nachschwingt.

Unbequem werden

Harry und Meghan stehen dem Netzwerk Queens Commonwealth Trust (QCT) als Präsident und Vizepräsidentin vor. In der Videokonferenz mit Staats- und Regierungschefs des losen Staatenbundes forderte Meghan im Sinne der Black-Lives-Matter-Bewegung: „Wir müssen jetzt unbequem werden. Denn nur wenn wir dieses negative Gefühl überwinden, gelangen wir an einen Ort, an dem alle profitieren.“

„Prinz Irrlicht“ wie Harry seit Monaten auch genannt wird, stimmte seiner Frau voll und ganz zu, und übersah dabei, dass er nicht nur seiner Omi, der Queen, damit keinen Gefallen tut, sondern das britische Selbstwertgefühl schwer beleidigt hat.

"Führer von Nationen"

Denn er wendet sich gegen das Empire, das glorreiche Alles im nationalen Gedächtnis. Die meisten Briten sind noch nicht bereit, sich ihre Gräueltaten und Fehler während der Kolonialzeit einzugestehen. Noch 1997 ließ Tony Blair in Manchester aufhorchen: „Jahrhundertelang ist es Großbritanniens Schicksal gewesen, andere Nationen zu führen. Dieses Schicksal sollte nicht der Vergangenheit angehören. Es sollte Teil unserer Zukunft sein. Wir sind ein Führer von Nationen – oder nichts“.

Meghan fordert aber keine Führung, sondern Gleichheit. „Gleichheit stellt niemanden schlechter, sie bringt nur alle auf denselben Stand – und das ist ein fundamentales Menschenrecht.“

Keine Gleiche unter Gleichen

Ja eh. Doch Meghan war nie die Gleiche unter Gleichen, sondern eine durchsetzungsstarke, erfolgreiche Schauspielerin, die sich einen der begehrtesten Junggesellen schnappen konnte. Eine zur Duchess aufgestiegene Afroamerikanerin, die nun alle Bande zum Königshaus durchtrennen will.

Inzwischen werden Wetten abgeschlossen, wie lange Prinz Harry sein Exil in den USA aushalten kann. Und wann Meghan ihn heimschicken wird.

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