Halle Berry: Oscar-Gewinn 2002 hat keine Türen für Schwarze geöffnet

Halle Berry: Oscar-Gewinn 2002 hat keine Türen für Schwarze geöffnet
Die Schauspielerin zeigt sich enttäuscht über mangelnde Chancen für Nicht-Weiße im Filmgeschäft. "War das ein wichtiger Moment, oder war es nur ein wichtiger Moment für mich?"

Vor inzwischen 18 Jahren hat Halle Berry den Oscar als Beste Hauptdarstellerin gewonnen - als erste und bisher immer noch einzige schwarze Frau. Heute sei sie enttäuscht darüber, dass sich das Filmgeschäft seit dem Jahr 2002 kaum verändert habe, sagte die 54-Jährige dem Variety-Magazin. "Das bereitet mir immer noch Kummer", sagt sie in dem Interview, das vergangene Woche veröffentlicht wurde.

"Am Morgen danach dachte ich noch, ich sei auserwählt, eine Tür zu öffnen. Und dann passierte nichts und ich musste mir die Frage stellen: 'War das ein wichtiger Moment, oder war es nur ein wichtiger Moment für mich?'"

In "Monster's Ball" (2001) spielte Berry eine Kellnerin, deren Mann im Gefängnis hingerichtet wurde. Als sie für diese Rolle mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, widmete die damals 36-Jährige ihre Rede anderen "namenlosen, gesichtslosen, nicht-weißen Frauen", die von zuhause aus zuschauten. Dass seitdem keine andere schwarze Frau diese Kategorie gewonnen hat, könne sie kaum fassen: "Letztes Jahr dachte ich, Cynthia (Erivo, nominiert für "Harriet") müsste gewinnen. Und auch Ruth (Negga, 2016 nominiert für "Loving") hatte eine gute Chance - dachte ich."

Passend dazu gab die Oscar-Akademie am Dienstag (Ortszeit) bekannt, zumindest in der Top-Kategorie "Bester Film" neue Standards für Diversität und Inklusion einzuführen. Bewerber für den Hauptpreis des Oscar-Wettbewerbs müssen ab 2024 mindestens zwei Vielfalts-Kriterien erfüllen, um sich zu qualifizieren.

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