Gypsy Rose Blanchard: Baby kam genau 1 Jahr nach Gefängnisentlassung

Gypsy Rose Blanchard
Ihr Fall sorgte weltweit für Schlagzeilen. Blanchard wurde von ihrer Mutter über Jahre gequält. Der Missbrauch endete 2015, als sie die Mutter ermorden ließ.

Ihr Fall sorgte weltweit für Schlagzeilen: Gypsy Rose Blanchard wurde von ihrer Mutter über Jahre isoliert und gequält. Clauddine "Dee Dee" Blanchard gab sich als liebevolle Mutter, täuschte in Wirklichkeit jedoch schwere Krankheiten ihrer Tochter vor. Dee Dee Blanchard setzte Gypsy unter Medikamente, rasierte ihr die Haare ab, um sie krank aussehen zu lassen, und zwang sie in einen Rollstuhl. 

Der Missbrauch endete im Jahr 2015, als Gypsy, damals 23 Jahre alt, die Mutter ermorden ließ. Die junge Frau saß deshalb seit 2016 in Haft und kam Ende 2023 auf Bewährung frei. Ihre Geschichte steht im Mittelpunkt der Doku-Serie "Der Fall Gypsy Rose Blanchard", die Anfang 2023 startete und danach in einer zweiten Staffel fortgesetzt wurde.

Nun schaffte es Blanchard mit erfreulichen Nachrichten in die Klatschspalten: Sie wurde Mama einer Tochter namens Aurora, wie das US-People-Magazin unter Berufung auf einen Sprecher der 33-Jährigen berichtet.

"Begrüßen 2025 mit dem größten Geschenk"

Demnach kam das Kind am 28. Dezember zur Welt - genau am Jahrestag ihrer Gefängnisentlassung im Jahr 2023. Der Vater des Kindes - Ken Urker - teilte am 1. Jänner ein Foto, auf dem die kleine Familie zu sehen ist, auf Instagram. "Wir begrüßen 2025 mit dem größten Geschenk von allen", schrieb er dazu.

Das Kind war offenbar nicht geplant gewesen. "Als ich feststellte, dass ich schwanger bin, kam das wirklich total unerwartet für mich. Erst schoss mir durch den Kopf: Dafür bin ich noch nicht bereit. Ich bin doch gerade erst aus der Haft entlassen worden. Ich muss mich erst in meinem eigenen, neuen Leben zurechtfinden. Doch nach einer kurzen Zeit dachte ich: Okay, ich bin vielleicht noch nicht bereit dafür, ein Baby zu haben, aber ich gebe mein Bestes. Ich habe wirklich nicht die richtige mütterliche Fürsorge genossen, deswegen bin ich sehr viel mehr motiviert, es anders, ja, viel besser zu machen als meine Mama. Und wenn ich mal nicht weiß, wie ich etwas machen soll, habe ich tolle Menschen um mich herum. Das ist meine Großmutter, da ist meine Stiefmutter und natürlich mein Vater. Die können mir helfen, wenn ich Fragen habe, wie es ist, sich um ein Kind zu kümmern", gab Blanchard, damals noch schwanger, im Interview zu ihrer Doku an.

Was war geschehen?

Blanchard hatte sich 2016 schuldig bekannt, gemeinsam mit ihrem damaligen Freund die Ermordung ihrer Mutter geplant zu haben. Der Freund, der die Mutter 2015 erstach, wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Sie dagegen kam mit einer vergleichsweise kurzen Haftstrafe davon, weil sie zuvor über viele Jahre von ihrer Mutter gequält worden war. Ihr neues Leben fühle sich wie eine Wiedergeburt an, so Blanchard.

Ihre Mutter hatte vorgetäuscht, dass Blanchard unter Leukämie, Muskeldystrophie und anderen schweren Krankheiten litt. Sie saß im Rollstuhl, wurde künstlich ernährt und musste verschiedene Eingriffe und Behandlungen über sich ergehen lassen - was sich später alles als vollkommen unnötig herausstellte. Sie war unterernährt, lebte komplett isoliert und weitgehend ohne Schulbildung. Ihren Freund, den sie später zur Tötung der Mutter überredete, lernte sie als junge Frau im Internet kennen.

Die Ermittler gingen davon aus, dass die Mutter unter dem seltenen Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom litt und systematisch ein Netz aus Lügen über den Zustand ihrer Tochter aufbaute.

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