Fall Epstein: Prinz Andrews Anwälte beschwerten sich nach Vorwürfen

Fall Epstein: Prinz Andrews Anwälte beschwerten sich nach Vorwürfen
Die Anwälte des Prinzen geben an, dass dieser sich drei Mal als Zeuge angeboten habe. Regierungssprecher von USA und Großbritannien schweigen.

Die Anwälte des britischen Prinzen Andrew (60) haben sich am Montag über Vorwürfe aus den USA beschwert, der Royal sei nicht kooperativ bei der Aufklärung des Epstein-Missbrauchsskandals. Zuvor hatte es Berichte gegeben, das US-Justizministerium habe ein Rechtshilfeersuchen gestellt, um den zweitältesten Sohn von Queen Elizabeth II. (94) in der Angelegenheit befragen zu lassen.

Habe sich als Zeuge angeboten

Regierungssprecher beider Länder wollte die Berichte auf Anfrage weder bestätigen noch dementieren. Der Prinz habe dem US-Justizministerium mindestens drei Mal in diesem Jahr seine Unterstützung als Zeuge angeboten, hieß es in einer Mitteilung der Anwälte Andrews. Zudem sei ihnen von den US-Behörden versichert worden, dass der Royal nie das Ziel der Ermittlungen gewesen sei, sondern auf freiwilliger Basis mithelfen solle. "Jeglicher Versuch ein Rechtshilfeersuchen zu stellen, wäre enttäuschend", so die Mitteilung weiter. Die Anwälte warfen den US-Ermittlern zudem vor, Zusagen über Vertraulichkeit gebrochen zu haben.

Epstein-Affäre

Andrew steht seit Monaten wegen seiner Freundschaft Multimillionär Jeffrey Epstein in der Kritik. Der US-Geschäftsmann, er ist laut Behördenangaben Anfang August in einem New Yorker Gefängnis durch Selbstmord ums Leben gekommen, hatte über Jahre hinweg Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht und zur Prostitution gezwungen. Andrew war mehrfach Übernachtungsgast bei Epstein in dessen Anwesen in den USA und der Karibik. Von den Machenschaften seines Freundes will er nichts mitbekommen haben. Eines der Opfer, Virginia Giuffre, wirft dem Prinzen vor, er selbst habe sie mehrfach missbraucht.

Prinz schweigt

Nach einem missglückten Interview im vergangenen November, mit dem er eigentlich seinen Ruf wiederherstellen wollte, beschloss Andrew, seine Aufgaben als Mitglied der Königlichen Familie vorerst ruhen zu lassen. Seitdem zeigte er sich nur selten in der Öffentlichkeit. Damals hatte er mitgeteilt, allen zuständigen Ermittlungsbehörden helfen zu wollen, sollte dies erforderlich sein. Doch die US-Ermittlungsbehörde FBI warf dem Prinzen inzwischen mehrfach vor, nicht zu kooperieren.

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