Eve Joy Patzak: "Gezeichnete Gesellschaft"
Seit dem 1. Jänner 2013 "ist alles anders", sagt Peter Patzak, grad’ 70, "mit einem Schlag ..." Seine Frau seit 36 Jahren, Eve Joy (66), gebürtige New Yorkerin und langjährige Leiterin des "Kinderhauses" im Landeskrankenhaus Gugging, erlitt an diesem Tag einen Apoplex (Schlaganfall). "Da wurde es in ihrem Leben dunkel", schrieb KURIER-freizeit-Autor Bernhard Praschl (53), Intimus & Wegbegleiter der Leinwand-Legende, "sehr dunkel, sehr fremd, ganz anders."
"Seit dem 25. November 2013 sitzt sie ab sieben Uhr in der Früh vor einem Papierblock und zeichnet – Figuren und Menschen, die in einer, mit ihrer Situation verwandten Stimmung zu sein scheinen", erzählt Patzak über die Rechtshänderin, die nun ihre beweglich gebliebene linke Hand einsetzte, "am Anfang fehlte ihnen die rechte Seite. Dann folgten in Gruppen arrangierte Menschen. Hauptsächlich Frauen. Später Kinder. In einem Strich und ohne Korrektur."
Mit ungeheurer Regelmäßigkeit, sagt Patzak, entstanden gut 300 Blätter, mit denen sie "uns Nachrichten aus ihrer Welt mitteilt". Was ihm auffällt: "Sie verbringt beim Zeichnen eine gute Zeit. Ich höre sie dabei immer wieder lachen." Es wirke für ihn, als ob sich seine Frau "intim und intensiv mit den Figuren austausche". Es scheint, als befänden sich die Objekte in einer idyllischen Lage, und doch "passieren Körperhaltungen, die man so vorher noch nie gesehen hat".
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