Enthüllungen über Stress am Set: Al Pacino als "Pate" fast gefeuert

Cast members attend the Premiere of the film 'House of Gucci' at Jazz at Lincoln Center in New York City, New York
Im ersten Teil von der "Der Pate" gelang Al Pacino 1972 der internationale Durchbruch. Doch es wäre fast nicht dazu gekommen.

Alfredo James "Al" Pacino machte sich in Hollywood als Schauspieler, Filmregisseur und Filmproduzent einen Namen.

Unvergessen bleibt unter anderem seine Darstellung des Michael Corleone in der von Francis Ford Coppola inszenierten Der-Pate-Trilogie.

Vom Kartenabreißer zum Hollywoodstar

Früh beginnt der gebürtige New Yorker, sich für Schauspielerei zu interessieren. Pacino bricht mit 17 Jahren die Schule ab und beginnt auf der Manhattan School of Performing Arts zu studieren. Nebenher arbeitet er in kleineren Theatern als Platzanweiser und Kartenabreißer. Er verfeinert sein Talent an zwei renommierten New Yorker Schauspielschulen. Für seine Rolle in dem Stück The Indian Wants the Bronx wurde er mit einem Obie Award ausgezeichnet.

Bei einem Auftritt wird er vom späteren Filmproduzenten Martin Bregman entdeckt. 1969 wirkt er in seiner ersten Hollywood-Produktion "Ich, Natalie" mit.

Regisseur Francis Ford Coppola erkannte sein Talent und besetzte ihn gegen den Willen des Produzenten Robert Evans als Hauptrolle in "Der Pate" (1972) - was den Anfang von Pacinos langjähriger Karriere als Filmschauspieler markiert.  

Paramount wollte Al Pacino als Michael Corleone absetzen

Um ein Haar wäre aber vielleicht einem anderen die Ehre zuteilgeworden. Denn Al Pacino wäre während der Dreharbeiten zu "Der Pate" beinahe gefeuert worden. 

Das Studio wollte Pacino bekanntlich von Anfang an nicht für die Rolle des Mafia-Boss-Sohns Michael Corleone haben, sondern den Posten lieber entweder mit Ryan O’Neal, Robert Redford oder Warren Beatty besetzen.

Coppola bestand auf Al Pacino. Doch nur kurz nach dem Drehbeginn traten Probleme auf. Nachdem man gerade anderthalb Wochen lang gefilmt hatte, sprach sich herum, dass Paramount mit Pacinos Leistung unzufrieden war, erinnert sich der Schauspieler in seinen Memoiren "Sonny Boy". 

Francis Ford Coppola berief den angehenden Filmstar schließlich zu einem Treffen in ein Restaurant im Lincoln Center ein und konfrontierte ihn mit der unangenehmen Nachricht.

"Du weißt, wie viel du mir bedeutest", soll der Regisseur Al Pacino mitgeteilt haben, "wie viel Vertrauen ich in dich hatte". 

Dann folgte die Watsche: "Nun, du schaffst es nicht", machte Coppola dem Schauspieler unmissverständlich klar. 

So wurden Studiobosse doch noch überzeugt

Der Filmemacher präsentierte Pacino am nächsten Tag Szenen, in denen er zu sehen war, und der Schauspieler musste zustimmen, dass es "hier nichts Spektakuläres" zu sehen gab. Pacino erklärt aber, er hätte die Rolle absichtlich heruntergespielt. "Meine Idee war, dass dieser Typ aus dem Nichts kommt", schreibt der 84-Jährige in seinen Memoiren. "Das war die Kraft dieser Charakterisierung. Nur so konnte das funktionieren: die Entstehung dieses Menschen, die Entdeckung seiner Fähigkeiten und seines Potenzials."

Coppola habe den Dreh der legendären Schießszene daraufhin vorgezogen, "um den Zweiflern in Hollywood einen Anreiz zu geben, an mich zu glauben und mich im Film zu behalten".

Was seinen Zweck erfüllte.

Pacino, Al Lettieri, der im Film den Heroinhändler Virgil Sollozzo spielte, und Sterling Hayden, der den korrupten Polizisten Captain McCluskey gab, verbrachten fünfzehn Stunden damit, die Szene zu filmen, in der Michael sie beide aus nächster Nähe erschießt.

Pacino fügt in seinem Buch hinzu, dass sowohl Lettieri als auch Hayden "wertvoll für mich" waren.

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