Die Welt des Didi Mateschitz

Die Welt des Didi Mateschitz
Viel verrät Red-Bull-Erfinder Dietrich Mateschitz nicht über sich. Wir haben dennoch einige interessante Details aus seinem Leben.

Dass sich Mr. Red Bull gerne der Öffentlichkeit entzieht und lieber im Hintergrund die Fäden zieht, war auch bei seinem bislang letzten Großprojekt, der Baumgartner-Flug Stratos, deutlich zu sehen.

Die Welt des Didi Mateschitz
Er machte den Weltrekord-Flug mit seinem Vermögen erst möglich, der einzigartige Sprung wurde von Red Bull mit kolportierten 50 Millionen Euro gesponsert. Andere hätten den unvergleichbaren Medienrummel wohl auch zur Selbstdarstellung genutzt, sich als Mäzen feiern lassen oder sich zumindest gemeinsam mit Felix Baumgartner öffentlich gefreut. Nicht so Didi Mateschitz. Er feierte die geglückte und gewinnbringende Mission im stillen Kämmerlein, ganz privat.

Auf Partys sieht man den fünf Milliarden Euro schweren, abenteuerlustigen Unternehmer nur äußerst selten.

„Wenn ich mal ausgehe, ist es nur, um mich zu überzeugen, dass ich tatsächlich nichts verpasse“

- so Mateschitz zur Bloomberg Businessweek.

Die Welt des Didi Mateschitz
Wenn er sich dann doch einmal zeigt, dann meist mit einer jungen Frau an seiner Seite. Elisabeth From oder Christiane Wiederer begleiteten ihn immer wieder auf Events. Seit drei Jahren ist der 68-Jährige mit der Reiseverkehrsfachfrau Marion Feichtner zusammen.

Der Sohn

Vor einigen Jahren sagte Mateschitz, er sei noch nicht verheiratet, weil er noch "nicht alt und weise genug" sei. Einen 20-jährigen Sohn hat er aus einer zweijährigen Beziehung mit Anita Gerhardter. Sie ist Leiterin der Stiftung "Wings for Life", die Mateschitz nahesteht. Sohn Mark soll vielleicht einmal in seine großen Fußstapfen treten.

„Mein Sohn wird nach Beendigung seiner Ausbildung in das Unternehmen einsteigen, wenn er will und wenn die Zeit reif ist", erklärt Mateschitz. Zwingen will er Mark aber auf keinen Fall. "Er muss das Recht haben, Fußballer, Rocksänger, Balletttänzer oder was auch immer zu werden. Es besteht für ihn kein Zwang, mal das Unternehmen Red Bull zu führen. Sicher ist: Man kann in einem Beruf nur gut sein, wenn man das, was man tut, gerne tut", so Mateschitz zu bilanz.ch vor einigen Jahren.

Der Bummelstudent

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Er ist nicht ruhig zu kriegen. Auch mit 68 wälzt er immer noch große Pläne.
Er selbst ist am 20. Mai 1944 in St. Marein im Mürztal in der Steiermark geboren. Seine Mutter war Volksschullehrerin, die ihn alleine großzog. In der Schule brillierte er nicht gerade. Ganze zehn Jahre studierte er, erst zwei Jahre Schiffsbau, dann Welthandel.

Mit einem Abschluss in der Tasche ging es im Alter von 28 ins Marketing. Zehn Jahre arbeitete er für Firmen wie Unilever, Jacobs oder Blendax, oft auch im Ausland.

"Mit 38 stelle ich mir die Frage, ob ich so weitermachen will."

Er wollte nicht. "Wenn Sie sechs Monate im Jahr in Hotels verbringen und in einem großen Konzern eingebunden sind, spüren Sie in der Tiefe Ihres Herzens den Revolutionär, der nur bedingt anpassungsfähig ist. Dieses Unabhängigkeits- und Freiheitsgefühl verfolgte mich damals und auch heute noch", erklärt er in einem Interview.

Im Urlaub in Thailand war er schließlich auf eine Idee gekommen, die ihn reich machen sollte. Ein einheimischer Energy-Drink hatte seinen Jetlag bekämpft. Dieses Taurin-haltige Getränk wollte er auch nach Europa bringen.

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Doch seine ersten Versuche in den Achtziger Jahren waren nicht von Erfolg gekrönt. Das aufputschende Wässerchen empfand man bei Verkostungen hierzulande als viel zu süß und sirupartig. Erst nach einigen Optimierungen konnte Red Bull seinen Siegeszug antreten.

Das Marketing-Genie

Schon von Beginn an setzte er auf die Marketingstrategie, Extremsportler zu sponsern. Die Marke galt damit schnell als "cool". Heute gibt es täglich mehr als zwei Red Bull Events weltweit. Der Umsatz von Red Bull machte im Vorjahr mehr als vier Milliarden Euro aus. Vor allem in der Türkei und in Japan schnellte der Absatz nach oben. 49 Prozent hält Mateschitz am Unternehmen.

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Mit Arnie verbindet ihn eine Freundschaft.
Weil ihm das Dosen-Imperium bald nicht mehr genug war, machte er sich auch anderswo nützlich. So hat er 2001 den"Taurus World Stunt Award" in Hollywood ins Leben gerufen, ihm  bzw. Red Bull gehört eine Society-Zeitschrift, in der er selbst nicht zu sehen ist, er hat mehrere Fußball-Klubs, mischt mit zwei Rennställen in der Formel 1 mit, hat einen Fernsehsender gegründet und einiges mehr.

Villa, Insel, Hotel

Er selbst lebt in einer 900-Quadratmeter-Villa am Nonntaler Pflaster in Salzburg, hat aber auch eine Luxus-Wohnung in der Nobelwohngegend Salzburg-Aigen.

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Sein Hotel am Wolfgangsee.
In Fuschl am See steht das beeindruckende Firmengebäude von Red Bull, sein Hangar 7 ist auch nicht weit entfernt. Dort bewahrt er unter anderem seine Flugzeugsammlung auf. Ach ja, und dann wäre da noch eine Insel auf Fidschi, die ihm angeblich gehören soll.

Anfang des Jahres wurde bekannt, dass Mateschitz 70 Millionen Euro spendete. Es ist die bis dato dritthöchste Spende in der Geschichte Europas. Auf großen Medienrummel hat Mateschitz auch hier verzichtet. Mit dem Geld unterstützt er eine Privatuni, die zu dem Thema Querschnittslähmung forscht.

Auch sonst gilt der Hans-Dampf-in-allen-Gassen als großzügig. Das sagen zumindest seine Mitarbeiter. Sich selbst gönnt der fast 70-jährige Junggebliebene laut der Zeitschrift Gala eine 3-Tage-Woche. Würden wir genauso machen.

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