David Garrett: Die harte Kindheit des Star-Geigers

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David Garrett nahm bereits als Vierjähriger Geigenunterricht. Jetzt sprach er in einem Interview über den Druck, der damals auf ihn ausgeübt wurde.

Der deutsche Musiker David Garret, geboren als David Christian Bongartz in Aachen, zählt zu den bekanntesten Geigern der Welt. Der heute 42-Jährige, der als mittleres von drei Kindern des deutschen Juristen und Geigenauktionators Georg Paul Bongartz und der US-amerikanischen Primaballerina Dove-Marie Garrett aufwuchs, machte mit vier Jahren erste Versuche an der Geige. Den ersten Geigenunterricht erhielt er von seinem Vater, der nebenberuflich als Lehrer arbeitete und das Talent seines Sohnes früh zu fördern begann. Mit nur fünf Jahren gewann Garret einen Preis im Wettbewerb "Jugend musiziert" und im Alter von 13 Jahren stand er bereits exklusiv beim Klassiklabel Deutsche Grammophon unter Vertrag. Heute sorgt er für ausverkaufte Konzerthallen. 

David Garrett als Kind vom Vater unter Druck gesetzt

Der Weg zum Erfolg war trotzdem alles andere als einfach. Das Leben des einstigen Wunderkindes war von Leistungsdruck geprägt. "Mir wurde immer alles aufoktroyiert: Was ich spielen sollte, wo ich auftreten sollte, was ich in Interviews sagen und nicht sagen sollte", sagte Garret einmal in einem Interview. Vor allem sein Vater nahm großen Einfluss auf seine Karriere und setzte ihn nicht selten unter Druck.

Im Interview mit t-online.de sprach der Promi-Geiger nun über seine zum Teil schwierige Kindheit. "Ich glaube, als Kind hatte ich sogar mehr Druck, als ich jemals danach wieder gehabt habe. Insofern war meine Kindheit eine verdammt gute Schule für das, was kommen sollte", erinnerte er sich. Zudem fanden seine Mitschüler Geigenspielen damals nicht gerade cool. "Sie haben natürlich gemerkt, dass ich Geige spiele. Das hat jetzt nicht unbedingt für Begeisterungsstürme gesorgt", erzählte er über seine Schulzeit. 

2022 hatte Garret in der Show "3nach9" schon einmal über seine Kindheit gesprochen, die vom Drill durch seinen Papa geprägt war. "Ich hatte ganz viel Streit mit meinem Vater, also praktisch täglich, weil er Leistung abverlangt hat, die ich an dem Tag nicht geben konnte. Natürlich gab es Auseinandersetzungen und es flossen unglaublich viele Tränen, bis ich 18 Jahre alt war und ausgezogen bin", hatte der Star-Geiger erzählt. Die harte Arbeit hat sich aber immerhin gelohnt. "Ganz ehrlich gesagt, ohne dieses Opfer wäre ich auch nicht so gut an dem Instrument", ist sich Garrett inzwischen sicher.

Nach der Matura hatte sich Garrett seinen Eltern zuliebe zunächst am Royal College of Music im näheren London eingeschrieben, obwohl er eigentlich nach New York wollte. Da er die Vorlesungen aber nie besuchte, musste er das College bald verlassen. Im Alter von 19 Jahren zog er zu seinem in New York studierenden Bruder - was ein erster Schritt in Richtung Unabhängigkeit war. 

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