Grund für Oscar-Ohrfeige: Will Smith verrät, was bei seinem Ausraster in ihm vorging

Will Smith
Will Smith sprach offen über seinen Ausraster in der Oscarnacht, in der er Chris Rock vor den Augen der Öffentlichkeit ins Gesicht schlug.

Will Smith hatte bei den Oscars Ende März dem Komiker Chris Rock auf der Bühne eine Ohrfeige verpasst, nachdem dieser einen Witz über Smiths Ehefrau Jada Pinkett gemacht hatte. Kurz danach erhielt Smith den Hauptdarsteller-Oscar für seine Rolle in dem Tennisdrama "King Richard". 

Will Smith verrät, wieso es bei Oscars zur Ohrfeige kam

Als der 54-jährige Schauspieler am Montagabend in der Folge von "The Daily Show with Trevor Noah" auftrat, sprach er offen über den Vorfall, für den er sich bereits nach den Oscars offiziell entschuldigt hatte. Es sei in Summe ein "grauenvoller Abend" gewesen. Smith, der sich seitdem unter anderem in einem Facebook-Video bei Rock entschuldigt hatte, betonte erneut, dass er während seiner Tat "neben sich gestanden" habe. "Das war nicht die Person, die ich sein möchte", so Smith. Dabei enthüllte er, dass an dem Abend viel Wut in ihm gewesen sei. 

"Ich habe in dieser Nacht etwas durchgemacht, weißt du? Nicht, dass das mein Verhalten überhaupt rechtfertigen würde", gab Smith zu, deutete aber an, dass traumatische Kindheitserfahrungen mit einem gewalttätigen Vater ein Mitgrund für seinen Ausraster gewesen seien.

"Es waren eine Menge Dinge. Es war der kleine Junge, der zugesehen hat, wie sein Vater seine Mutter verprügelt hat, weißt du? All das sprudelte in diesem Moment einfach hoch", führte Will Smith aus. Er habe schlicht und ergreifend die Nerven verloren. "Ich war weg. Das war eine Wut, die wirklich lange in Flaschen abgefüllt war", sagte Smith über die Ohrfeige, die er seinem Kollegen verpasst hat. "Es war ein Durcheinander, weißt du. Ich möchte nicht zu weit darauf eingehen, um den Leuten noch mehr Grund für Missverständnisse zu geben", so Smith. "Es gibt viele Nuancen und Komplexitäten. Aber am Ende des Tages habe ich einfach die Nerven verloren, weißt du?"

Schuldgefühle kleinem Neffen gegenüber

Das Schlimmste scheint für ihn gewesen zu sein, nach seinem im TV übertragenen Ausraster zu seinem kleinen Neffen heimzukehren. Als er nach der Zeremonie heim kam, wartete der neunjährige Bub, der die Ohrfeige gesehen hatte und fragte enttäuscht: "Warum hast du diesen Mann geschlagen, Onkel Will?"

Als Smith sich an den Moment zurück erinnerte, holte er seine Taschentücher heraus - und sagte zu Trevor Noah im Scherz: "Verdammt. Warum versuchst du es mit Oprah?"

Der Hollywoodstar kann es nach eigenen Angaben "komplett verstehen", wenn Menschen nach seiner Ohrfeige bei der Oscarverleihung seinen neuen Film "Emancipation" nicht sehen wollen. "Ich würde das absolut respektieren und ihnen ihren Platz lassen, noch nicht bereit zu sein", sagte der 54-Jährige dem Fernsehsender "Fox 5". Er hoffe dennoch auf Zuschauer für den Film, erklärte Smith. "Meine tief empfundene Hoffnung ist, dass meine Handlungen nicht mein Team bestrafen."

"Emancipation" beruht auf der wahren Geschichte eines schwer misshandelten Sklaven, dem die Flucht in den Norden der Vereinigten Staaten gelang. Der Film des Regisseurs Antoine Fuqua ("Equalizer") soll am 2. Dezember in US-Kinos starten und eine Woche später beim Streamingdienst Apple TV+ veröffentlicht werden.

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