Das war 2022: Die denkwürdigsten Momente der europäischen Königshäuser

Queen Elizabeth II
Die ganze Welt blickte nach Großbritannien, als der am 8. September Palast verkündete: Die Queen ist tot.

Es waren Bilder, die um die Welt gingen: Mit einem der größten Staatsbegräbnisse der Geschichte hat die Welt am 19. September Abschied von Queen Elizabeth II genommen. Unter den Augen von Millionen TV-Zuschauerinnen und Zuschauern in aller Welt erwies eine trauernde Nation in London und Windsor der Königin die letzte Ehre. Auch in anderen europäischen Königshäusern tat sich heuer einiges.

Royale Momente, die in Erinnerung bleiben werden

Das war 2022: Die denkwürdigsten Momente der europäischen Königshäuser

Das 70-jährige Thronjubiläum von Queen Elizabeth II

Kurz vor ihrem 70. Thronjubiläum hatte Queen Elizabeth II im Februar auf ihrem ostenglischen Landsitz Sandringham Bürgerinnen und Bürger aus der Gegend empfangen. Sie traf sich mit Ehrenamtlichen einer Frauenorganisationen sowie früheren Beschäftigen des Landsitzes, wie der Buckingham-Palast mitteilte. Auch die ehemalige Kochschülerin Angela Wood, eine der am Goldenen Jubiläum vor 20 Jahren beteiligten Köchinnen des "Coronation Chicken" (deutsch: "Krönungshühnchen"), das damals große Beliebtheit erlangte, gehörte zu den Gästen. Die festlich in Hellblau gekleidete Queen schnitt einen Kuchen mit dem offiziellen Emblem des Jubiläums an, den ein Anwohner für sie gebacken hatte.

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Prinzessin der Grimassen

Sie schielte, staunte, streckte die Zunge raus: Die Grimassen der britischen Prinzessin Charlotte (7) zierten im August gleich mehrere Titelseiten der Zeitungen in ihrem Heimatland. Nachdem Prinz Louis (4) bei der Feier zum Thronjubiläum von Queen Elizabeth II im Juni fast seiner Oma die Show gestohlen hatte, legte die große Schwester beim Besuch der Commonwealth Games in Birmingham nach. Mit ihren Eltern Prinz William und Herzogin Kate fieberte Charlotte mit vollem Körpereinsatz mit den Athletinnen und Athleten mit, die dort derzeit in verschiedenen Disziplinen gegeneinander antreten. "Move over Louis" (deutsch: "Rück beiseite, Louis"), schrieb der Sender Sky News zu den Grimassen der Prinzessin. In der "Daily Mail" hieß es: "Kecke Charlotte bringt die Spiele zum Strahlen".

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Queen Elizabeth II traf Liz Truss

Zwei Tage vor dem Tod der Queen hatte Fotografin Jane Barlow die letzten offiziellen Fotos von ihr gemacht. Die Monarchin sei zwar gebrechlich gewesen, aber bei guter Laune, sagte Barlow, die für die britische Nachrichtenagentur PA arbeitet. Sie habe mit der Königin über das Wetter und die dunklen Wolken am Himmel geredet, so Barlow zur Agentur PA. Sie habe ein paar Porträts gemacht und dabei eine Menge Lächeln von der Königin bekommen.

Anlass für den Fototermin war der Besuch der konservativen Politikerin Liz Truss, die von der Queen formell mit der Regierungsbildung beauftragt wurde, nachdem Boris Johnson den Posten wegen zahlreicher Skandale vorzeitig geräumt hatte. "Ich war zwar da, um ihr Treffen mit der neuen Premierministerin zu fotografieren, aber für mich waren die besten Bilder diejenigen, auf denen die Königin allein zu sehen ist", sagte Barlow. "Und sie haben natürlich jetzt noch mehr Bedeutung." Inzwischen ist Truss zurückgetreten.

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Der Tod von Queen Elizabeth II

Die ganze Welt blickte nach Großbritannien, als überall berichtet wurden: Königin Elizabeth II ist tot. Wie der Palast mitteilte, starb die Queen am 8. September im Alter von 96 Jahren friedlich auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral. Elizabeth II war länger als jeder andere britische Monarch vor ihr auf dem Thron. Diesen hatte sie 1952 mit gerade einmal 25 Jahren bestiegen. Damals war Winston Churchill Premierminister, Josef Stalin stand an der Spitze der Sowjetunion und der Korea-Krieg tobte.

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Die Schlange

Tausende Menschen sind in London in der Nacht Schlange gestanden, um am Sarg von Königin Elizabeth II persönlich Abschied nehmen zu können. Die Westminster Hall war in den Tagen vor dem Begräbnis 23 Stunden täglich geöffnet, damit Besucherinnen und Besucher am Sarg vorbei defilieren können. Teilweise wurde mit Wartezeiten von bis zu 30 Stunden gerechnet. Einige Schätzungen gingen von bis zu zwei Millionen Menschen aus, die der Queen ihren Respekt erweisen wollen.

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Das Begräbnis von Queen Elizabeth II

Das Begräbnis der Queen war ein Jahrhundertereignis, an dem sehr viele bedeutende Persönlichkeiten teilnahmen.

Mehr als eineinhalb Wochen nach ihrem Tod wurde sie beigesetzt. Zu der Trauerfeier in der Londoner Westminster Abbey erschienen rund 2.000 Gäste, darunter Staats- und Regierungschefinnen und Chefs, gekrönte Häupter und Würdenträgerinnen und -Träger. Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen, US-Präsident Joe Biden, Deutschlands Präsident Frank-Walter Steinmeier, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Japans Kaiser Naruhito nahmen teil.

In mehreren aufwendig choreografierten Prozessionen wurde der Sarg der gestorbenen Queen zunächst vom Parlament in die Abbey gebracht - von dort ging es weiter zum Wellington Arch und nach einer Überführung per Leichenwagen nach Windsor in die St.-Georges-Kapelle des dortigen Schlosses. In einer Seitenkapelle der Kirche fand die Queen dann ihre letzte Ruhestätte an der Seite ihres im vergangenen Jahr gestorbenen Ehemannes Prinz Philip.

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Die erste Rede von König Charles III

Der neue König Charles III hat nach seiner Thronbesteigung das Versprechen seiner Mutter zum lebenslangen Dienst an seinem Volk erneuert. Das sagte der 74-Jährige in seiner ersten Rede an die Nation als neuer Monarch. Zudem ernannte er seinen Sohn und Thronfolger William zum neuen Prinzen von Wales und dessen Ehefrau Kate zur Prinzessin von Wales. Seine Mutter habe einst versprochen, "ihr ganzes Leben, möge es kurz oder lang sein", dem Dienst an ihren Untertanen zu widmen. Dieses Versprechen habe sie gehalten und er wolle es nun erneuern, sagte Charles.

Charles wandte sich auch direkt an seine verstorbene Mutter. "Liebste Mama, während du deine letzte große Reise zu meinem lieben verstorbenen Papa beginnst, will ich nur eines sagen: Danke", sagte er am Freitagabend in einer im Voraus aufgezeichneten Rede. "Danke für deine Liebe und Hingabe für unsere Familie und für all die Nationen, denen du so fleißig gedient hast in all den Jahren."

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Frühere "Fab Four" zeigten sich gemeinsam

Nach dem Tod von Queen Elizabeth haben sich die beiden Enkelsöhne Prinz William und Prinz Harry und ihre Ehefrauen Kate und Meghan gemeinsam in der Öffentlichkeit gezeigt. Die beiden Paare tauschten sich mit Trauernden und Schaulustigen aus, die sich an der großen Allee bei Schloss Windsor versammelt hatten, und schauten sich Blumen und persönliche Botschaften an, die vor dem Anwesen niedergelegt worden waren. Das Verhältnis der beiden Paare, die vor Meghans und Harrys Abschied aus dem Königshaus in der britischen Presse "Fab Four" genannt wurden, gilt mittlerweile als schwierig. William und Kate sollen jedoch Harry und Meghan zu dem gemeinsamen Auftritt eingeladen haben, wie ein Sprecher des Paares mitteilte.

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Royaler Familien-Streit um Titel

Dänemarks Königin Margrethe II hat heuer bekannt gegeben, dass vier ihrer Enkel ihre Titel abgeben müssen. Sie bedauere, ihren Sohn Prinz Joachim mit einem Beschluss enttäuscht zu haben, nach dem seine vier Kinder künftig keine Prinzen und keine Prinzessin mehr sein werden. "Ich habe meine Entscheidung als Königin, Mutter und Großmutter getroffen, aber als Mutter und Großmutter habe ich unterschätzt, wie sehr sich mein jüngster Sohn und seine Familie betroffen fühlen", teilte die 82-jährige Monarchin im Oktober mit. Es tue ihr leid. "Niemand sollte daran zweifeln, dass meine Kinder, Schwiegerkinder und Enkel meine große Freude und mein ganzer Stolz sind", betonte sie. Das dänische Königshaus hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass Margrethe entschieden habe, dass die vier Kinder von Prinz Joachim ab dem 1. Jänner 2023 nur noch die Titel als Grafen beziehungsweise Gräfin von Monpezat tragen sollen.

Joachim hatte sich daraufhin enttäuscht gezeigt, dass seine Kinder die Titel Prinz oder Prinzessin verlieren. Es geht um Joachims Söhne Nikolai und Felix mit seiner Ex-Frau Gräfin Alexandra sowie Henrik und Athena mit seiner Frau Prinzessin Marie.

Margrethe erklärte, mit nunmehr 50 Jahren auf dem Thron sei es natürlich, sowohl zurück als auch nach vorn zu blicken. "Es ist meine Pflicht und mein Wunsch als Königin, sicherzustellen, dass sich die Monarchie weiterhin zeitgemäß gestaltet." Dies erfordere gelegentlich, dass man schwierige Entscheidungen treffe, und es werde immer schwierig sein, den richtigen Moment zu finden.

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Prinzessin Amalia braucht Schutz

Die niederländische Kronprinzessin Amalia wurde heuer nach Aussagen ihrer Eltern bedroht. "Sie kann nicht mehr aus dem Haus", sagte Königin Máxima am Rande des Staatsbesuches des Paares in Schweden, wie mehrere niederländische Medien im Oktober berichteten. Erst im September war Amalia (20) nach Amsterdam gezogen und hatte dort ihr Studium begonnen.

Einige Wochen hatten Medien berichtet, dass Amalias Name in Berichten des organisierten Verbrechens aufgetaucht sei. Da man eine Entführung befürchtete, seien die Sicherheitsmaßnahmen verschärft worden. Diese Berichte hatte der Hof nicht bestätigt. Später bestätigten König Willem-Alexander und Máxima, dass ihre älteste Tochter nicht mehr in Amsterdam wohne. "Das hat große Konsequenzen für ihr Leben", zitierte der TV-Sender NOS die Königin. "Dass sie nicht nach draußen kann. Sie hat kein Studentenleben wie andere Studenten. Ich bin echt sehr stolz auf sie, wie sie das alles durchhält."

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Rassismus im Palast

Nach einem Rassismus-Vorfall im Buckingham-Palast hat sich eine frühere Hofdame von Queen Elizabeth II nach Angaben der Royal Family im Dezember auch persönlich entschuldigt. Lady Susan Hussey, die vor dem kürzlichen Vorfall noch für die Royals tätig war, habe die Schwarze Aktivistin Ngozi Fulani, die die Vorwürfe erhoben hatte, getroffen und persönlich um Entschuldigung gebeten, teilte der Palast mit.

Das Treffen sei von "Wärme und Verständnis" geprägt gewesen und Fulani habe die Entschuldigung angenommen. Die Aktivistin, die sich mit ihrer Organisation Sistah Space gegen Gewalt gegen Frauen einsetzt, hatte nach einem Empfang der britschen Königsgemahlin Camilla vor wenigen Wochen nach einem Gespräch mit der Ex-Hofdame "eine Form von Missbrauch" beklagt. Das kurze Gespräch mit Lady Susan Hussey, der Taufpatin von Thronfolger Prinz William, habe sich wie ein Verhör angefühlt, sagte Fulani danach der BBC.

Lady Hussey habe sie mehrfach gefragt, wo sie "wirklich" herkomme, und sich nicht mit der Antwort zufriedengegeben, dass sie in Großbritannien geboren und britisch sei, hatte Fulani berichtet. Die 83-jährige Hussey legte ihr Amt danach nieder. Das Königshaus sowie Prinz William verurteilten das Verhalten der Hofdame.

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