Das Leben der Queen in Zitaten
Königin Elizabeth II. feierte im April ihren 96. Geburtstag. Ihr eisernes Pflichtbewusstsein, die mit der Würde ihres Amtes verbundene Zurückhaltung und höchst sorgfältig vorbereitete Redetexte haben unüberlegte Aussprüche, die auch an die Öffentlichkeit gelangten, in den sieben Jahrzehnten ihrer herrschaftlichen und repräsentativen Aufgaben so gut wie verhindert. Dennoch ließen manche Aussprüche ihre Überzeugungen und ihre Persönlichkeit klar durchblicken. Nun starb sie im Kreise ihrer Familie.
Die Queen in Zitaten
An ihrem 21. Geburtstag am 21. April 1947 bei Erreichen der Volljährigkeit widmet sie in einer Radiorede ihr Leben dem Commonwealth
"Ich erkläre vor Ihnen allen, dass mein gesamtes Leben - ob lang oder kurz - dem Dienst an Ihnen und dem Dienst an unserer großen, imperialen Familie, zu der wir alle gehören, gewidmet sein wird."
Radiorede am Tag ihrer Krönung, 2. Juni 1953
"Ich habe mich aufrichtig zum Dienst an Ihnen verpflichtet, wie so viele von Ihnen sich dem Dienst an mir verpflichtet haben. Während meines ganzen Lebens und mit meinem ganzen Herzen will ich danach streben, Ihres Vertrauens würdig zu sein. (...) Nicht nur die glanzvollen Traditionen stehen hinter mir und die Annalen von mehr als tausend Jahren, sondern die lebendige Kraft und die Majestät von Commonwealth und Empire, von Gesellschaften alt und neu, von Ländern und Menschen mit unterschiedlicher Herkunft und Geschichte, aber alle durch Gottes Willen in ihrem Geist und Ziel vereint."
Anlässlich ihres Silbernen Thronjubiläums 1977
Diese 25 Jahre haben Großbritannien einigen Wandel gebracht. Dank Toleranz und Verständnis hat sich das Empire in den Commonwealth von 36 unabhängigen Nationen auf den fünf Kontinenten entwickelt. Keine imperiale Macht mehr, haben wir uns damit arrangiert, was das für uns und unsere Beziehungen zum Rest der Welt bedeutet."
Zum 200. "Geburtstag" Australiens am 9. Mai 1988 in Canberra
"Die parlamentarische Demokratie ist ein überwältigendes Ideal, aber sie ist eine zerbrechliche Institution. Sie kann nicht oktroyiert werden, und kann nur allzu leicht zerstört werden. Sie braucht das positive Engagement des Volkes als Ganzes und seiner gewählten Vertreter, damit sie funktioniert."
Bezüglich der Trennung ihres Zweitgeborenen Prinz Andrew von Sarah Ferguson, der Scheidung ihrer Tochter Prinzessin Anne,...
... der sich abzeichnenden Trennung von Thronfolger Prinz Charles und Lady Diana und einem verheerenden Brand auf Schloss Windsor in einer Rede in der Guildhall, dem Rathaus der City of London, 24. November 1992)
"1992 ist kein Jahr, auf das ich mit purer Freude zurückblicken werde. In den Worten eines meiner mitfühlenderen Berichterstatter, hat es sich als 'Annus Horibilis' (Schreckensjahr) gezeigt."
TV-Ansprache am 5. September 1997 nach dem Tod von Prinzessin Diana nach Kritik, dass sie tagelang die Öffentlichkeit gemieden hatte
"Wir alle haben versucht, auf unterschiedliche Weise damit zurande zu kommen. Es ist nicht einfach, das Gefühl des Verlusts auszudrücken, denn der erste Schock wird oft gefolgt von einer Mischung aus anderen Gefühlen (...) Was ich Ihnen nun sage - als Ihre Königin und als Großmutter - sage ich von Herzen. Zunächst möchte ich Diana würdigen. Sie war ein außergewöhnlicher und begabter Mensch. (...) Ich habe sie bewundert und respektiert - für ihre Energie und ihren Einsatz für andere, und insbesondere für ihre Hingabe für ihre zwei Buben. (...) Niemand, der Diana gekannt hat, wird sie je vergessen. Millionen andere, die sie nie getroffen haben, aber fühlten, dass sie sie kannten, werden sie in Erinnerung behalten. Ich glaube jedenfalls, dass es von ihrem Leben und den außerordentlichen und bewegenden Reaktionen auf ihren Tod etwas zu lernen gibt. (...) Ich hoffe, wir können morgen alle, wo immer wir sind, zusammenkommen, um unsere Trauer über den Verlust Dianas und unsere Dankbarkeit für ihr allzu kurzes Leben auszudrücken. Das ist eine Gelegenheit, der ganzen Welt die britische Nation in Trauer und Respekt vereint zu zeigen."
Rede am 20. November 1997 anlässlich ihrer Goldenen Hochzeit
"(...) Seit ich den Thron 1952 bestiegen habe, haben zehn Premierminister dem britischen Volk gedient und sind jede Woche zu mir in den Buckingham Palast gekommen. Der erste, Winston Churchill, hat noch mit der Kavallerie in Omdurman (eine für die anglo-ägyptischen Armee siegreiche Schlacht im Sudan 1898, Anm.) angegriffen. Sie, Premierminister (Tony Blair, Anm.), wurden in meinem Krönungs-Jahr geboren. (...) Ihr aller Rat war unbezahlbar für mich. (...) Ich sage ganz aufrichtig, dass ich meine Arbeit nicht ohne sie hätte machen können. Denn, ich weiß, trotz des immensen konstitutionellen Unterschiedes zwischen Erbmonarchie und gewählter Regierung, ist die Kluft nicht so groß. Es sind sich ergänzende Institutionen (...)"
Rede anlässlich ihrer Goldenen Hochzeit
"Ich befürchte, allzu oft musste Prinz Philip zuhören, wie ich eine Rede hielt."
Zum Goldenen Thronjubiläum am 2. Juni 2002
"Ich bin sehr froh, dass die 50. Wiederkehr meiner Thronbesteigung so vielen Leuten im ganzen Land und im Commonwealth eine Ausrede bietet, zu feiern und Spaß zu haben. (...) Es hat Ups and Downs gegeben, aber jeder, der sich erinnern kann, wie die Dinge nach jenen sechs langen Jahren des (Zweiten Welt-)Kriegs waren, weiß zu schätzen, welch immense Veränderungen seither erreicht wurden."
Bei einem Besuch in Nordirland wenige Tag nach dem Referendum für den Austritt Großbritanniens aus der EU (Brexit) auf die Frage, ob es ihr gut gehe
"Jedenfalls bin ich noch am Leben, ha!"
Die Queen in ihrer Rede zum 60. Thronjubiläum im März 2012 über ihren 2021 verstorbenen Prinzgemahl
"Prinz Philip ist, glaube ich, bekannt dafür, keine Komplimente anzunehmen. Aber durch all die Zeit war er eine konstante Kraftquelle und ein Ratgeber."
Die Queen in einer Erklärung heuer im März zu Vorwürfen ihres Enkels Harry und seiner Frau Meghan in einem TV-Interview nach deren Rückzug von den royalen Pflichten und deren Emigration mit dem Queen-Enkel Archie in die USA
"Die aufgeworfenen Fragen, insbesondere die, die sich auf Rassismus beziehen, sind besorgniserregend. (...) Harry, Meghan und Archie werden immer sehr geliebte Familienmitglieder sein."
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