KURIER: Wann begann Ihre Liebe für den Schauspielberuf?
Danny DeVito: Ich war schon immer ein Kinofan, und seit ich ein kleiner Bub war, dachte ich, dass ich das auch machen könnte, dass ich Schauspieler sein könnte, aber ich habe es nie zugegeben. Ich war dieser kleine Typ aus New Jersey, verstehen Sie? Ich bin kein Clark Gable und konnte meinen Freunden nie gestehen, dass ich eines Tages auf der großen Leinwand sein wollte. Aber irgendwann entschied ich, alle Vorsicht in den Wind zu schlagen und es einfach zu versuchen. Als ich anfing, Schauspiel zu studieren, blieb mein Interesse am Film erhalten, und ich hatte nie das Ziel, zum London Shakespeare Festival oder so etwas zu gehen und Bühnenschauspieler zu werden. Ich wollte immer ein Filmschauspieler sein, weil mein Herz dafür schlug, und 1973 begann ich dann, Filme zu machen.
"Schmeiß die Mama aus dem Zug!" war Ihre erste große Regiearbeit, gefolgt von "Der Rosenkrieg" mit Michael Douglas und Kathleen Turner. Was war das Schwierigste am Regieführen?
Haha, es war schwierig, die Kronleuchter-Szene zu drehen, obwohl es für mich eine sehr lustige Erfahrung war, Michael und Kathleen einzufetten und sie 10 Meter in die Luft zu hängen. Eines der Dinge, die ich immer machen wollte: sie einzufetten, sie dort oben aufzuhängen und mich dann an das Team zu wenden und "Mittagspause" zu rufen. "Das ist eine halbe Stunde, wir können jetzt Pause machen." Ich arbeite mit demselben exzellenten Spezialeffekt-Techniker zusammen, mit dem ich auch "Schmeiß die Mama aus dem Zug!" gemacht habe. Wir haben Anne Ramsey, Gott hab sie selig, dafür kopfüber aufgehängt, und wir waren sehr, sehr vorsichtig, um sowohl die Schauspieler als auch alle anderen am Set zu schützen, also hatte ich keine Angst um sie. Bei "Der Rosenkrieg" bin ich selbst auf den Kronleuchter gestiegen, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist. Das Ding beim Filmemachen ist: Wenn man gut vorbereitet ist, kann man dabei auch Spaß haben. Wenn man sich auch nur ein bisschen Sorgen um den Kronleuchter oder irgendetwas anderes macht, sollte man es lieber lassen.
Wer hat Sie als Regisseur inspiriert?
Milos Forman war ein großes Vorbild für mich. Ich liebte es, mit Milos zu arbeiten, ich habe in "Einer flog über das Kuckucksnest" mitgespielt und "Der Mondmann" produziert, den er so brillant inszeniert hat. Und dann sind da Schauspieler, die ich verehre; Jack Nicholson war eines meiner Idole und Favoriten. Ich liebte es, in seiner Nähe zu sein. Er ist der Typ, der dir eine Aufnahme nach der anderen gibt. Und jede wird anders sein, jede wird spannend sein, und das ist großartig.
Sie haben immer gesagt, Sie arbeiten am liebsten mit Michael Douglas und Arnold Schwarzenegger. Wie lassen sich die beiden miteinander vergleichen?
Michael und Arnold? Der Unterschied zwischen Michael und Arnold ist, dass Michael nur 45 Minuten auf dem Trainingsrad fahren kann, während Arnold es eine Stunde schafft. Michael fährt auf Level acht, Arnold auf Level zwölf. Seine Beine sind wie Baumstämme. Arnolds Teller mit Essen ist riesig, und seine Finger sind wie Bananen. Beide sind sehr, sehr disziplinierte Männer. Arnold konzentriert sich intensiv auf seine Rolle. Er ist sehr im Einklang mit dem, was er tut, und will alle Antworten haben, und das Gleiche gilt für Michael. Ich denke, sie gehen eine Rolle sehr ähnlich an. Michael hat allerdings viel mehr Rollen in dem Stil gespielt, von dem wir sprechen, denn Arnold hat meist große Actionszenen und ab und zu einen witzigen Spruch. In "Twins" hatte er viel mehr zu tun, viel mehr Dialoge, und das hat er wirklich gut gemacht. Michael hat natürlich viel mehr Erfahrung auf diesem Gebiet. Ich denke, Arnold attackiert einen Panzer besser als Michael, aber beide sind sehr engagierte Männer, und es hat mir bei beiden genauso viel Spaß gemacht, mit ihnen zu arbeiten.
Sie sind seit 42 Jahren mit Schauspielkollegin Rhea Perlman verheiratet, leben aber seit einigen Jahren getrennt. Sehen Sie sich oft?
Natürlich, wir haben drei Kinder. Und wir haben eine sehr, sehr gute Beziehung. In jeder Beziehung gibt es Momente, in denen man das Gefühl hat, die Grenzen ein wenig austesten zu wollen. Aber wir sind nie an den Punkt gekommen, an dem Teller fliegen – sie hat mich auch noch nie in die Sauna eingesperrt oder so etwas, Gott sei Dank. Natürlich ist Rhea sehr temperamentvoll und sehr tough. Ihre Großmutter stammt aus Minsk und ihr Vater aus Polen, was sie automatisch zu einer sehr starken Frau macht.
Wie gehen Sie mit Ihrem Alter um, jetzt, wo Sie 80 sind?
Ja, ist das nicht was? Jeden Tag steht man auf und denkt: "Nun, ich bin wach. Ich bin aufgestanden. Und ich bin einen Tag älter." Das ist gut. Ich bin mit einer guten Karriere gesegnet und arbeite immer weiter, und ich möchte einfach weitermachen. Ich glaube nicht, dass ich jemals aufhören oder in Pension gehen werde. Aber natürlich wird niemand jünger. Wissen Sie, was Edgar Allan Poe gesagt hat? "Tick tock, tick tock. Eine Sekunde näher am Grab." Woooaaaaah, ich weiß, was Sie denken: "Jetzt wird er aber düster!"
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