Christina Noélle: Sieben Stunden in L. A. festgehalten

Christina Noélle darf nicht mehr nach Amerika
Die Wiener Fotokünstlerin Christina Noélle (30) darf nicht mehr in die USA einreisen.

Vertrumpt und zugenäht: Als Christina Noélle (nächste Ausstellung: 9. März, 1070, Halbgasse 7) vor drei Wochen mit visumfreier Reisegenehmigung (ESTA) am Flughafen von Los Angeles angekommen und die erste Kontrolle (Immigration) ohne Probleme passiert hatte, begann bei Stufe zwei (Security) ein siebenstündiges Martyrium.

"Sie verbringen viel zu viel Zeit bei uns", teilte ihr die Beamtin mit, "bleiben Sie doch lieber in Ihrem Heimatland." Noélle, die im Vorjahr insgesamt drei Monate (von sechs laut ESTA-Bestimmungen zulässigen) und heuer zwei Mal für jeweils wenige Tage "drüben" war, wurden Handy und Kamera abgeknöpft. Es drohte sogar die sofortige Abschiebung mit dem nächstmöglichen Flieger.

Neuer, rigider Zeitgeist

Was wurde ihr vorgeworfen? "Ich hätte keinen Wohnsitz in Österreich, ich hätte zu wenig Bargeld – es waren 3000 Dollar! – mit und ich hätte wegen meiner Kamera vor, illegal in den USA zu arbeiten. Das alles heißt offiziell ,untouristisches Verhalten‘. Im Grunde war es der herrschende neue rigide Zeitgeist, der mir da entgegenwehte", so Noélle.

Auf der Homepage von ESTA (Electronic System for Travel Authorization) findet sich sinngemäß bereits der Hinweis: Die Homeland-Security auf amerikanischen Airports darf – quasi nach dem Türsteher-Prinzip – völlig willkürlich Menschen reinlassen oder nicht. Noélle: "Als ich mich in stundenlangen Verhören rechtfertigte, sagte man mir: Nicht zurückreden, sonst fliegst du gleich raus!"

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