Charles im Spital: Camilla bricht mit ungewöhnlicher Entscheidung Protokoll

Charles und Camilla
Königin Camilla hat König Charles am Freitagmorgen zu seiner geplanten Prostataoperation ins Krankenhaus begleitet.

Der britische König Charles III. ist am Freitag wie geplant ins Krankenhaus gekommen, um sich einer Prostatabehandlung zu unterziehen. Seine Ehefrau, Königin Camilla, hat den Monarchen in die London Clinic begleitet, wo auch seine Schwiegertochter Prinzessin Kate behandelt wird. 

Camilla: Ungewöhnlicher Schritt vor Charles' OP

Dass die Queen mit Charles das Krankenhaus betrat, wird vom britischen Boulevardportal express.co.uk als "sehr ungewöhnlich" bezeichnet.

Camilla brach damit streng genommen das Protokoll, denn wenn sich Mitglieder der königlichen Familie einer Krankenhausbehandlung unterziehen, ist es nicht üblich, dass ihre Ehepartner sie begleiten. Stattdessen machen sich die Betroffenen meist alleine auf den Weg zum Eingriff.

Der Royal-Redakteur von ITV, Chris Ship, bemerkte den Präzedenzfall und schrieb auf X (früher Tritter): "Königin Camilla ist mit König Charles ins Krankenhaus gegangen. Während dies für die meisten Familien normal erscheinen mag, ist es für die königliche Familie sehr ungewöhnlich, ihren Ehepartner auf diese Weise zu begleiten (die verstorbene Königin (Elizabeth II.) und Prinz Philip gingen immer alleine ins Krankenhaus)."

Express deutet Camillas Entscheidung als ein weiteres Beispiel dafür, dass der König bei Gesundheitsbeschwerden einen modernen Ansatz verfolgt, indem er zunächst detailliert auf seine Operation eingeht und jetzt während der gesamten Behandlung auf die Unterstützung seiner Frau setzt.

In der vergangenen Woche hatte der Palast mitgeteilt, dass Charles wegen einer vergrößerten Prostata im Krankenhaus behandelt werden soll. Die Bekanntmachung der Diagnose galt als ungewöhnlich. Der König soll sich jedoch dazu entschieden haben, um auch andere Männer dazu zu ermutigen, sich untersuchen zu lassen.

Viele ältere Männer haben eine behandlungspflichtige Prostatavergrößerung. In Deutschland wird die Zahl auf 25 bis 35 Prozent der 60- bis 80-Jährigen geschätzt. Die Ursache für ihre Vergrößerung ist bisher nicht vollständig geklärt. Die vergrößerte Prostata verursacht keine direkten Symptome, macht sich aber durch eine Einengung der Harnröhre, einen schwachen Harnstrahl und häufigeren Harndrang, auch nachts, bemerkbar.

Je nach Stadium der Erkrankung helfen zunächst verschiedene Medikamente oder letztlich operative Eingriffe, die meist minimalinvasiv erfolgen. Die Erektionsfähigkeit wird bei weniger als einem Prozent der Männer beeinträchtigt. Die Zeugungsfähigkeit leidet dem deutschen Urologen Maurice Stephan Michel zufolge hingegen massiv. Bei 80 Prozent der Operierten gehe zumindest ein Teil des Samenergusses nach der Operation in die Harnblase und werde ausgeschieden.

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