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Zusammenfassung
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Cate Blanchett spielt im Spionagethriller 'Black Bag – Doppeltes Spiel' und vermisst das Theaterspielen.
Blanchett betont die Bedeutung von Authentizität bei Dreharbeiten und die Herausforderungen, reale Personen darzustellen.
Theater war immer ihre Leidenschaft, und sie sieht Film nicht als ultimativen Karriereweg.
Cate Blanchett hat es. Das gewisse Etwas, das eine Schauspielerin von der Masse unterscheidet. Dass sie geborene Australierin ist, hat man ohnehin schon längst vergessen. Ihren Durchbruch schaffte sie als quintessenzielle britische Monarchin in der Titelrolle "Elizabeth".
Danach spielte sie Amerikanerinnen aus allen Ecken des Kontinents, eine Russin in "Indiana Jones", eine Französin in "Charlotte Gray", eine Israelin in "Die Frau, die singt" und eine Deutsche in "Nightmare Alley" und "Der Gute Deutsche".
Zum Riesentalent kommt auch noch eine ätherische Schönheit, die ihr die Rolle der Elfenkönigin in der "Herr der Ringe"-Trilogie einbrachte. Nun ist die zweifache Oscarpreisträgerin mit "Black Bag – Doppeltes Spiel" im Kino, einem Spionagethriller unter der Regie von Steven Soderbergh.
KURIER:Nach „Der Gute Deutsche“ ist "Black Bag" Ihr zweiter Film mit Steven Soderbergh.
Cate Blanchett: Ich hatte bereits zugesagt, bevor ich das Drehbuch gelesen hatte, denn wenn David Koepp es schreibt und Steven Soderbergh Regie führt, weiß man, dass es ein großartiges Abenteuer wird. Als Steven dann sagte, dass er Michael (Anm. d. Red.: Fassbender) für die Rolle von George haben wollte, dachte ich: "Oh, das ist perfekt." Aber ich war überrascht, wie schwer ihre Beziehung zu begreifen war – und gleichzeitig, dass das absolute Fundament ihrer Beziehung darin besteht, dass sie füreinander sterben würden. Das finde ich zutiefst romantisch.
Interessant ist, wie realistisch die Kulissen sind. Erleichtert es Ihre Arbeit als Schauspielerin, wenn Sie in einem echten Gebäude drehen?
Wir hatten ein ganzes Haus, in dem wir herumlaufen konnten. Man ging die Treppe hinauf ins Schlafzimmer und in unseren Ankleide- und Badezimmerbereich – alles war gebaut. Und verschiedene Leute aus der Crew sagten: "Oh, ich möchte diesen Ofen und den Tisch mit den Stühlen mitnehmen." Es war so wunderschön gestaltet.
Der Titel des Films, "Black Bag" steht für etwas, das man nicht erzählen kann. Auf die Filmindustrie umgelegt, gibt es nicht gerade bei großen Franchises oft die Auflage für Schauspieler, dass sie vor dem Erscheinungsdatum nicht über ihre Rolle und den Inhalt sprechen dürfen?
Ja, ich habe das mit „Herr der Ringe“ erlebt. Für "Der Hobbit" habe ich Regisseur Peter Jackson geradezu gestalkt. Ich sagte, "ich weiß, dass Galadriel in diesen Teilen eigentlich gar nicht vorkommt, aber ich will dabei sein, auch wenn ich nur im Hintergrund irgendwo rumstehen kann." Und er hat mich inkludiert für ein paar Drehtage. Ich bin nach Neuseeland geflogen, und mein Sohn meinte: "Du weißt, dass das zwei Filme sind, oder?", und ich erwiderte: "Ich habe das Drehbuch gelesen, das sind nicht zwei Filme, das ist nur einer." Als ich landete, sagte er: "Mama, das sind drei Filme, die er da machen will." Und ich: "Hörst du bitte auf, mir meinen Job zu erklären?" Ich ging aufs Set, drehte meine Szenen, und als ich ein paar Tage später wieder in Australien war, verkündeten Jackson und das Studio, dass es eine Trilogie wird. Das war also eine echte Black Bag vonseiten der Filmemacher.
Kommen wir von fiktiven Figuren zu echten. Sie haben im Laufe Ihrer Karriere auch wirkliche Personen gespielt. In "Aviator" Katherine Hepburn, in "Veronica Guerrin" die irische Journalistin, die von der IRA ermordet wurde – wie schwierig ist es, Charakteren gerecht zu werden, die auf wirklichen Personen basieren?
Veronica Guerrin fiel mir leichter, denn sie war eine Person, die in der Medienwelt lebte, und der irischen Öffentlichkeit sehr bekannt ist. Katherine Hepburn ist eine Ikone, über die man nicht so viel weiß, wie man glaubt, denn im Grunde war sie eine sehr private Frau. Und ich musste diese Ikone in demselben Medium repräsentieren, für das sie berühmt war. Ich hatte Panik. Und ich wusste, dass ich so was nur für jemanden wie Martin Scorsese auf mich nehmen würde. Ich vertraute ihm total. Er spielte mir all ihre Filme auf seiner Kinoleinwand vor. Ich studierte ihre Eigenheiten, ihre Bewegungen, ihre Stimme, aber am Ende muss man auch dabei vorsichtig sein, sonst wird es zum Cabaret-Akt. Man will sie ja nicht imitieren, sondern in sie hineinschlüpfen. Sie von innen verstehen und das nach außen vermitteln.
Tommy Lee Jones, mit dem Sie "The Missing" drehten, beschreibt Sie als angstlose Schauspielerin – stimmt das?
Das weiß man ja nie, bevor man nicht mit den Umständen konfrontiert wird. Wie man auf Herausforderungen reagiert, darauf kommt es an. Im Fall des Films, den Sie hier ansprechen, war es das Reiten. Ich konnte nicht reiten, und es war ungeheuer wichtig, dass ich sechs Wochen vor Beginn der Dreharbeiten zu trainieren begann. Und die Stunts lernte. Ich wusste, dass nicht reiten können gleichbedeutend war mit „ich kann diesen Film nicht machen“. Das war wie Autofahren. Es musste zur zweiten Natur werden, genau wie das Schießen, was ich ganz unangenehm fand. Ich hasse Waffen, aber für meine Rolle waren die nur ein Werkzeug, ohne das sie nicht überlebt hätte. Für Tommy Lee ist das Schießen so natürlich wie schlafen, für mich nicht.
Sie führten vier Jahre lang gemeinsam mit Ihrem Mann Andrew Upton die Sydney Theatre Company. Gab Ihnen das mehr künstlerische Freiheit als Schauspielerin?
Das war genauso wenig meine Motivation wie es die Motivation meines Mannes war, seine Autorenkarriere zu fördern. Uns interessierte vor allem der Job des Produzenten. Es liegt in der Natur dieses Jobs, sich der öffentlichen Diskussion über Kunst zu stellen. Das finde ich sehr spannend. Die Anforderungen dieser Arbeit sind hoch. Daher ist es nicht eine Frage einer langen Liste an Rollen, die ich immer schon spielen wollte. Die Theatre Company war ein Fulltime-Job. Ich machte daher während dieser Phase nur einen Film mit acht Drehtagen – den vorher erwähnten "Der Hobbit".
Ja, denn Film war nie der Heilige Gral für mich. Ich begann im Theater. Ich wollte nie etwas anderes als Bühnendarstellerin sein. Ich machte meinen ersten Film mit 25, was für eine Schauspielerin schon sehr spät ist. Und ich dachte nie, dass ich eine richtige Filmkarriere haben würde.
Wie schaffen Sie Ihre beiden Karrieren plus eine Familie mit drei Söhnen unter einen Hut zu kriegen?
Es ist verdammt anstrengend!
(kurier.at)
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