Buch über Queen: "Absolutely Fabulous"-Star Joanna Lumley ist "ewige Bewunderin"
Am berühmtesten ist sie wohl für die Rolle der partysüchtigen Patsy in der TV-Serie "Absolutely Fabulous". Joanna Lumley (75), die strenge Vegetarierin, begann ihre Karriere als Bondgirl in "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" (1969) und steht in gewisser Weise immer noch im Dienst der Queen.
Als lebenslanger Fan von Königin Elizabeth II. schrieb sie nun sogar ein Buch anlässlich des 70. Thronjubiläums ihres Idols. Titel: "A Queen for All Seasons: A Celebration of Queen Elizabeth II on her Platinum Jubile". Dass sie von Elizabeth II. besessen ist, wäre ein Understatement.
KURIER: Wann begann Ihre Faszination mit der Queen?
Joanna Lumley: Ich war fünf, als sie gekrönt wurde, aber ich lebte in Malaysia, wo mein Vater stationiert war. England war eine Traumwelt für mich. Ich sah die Krönung im Schwarz-Weiß-TV. Als sie 10 Jahre alt war, musste ihr Onkel Edward VIII. abdanken, ihr Vater wurde König und sie wusste von da an, dass sie ihm auf den Thron folgen würde. Mit 10! Stellen Sie sich das mal vor. Ich dachte immer, dass sie – wenn das nicht passiert wäre – ein ruhiges Landleben als entfernte Verwandte der königlichen Familie geführt hätte, mit ihren geliebten Hunden und Pferden.
Wie haben Sie das Buch recherchiert?
Ich bin eine ewige Bewunderin der Queen. Mein Verlag hat mir viele Unterlagen gegeben, aber ich wollte kein langweiliges Historienbuch schreiben. Daher begann ich es thematisch anzulegen, nicht linear. Und ich bin zum Schloss Windsor gefahren, habe mit Fotografen und Menschen gesprochen, die in der Nähe leben. Was mich überrascht hat, war, dass so viele vom sechsten Sinn der Königin erzählt haben.
Wie drückt sich dieser aus?
Sie hat eine ungeheure Sensibilität Menschen, Hunden und Pferden gegenüber. Die Geschichte, die mich am meisten berührte, war über einen Arzt, der Lepra-Kranke behandelt. Sie lud ihn in den Buckingham Palast zum Lunch und fragte ihn über seine Arbeit aus. Er konnte die Tränen nicht unterdrücken, worauf sie das Gespräch unterbrach und vorschlug, dass sie gemeinsam ihre Corgis füttern. Das hat ihn total beruhigt. Diese menschlichen Seiten an ihr sehen wir nicht oft.
Sie kennen sie ja persönlich…
Ja, ich traf sie zum ersten Mal bei einer Benefizveranstaltung. Man ist da immer völlig gefangen, denn hier ist diese Frau, die wir auf Briefmarken, auf Münzen und Fotos unser ganzes Leben lang sahen, plötzlich in Wirklichkeit vor dir. Und sie ist lebendiger, kleiner und hübscher und anders, als du sie dir vorgestellt hast, aber gleichzeitig kommt sie dir so bekannt vor. Als ich meinen Ritterorden von ihr bekam, sagte sie wie bei allen etwas Nettes, wie: "Ich hoffe, dass Sie weiter Filme machen", und ich hatte das Gefühl, sie wusste, wer ich bin. Man knickst dann und bedankt sich. Seither war ich ein paarmal zu einem privaten Lunch im Buckingham Palast eingeladen, und das ist schon toll: da bist du in ihren Privaträumen. Es ist ein sehr charmanter und freundlicher Haushalt, sie kommt mit den Hunden rein und unterhält sich sehr nett mit ihren Gästen. Ich habe sie seither mehrmals getroffen. Ich stottere immer rum, weil man wird ja vorher instruiert, dass man sie zuerst mit "Ihre Majestät" und danach mit "Ma’am" ansprechen muss, dass man nie selbst das Gespräch beginnt, sondern immer sie. Ich bin immer nervös, dass ich etwas Falsches sage.
Was sagen Sie zu jenen, die die Monarchie als veraltet ansehen und abschaffen wollen?
Wir sind eine Monarchie und wir werden es bleiben, bis die Regierung das anders sieht. Die Queen hat immer ihre Pflicht getan, ihre Aufgaben wichtig genommen. Wir kennen sie als junges Mädchen und jetzt als Urgroßmutter. Sie hat ihren Felsen, den wunderbaren Prinz Philip verloren und macht mit 95 dennoch weiter. Das ist bewundernswert. Und sogar Anti-Monarchisten lieben sie. Sie ist eine sehr feine Frau.
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