„Bin immer noch in Form“

Arnie in "The Last Stand".
Nach zehn Jahren ist Schwarzenegger wieder mit einer Hauptrolle im Kino – und bald in Kitz.

Ich habe mein Versprechen gehalten“, sagt Arnold Schwarzenegger. „I am back.“

Was für eine Freude. Der Ex-Governator ist auf die große Leinwand zurückgekehrt. Erstmals seit zehn Jahren, genauer gesagt seit „Terminator 3: Krieg der Maschinen“, spielt Arnold Schwarzenegger wieder eine Hauptrolle – in dem mittelprächtigen Action-Western „The Last Stand“ (Kinostart: nächste Woche).

Flankiert von seinen zwei US-Co-Stars, „Jackass“-Clown Johnny Knoxville und der schönen Jamie Alexander („Thor“), plauscht Schwarzenegger in Köln anlässlich der Deutschlandpremiere von „The Last Stand“ mit Journalisten.

„Ich frage Sie auf Deutsch“, sagt ein rührender deutscher Kollege, „denn ich höre Sie so gerne Deutsch reden.“ Und so antwortet „Arnie“, wie er von den Anwesenden flapsig genannt wird, mal Englisch, mal Steirisch – allerdings nicht, ohne vorher seinen Kaugummi sorgfältig aus dem Mund genommen und auf den Tisch gelegt zu haben.

Wurzeln

Zuerst einmal werden die deutschen Gastgeber bedankt. Es sei wunderschön, in Deutschland zurück zu sein, schwärmt Schwarzenegger, und erinnert sich mit warmen Worten an seine Anfänge in München als Bodybuilder, wo er das Sprungbrett für seine internationale Karriere legte.

Doch auch das Österreich-Lob darf nicht fehlen. Zwar fühle er sich mittlerweile mehr als Kalifornier, so der ehemalige US-Politiker, „aber ich liebe Österreich“. Die Landschaft (natürlich werde er zum Hahnenkamm-Rennen kommen!), die Menschen – und die „sehr interessante Politik“, fügt er noch etwas mysteriös hinzu. Und wird gleich gefragt, ob er sich eine Polit-Karriere in Österreich vorstellen könne: „Nein, ich bin glücklich in der Film-Industrie.“

Auch Wien wird er besuchen, und zwar, um auf der „R-20“-Konferenz Ende Jänner teilzunehmen, die sich mit wichtigen Umweltfragen auseinander setzt. Und ja, er habe einen Panzer des österreichischen Bundesheer gekauft. Aber mit diesem Panzer mache er nur „good things“: So führe er zum Beispiel zur Belohnung arme Kinder damit herum, wenn sie in der Schule gut aufgepasst haben. Oder lasse den Panzer in seinem nächsten Film auftreten.

Kampfszenen im Kino seien ja gut und schön. Der wahre Kampf aber, der finde jetzt für eine grüne Umwelt statt – ein Anliegen, das Arnold Schwarzenegger sichtlich schwer am Herzen liegt.

Altmodisch

Zum Zeichen seiner eigenen Film-Vergangenheit trägt die Action-Ikone einen großen silbernen „Terminator“-Ring am Finger. Ob sich in den letzten zehn Jahren das Genre des Action-Films sehr verändert hat? „Es gibt heute viel mehr Technologie“, stimmt Schwarzenegger zu, „und Action-Filme wie ,Spiderman‘ oder „Iron Man‘ setzen stark auf visuelle Effekte. Doch dann gibt es die traditionellen Actionfilme wie ,Die Hard‘ oder meinen neuen Film: Die sind von der altmodischen Sorte. Da gibt es wenige visuelle Tricks, sondern richtige Kämpfe, bei denen man gut in Form sein muss.“

Apropos „gut in Form“: Als Sheriff eines kleinen Grenzstädtchens, das plötzlich von einem flüchtigen Drogen-Boss bedroht wird, kommt Schwarzenegger in „The Last Stand“ ganz schön ins Schwitzen. Als er einmal von einem besorgten Dorfbewohner gefragt wird, wie es ihm denn ginge, antwortet er sichtlich ehrlich: „Alt.“

Ja, das wäre lustig gewesen, so etwas im Film zu sagen, lacht Arnie, aber eben nur im Film: „Ich bin immer noch in Form.“

Tägliches Fitness-Training bis zu zwei Stunden erlaube es ihm locker, die Action-Szenen zehn Mal oder bei Bedarf auch zwanzig Mal zu wiederholen: „Da hat sich nichts geändert.“

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