Wie Lena Meyer-Landrut mit Hass im Netz umgeht
"Ich hoffe, es stört dich nicht, wenn ich die Sonnenbrille oben lasse, es blendet so“ – gefolgt von einem breiten Grinsen. Der KURIER traf die deutsche Sängerin Lena Meyer-Landrut (28) am kärntnerischen Wörthersee zum Interview. Und eines gleich vorweg– wirklich sympathisch!
2010 holte die damals 19-Jährige mit „Satellite“ für Deutschland den Song-Contest-Sieg. Ihr großer Durchbruch und der damit verbundene schnelle Ruhm schienen die junge Künstlerin emotional auch zu überfordern. Ihr wurde der Stempel „zickig“ aufgedrückt.
Noch heute muss sie sich immer wieder gehässigen Kommentaren stellen. Vor allem auf Instagram, wo sie mit fast drei Millionen Followern zu den Kapazundern zählt, werden ihre freizügigen Bilder häufig kritisiert.
„Im Grunde genommen weiß ich für mich selber, dass ich als Person in der Öffentlichkeit auf irgendeine Art und Weise eine Projektionsfläche bin für viele Leute, und dass es auch nicht mein Herz und meine wahre, echte Seele angreift, sondern die Person ,Lena’, die in der Öffentlichkeit steht. Trotzdem ist es natürlich so: Je ehrlicher, je offener, je transparenter und auch authentischer man ist, desto mehr Angriffsfläche bietet man auch auf seine wahre Person“, erzählt sie.
„ Max Frisch (Anm. d. Red.: Schweizer Schriftsteller, 1911-’91) hat da einmal ein tolles Zitat gesagt. Er hat gesagt: ,Personen der Öffentlichkeit sind der Spiegel der Gesellschaft.’ Und immer die Themen, die die Menschen bewegen, werden auf die öffentlichen Personen projiziert.’ Und mir hilft das ehrlich gesagt ganz viel, dass ich auch weiß: Das bin nicht nur ich, die da kritisiert wird, sondern das rührt auch von den Problemen der Menschen her“, so die Sängerin extrem reflektiert.
Kürzlich gab Lena auch ein Konzert in Wien. Grund genug, sie nach ihrem Österreich-Bezug zu fragen. „Ach, ich liebe Österreich einfach. Ich bin sowieso ja ein totaler Naturmensch und Naturfreak. Ich habe einen Hund und gehe wahnsinnig gerne spazieren, und das kann man natürlich in Österreich sehr, sehr gut. Ich habe Freunde und Familie – nicht wirklich Blutsverwandte, aber einen engen Umkreis – in Österreich, ich bin oft und gerne hier.“
Im April erschien ihr neues, sehr persönliches Album „Only Love, L“, und so wie es aussieht, ist schon bald wieder Neues von der feschen Deutschen zu hören. So schnell, schon fast eine kleine Sensation im Pop-Business.
„Ja, ich bin total aufgeregt. Ich war mit einem ganz tollen Künstler, den ich auch persönlich schon sehr lange kenne, vor zwei Wochen im Studio, und wir haben innerhalb kürzester Zeit einen Song geschrieben und flippen komplett drauf aus und veröffentlichen den in den nächsten Wochen – wahrscheinlich.“
Kommentare