"Wahnsinniger Scheißdreck": Worüber Schauspieler Simon Schwarz so schimpft
Während andere mit ganz großer Leidenschaft klicken, liken, teilen und posten, ist das für Schauspieler Simon Schwarz („Leberkäsjunkie“) die absolute Strafverschärfung. Facetune (Verschönerungsprogramm), Boomerang (Kurzvideo in Dauerschleife) und Snapchat (Kurznachrichten-Dienst) sind fast schon Schimpfwörter für ihn. Er ist nämlich der absolute Verweigerer von sozialen Medien.
„Ich finde das einen wahnsinnigen Scheißdreck. Ich finde Instagram fast am schlimmsten von allem. Ich fand Facebook schon frustrierend und deprimierend. Ich habe das kurze Zeit gehabt, hab’s versucht und fand das unfassbar oberflächlich. Mit Instagram ist es noch schlimmer geworden, finde ich“, erzählt er im KURIER-Gespräch.
„Die Kinder haben Bildschirmzeiten von fünf bis sieben Stunden im Schnitt. Also ich finde das wirklich schlimm. Wenn es nach mir ginge, würde ich das einfach abschalten“, meint er resolut. „Ich finde es eine absolute Verblödung. Es gibt keine einzige Studie, die belegt, dass irgendwas politisch oder für uns gesellschaftspolitisch Relevantes dadurch erreicht wurde.“
Simon Schwarz im Interview über Social Media und seine ROMY-Nominierung
Dafür gibt es Studien, wie die der deutschen Krankenkasse DAK (das Forsa-Institut hat dafür 1.001 Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren befragt), die besagt, dass durch die intensive Nutzung der sozialen Medien gesundheitliche Probleme entstehen. Es gebe laut der Studie sogar einen Zusammenhang zwischen der Social-Media-Sucht und Depressionen.
„Es gibt auch kaum mehr Leute, die sich überhaupt dafür interessieren, ob eine Mitteilung verifiziert wurde oder nicht. Also es gibt für mich 1.000 Gründe zu sagen, dass diese Social-Media-Kanäle alle eigentlich ein Albtraum für unsere Gesellschaft sind. Deswegen NEIN!“, so der „Leberkäsjunkie“-Detektiv.
Daher wird man vom KURIER-ROMY-Nominierten (in der Kategorie Bester Schauspieler Kino/TV-Film) auch keinen Voting-Aufruf auf Facebook, Instagram und Co. finden. „Wenn man die ROMY bekommt, ist das natürlich wahnsinnig schön. Wobei, so ein Publikumspreis ist immer schwierig. Man müsste recht viel Werbung für sich machen. Man muss irgendwie Social-Media-Kontakte haben. Das ist alles was, was bei mir schon einmal wegfällt.“
Eine KURIER ROMY hat er bereits – und zwar den Akademie-Preis als Produzent für den Film „Zerschlag mein Herz“. Und dieser würde sich bestimmt über Gesellschaft freuen.
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