Tony Wegas will noch mal zum Song Contest
Ja, er würde es doch glatt noch einmal machen – für Österreich beim Eurovision Song Contest antreten. Und es heißt ja, aller guten Dinge wären drei. 1992 sang sich Tony Wegas (57) mit dem Dieter Bohlen-Titel „Zusammen geh’n“ in Malmö (Schweden) auf den 10. Platz, im Jahr darauf schaffte er mit „Maria Magdalena“ in Dublin (Irland) Platz 14.
„Wenn man das Revue passieren lässt, muss man schon sagen, das war etwas anderes damals. Der Song Contest von damals lässt sich mit dem Song Contest von heute überhaupt nicht vergleichen. Ich hab mir den heurigen komplett angesehen – und allein, wie das Bühnenbild ist. Ich bin vor dem Fernseher gesessen und hab mir gedacht: WOW! Bei uns hat es halt gute Scheinwerfer gegeben und das war’s dann auch schon wieder“, so der Musiker in der Sendung „Herrlich ehrlich – Menschen hautnah“.
Die Ukraine wäre übrigens nicht sein Favorit gewesen, aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Die ganze Sendung:
Herrlich ehrlich: Tony Wegas
Ein Freund hätte bereits das perfekte Song-Contest-Lied für ihn parat, wie er erzählt. „Aber ich glaube, die werden sich hüten, mich noch einmal hinzuschicken. Allein wegen dem Alter“, meint Wegas, der derzeit an einem neuen Album arbeitet, lachend. Und, man höre und staune, denn der Sänger ist ja eigentlich eher mit der Latino-Musik verbunden, soll es diesmal in Richtung „qualitativ hochwertiger Schlager“ gehen.
„Schlagerleute wie zum Beispiel ein Roland Kaiser haben schon tolle Nummern und er hat auch nicht diese drei Akkorde-Lieder. Auch die Texte von ihm sind schön – das ist nicht nur: Du schaust mir in die Augen und ich schau dir in die Augen ...“
Überhaupt hätte Wegas lieber, rückblickend, wie er sagt, auch damals schon mehr Schlager machen sollen. „Aber immer mit der Voraussetzung, dass das Qualität haben muss. Es steht ja nirgends geschrieben, dass ich auf einem Schlagerkonzert nicht auch ein paar Latino-Nummern spielen kann. Dann habe ich auch meine Freude.“
Nach den Erfolgen kam dann der Absturz – aber diese Zeit hat der sympathische Burgenländer längst hinter sich gelassen.
„Ich kam dann in eine Lebensphase, in der es mir nicht gut ging. Da braucht man nicht viel erzählen, die Leute wissen eh, wie das abgegangen ist. Ich hab irrsinnig viel getrunken, Drogen genommen und bin wirklich sehr froh und danke dem Herrgott, dass ich da rausgekommen bin. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich die letzte Kokain-Nase gezogen habe. Das ist wirklich viele Jahre her.“
Seine Mutter war ihm in all der Zeit der größte Halt, auch als ihn die sogenannten Schönwetterfreunde im Stich gelassen haben. „Ich muss ganz ehrlich eines sagen: Als es mir so schlecht ging – so ungefähr fünf Jahre nach dem Song Contest –, da haben sich alle sogenannten Freunde oder Anhängseln, die mit mir unterwegs waren und für die ich alles bezahlt habe, einfach davongestohlen.“ Aber seine Mama nicht.
„Sie hat mich in den schlimmsten Situationen gerettet. Die war immer für mich da. Auf sie kann ich immer zählen. Ich bin froh, dass ich in meinem Alter noch eine Mutter haben darf. Und ich bin wirklich heilfroh, dass es sie noch gibt. Und ich bete jeden Tag zu Gott, dass er mir noch viel Zeit mit ihr schenkt. Sie ist die wichtigste Person in meinem Leben.“
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