Neue Musik und Bauernhof-Idylle beim zweifachen Songcontest-Starter Thomas Forstner

Neue Musik und Bauernhof-Idylle beim zweifachen Songcontest-Starter Thomas Forstner
Mit "Nur ein Lied" wurde er zum Star, nach "Venedig im Regen" wurde er Programmierer. Jetzt gibt's wieder neue Musik.

Wenn Thomas Forstner (51) bei sich zu Hause das Fenster öffnet, dann hört er vor allem eines – Schafsgeblöke, denn mit 22 der wolligen Zeitgenossen (sowie drei Hühnern und einer Katze) leben er und Ehefrau Bianca seit 2016 auf einem Bergbauernhof im Lavanttal. Also quasi von „Venedig im Regen" (Song Contest 1991) auf eine Alm in Kärnten.

"Wir wollten ein bisschen ein nachhaltigeres und sinnhafteres Leben führen. Da gehören für uns automatisch Natur und auch Tiere dazu. Darum haben wir ein Grundstück gesucht, wo auch der entsprechende Platz ist, damit so etwas möglich wird. Und dann haben wir 9 Schafe vor dem Kebab-Tod gerettet. Die haben sich zweimal unkontrolliert vermehrt – und jetzt sind es 22. Aber damit ist Schluss. Die sieben Widder, die wir haben, sind nämlich alle kastriert", erzählt er in der Sendung "Herrlich ehrlich – Menschen hautnah" (jeden Sonntag um 16:45 Uhr auf schauTV).

Schon seine frühesten Erinnerungen hatten übrigens mit Musik zu tun, weil ihm seine Mutter so gern was vorsang. "Für mich gab es immer nur zwei Dinge: Ich wollte entweder Astronaut werden oder Musiker. Den Astronauten habe ich irgendwie nicht auf die Reihe gekriegt, schaffe ich auch nicht mit meinem Magen. Das ist furchtbar."

Das ganze Interview

Der gebürtige Niederösterreicher landete bei den Wiener Sängerknaben und mit 19 Jahren beim Song Contest 1989 mit "Nur ein Lied" (Platz 5) einen Hit. 1991 versuchte er mit "Venedig im Regen" nochmals sein Song-Contest-Glück – und brachte keinen einzigen Punkt heim.

"Es war eine total schizophrene Situation. Einerseits war ich sehr erfolgreich zu dem Zeitpunkt. 'Venedig im Regen' war ja eigentlich eine erfolgreiche Nummer. Wir waren in den Charts damit, es hat den Leuten gefallen. Es ist ja auch bei der nationalen Competition vor dem Song Contest gut platziert gewesen. Wir haben die Vorentscheidung gewonnen, das hat alles gepasst. Demgegenüber stand aber ein Ergebnis, das absolut katastrophal war", erinnert er sich mit Schaudern.

Neue Musik und Bauernhof-Idylle beim zweifachen Songcontest-Starter Thomas Forstner

Thomas Forstner beim Songcontest 1989

"Das war aber nicht der Grund, warum ich zum Singen aufgehört habe oder eine Person der Öffentlichkeit zu sein. Das war eigentlich eher das, dass ich nach dem zweiten Song Contest versucht habe, neue, andere Musik zu machen", erzählt Forstner.

Man sah ihn weiter im Schlagerbereich, er aber wollte lieber Pop-Musik machen. "Ich wollte so nicht mehr weitermachen, durfte aber nichts anderes tun – Pattsituation. Dann habe ich gesagt: Gut, dann lerne ich eben um, werde Programmierer."

Jetzt gibt es dann aber doch neue Musik von ihm, mit dem Lied "Summer Dream" lässt er wieder von sich hören.

"Das war eine ganz interessante Geschichte. Es hat sich für mich in den letzten Jahren schon angekündigt, dass dieser Schritt zurück in die Musik wieder passieren wird. Ich habe nicht gewusst, wann und wie, aber ich habe gewusst, es wird passieren", erzählt er. Den Text dazu hat er selber geschrieben.

"Es ist vom Gefühl her noch immer ein bisschen der Schlager dabei. Es ist aber auch schon moderner Pop dabei. Es soll quasi in die Zukunft führen, wenn man so will, und bestenfalls auch die alten Fans, die jetzt langsam wieder mitkriegen, dass da etwas passiert, wieder mitzunehmen und zu sagen, es ist etwas, das euch vielleicht auch noch gefällt, obwohl ihr Hardcore-Schlagerfans seid."

Als Nächstes soll ein Live-Programm folgen.

Neue Musik und Bauernhof-Idylle beim zweifachen Songcontest-Starter Thomas Forstner

KURIER-Redakteurin Lisa Trompisch mit Thomas Forstner

Thomas Forstner, der sich immer wieder gerne neu erfindet, wird auch nach wie vor auf der Straße erkannt. "Heute bin ich auf der Mariahilfer Straße gegangen und sehe einen jungen Mann mit seiner Freundin auf einer Stiege sitzen, weit weg von mir, und höre irgendwie nur 'Thomas'. Ich drehe mich um und schaue ihn an und er: 'Thomas Forstner, du?' Ich war so perplex im ersten Moment, weil das ganz ein junger Kerl war. Der kann mich nicht gesehen haben damals, dafür war er viel zu jung. Anscheinend ist es doch ein bisschen durchgedrungen, was da jetzt im Moment gerade passiert. Und das hat mich wahnsinnig überrascht."

 

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