Schauspieler Peter Weck: "Unter mir wohnt Anna Netrebko"

53rd Golden Camera Awards in Hamburg
In einem Interview erzählte die Schauspiel-Legende nun durch welch traurige Umstände er Nachbar der Operndiva wurde.

Im Interview mit dem deutschen Magazin "Bunte" erzählte der österreichische Schauspieler Peter Weck (89), dass er in direkter Nabarschaft von Operndiva Anna Netrebko wohnt. "Ich habe eine schöne Wohnung im ersten Wiener Bezirk, unter mir wohnt Anna Netrebko."

Dass er sich diese Wohnung zulegte, ist aber einem traurigen Umstand geschuldet. 2012 starb seine Frau Ingrid plötzlich an einem Infarkt. "Bei Freunden konnte ich wochenlang wohnen, weil ich in unserem Haus immer an ihren Tod erinnert wurde. Ich habe es verkauft."

Schauspieler Peter Weck: "Unter mir wohnt Anna Netrebko"

Peter und Ingrid Weck mit den Kindern Barbara und Philipp

Acht Jahre danach erinnerte sich Weck noch einmal an diesen Tag zurück. "Sie stürzte in unserem Haus auf einer Treppe und fiel in einen Busch im Garten. Sie stand unter Schock, aber es fehlte ihr scheinbar nichts. Ich hielt es für eine Ungeschicklichkeit, die mal vorkommen kann, aber es war schon ein Infarkt. Es ging ihr danach wieder gut, sie saß im Bett, sah fern und ich arbeitete im Büro unter ihr, hörte auch, wie sie in die Küche ging."

Und weiter: "Als ich dann zu ihr ging, lag sie ganz anders da, ohne Polster, ganz flach auf dem Laken, neben ihr lagen Tabletten gegen Sodbrennen. Auf ihrer Stirn war der kalte Schweiß, den ich vom Anblick anderer Toten kannte, aber sie sah entspannt aus, es gab keinen Todeskampf. Es war ein Hinterwandinfarkt ohne jede Ansage. Ich hätte ihr nicht helfen können, auch wenn ich neben ihr gestanden hätte."

Er bezeichnet diesen Moment verständlicherweise als "Katastrophe. Ich war ja zwölf Jahre älter, hatte immer angenommen, dass ich vor ihr sterbe."

Den Schmerz überwand er durch seine Kinder, "die sich wunderbar um mich kümmerten. An dem Gedanken, dass ich immer ein Kämpfer war, baute ich mich auf. Was hilft es meiner Frau, wenn ich mich aufgebe, dachte ich."

Acht Jahre später sagt Peter Weck nun: "Das Glück ist zurück. Ich mag die Rückkehr in mein altes Junggesellenleben."

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