Ex-Russkaja-Frontmann Georgij Makazaria: "Kollegen hatten Angst, auf Tour zu fahren"
Seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine sahen sich viele russiche Künstler, auch in Österreich, mit enormer Kritik konfrontiert. Knapp ein Jahr nach Kriegsbeginn war für "Russkaja" dann klar, sie könnten die mit einem Augenzwinkern gegründete Band nicht mehr länger weiterführen.
"Der Schmäh ist vorbei, die Wuchtl ist gar", sagte Frontmann Georgij Makazaria vor etwa einem Monat im KURIER-Interview.
Eigentlich wollte er über den Krieg in keiner TV-Talkshow sprechen, ließ sich dazu jetzt aber doch überreden und nahm an der Diskussion "Blutbad in Bachmut: Entscheidungsschlacht oder sinnloses Sterben?" der Sendung "Talk im Hangar 7" auf Servus TV teil.
Da erzählte er, dass er im Moment einen großen Bogen um aktuelle Nachrichten mache. "Für mich als Pazifist ist das psychisch nicht auszuhalten. Früher war es exotisch und lustig, Russe zu sein. Heute ist es anders, man fühlt sich permanent angesprochen. Dabei will ich keinen Krieg, ich bin Pazifist."
Gerade in den sozialen Netzwerken sahen sich Makazaria und die Russkaja-Band-Mitglieder vielen Hasskommentaren ausgesetzt. "Die Kollegen hatten Angst, auf Tour zu fahren", so der ehemalige Frontmann.
Durch seine Schilderungen wurde auch klar, welche "menschliche Tragödien" sich aufgrund des Kriegs auch abspielen. "Der Cousin unseres Bassisten kämpft im Krieg auf ukrainischer Seite. Der Cousin seiner Frau kämpft auf russischer Seite."
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