Richard Lugner sprengt die Eröffnungsrede von Alfons Haider bei der "Lustigen Witwe"
Bei der JOPERA-Premiere der "Lustigen Witwe" auf Schloss Tabor in Neuhaus am Klausenbach wurde vor allem die Eröffnungsrede des neuen Generalintendanten Alfons Haider gespannt erwartet, schließlich schwelt ein Konflikt zwischen ihm und dem künstlerischen Direktor der Seefestspiele Mörbisch Peter Edelmann.
Lugner kam viel zu spät
Doch kaum hatte die Rede begonnen, wurde sie auch schon wieder unterbrochen - und zwar von Baumeister Richard Lugner, der viel zu spät kam. Schuld sei ein Stau auf der Erdbergerlände und dann der vollbesetzte VIP-Parkplatz gewesen. Und vor allem auch die Weinbauern, die vorm Schloss ihre edlen Tropfen zur Verkostung angeboten haben, hätten seine Freundin Simone besonders aufgehalten.
"Sie hat sich von irgendso einem feschen Burgenländer überreden lassen und hat einen Wein getrunken", erzählt er dem KURIER.
Und um dann noch auf seinen Platz zu kommen, musste der Mörtel-King dann halt beim schon redenden Alfons Haider vorbei. "Der Haider sieht mich und sagt: ,Naja, der Lugner kommt schon wieder zu spät. Wissen’s eh, wer der Lugner ist: Der schon seit 70 Jahren den Opernball macht' und so weiter", sagt der Baumeister schmunzelnd.
"Dass sich zwischen uns auf unseren alten Tagen noch so eine Freundschaft entwickelt, hätten wir auch nicht gedacht", meinte Haider lachend zum KURIER.
Dem aber nicht genug, versucht sich dann auch noch Freundin Simone vorbeizuschleichen, was auch nicht ganz gelungen ist.
"Sie hat eine Tasche mitgehabt und kramt nach einer Decke. Und der Haider steht vor ihr. Und dann endlich blickt sie auf und der Haider hat warten müssen, weil sie in ihrer Tasche die Decke gesucht hat. Dann hat er ihr die Hand geschüttelt", so Lugner über den ungeplanten Zwischenfall.
Jedenfalls konnte der neue Generalintendant dann seine Rede fortsetzen, verlor aber kein Wort über den scheidenden Mörbisch-Intendanten Peter Edelmann.
Lippen schweigen
Er werde hier keine Melodie anstimmen wie "Somewhere there's a place for us". Mit diesem Zitat aus der "West Side Story“ hatte der künstlerische Leiter der Seefestspiele, Peter Edelmann, seine Kritik an der Entscheidung begonnen, die "Lustige Witwe" 2022 durch ein Musical zu ersetzen. "Ich halte es mit Lehar und sage: Lippen schweigen", bekundete Haider seinen Entschluss, keine weiteren Worte über den Konflikt zu verlieren.
Für die Aufführung gab's jedenfalls stehende Ovationen. "Eine schwung- und humorvolle Inszenierung", wie zum Beispiel die APA schreibt.
"Der Einstand ist wirklich geglückt, ich habe eine Riesen-Freude. Bin auch sehr dankbar für den Erfolg", so Alfons Haider zum KURIER. "Ich bleibe auch in den nächsten Jahren bei der Operette", verspricht er.
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