Prokopetz schrieb teuflischen Krimi: "Beschäftige mich schon lange mit Magie und Kabbalah"

Joesi Prokopetz
Mit 70 absolviert Joesi Prokopetz 26 "Watzmann"-Shows – heute präsentiert er seinen ersten "teuflischen" Kriminalroman.

Auf dem Weg zur „Zwischen-Dernière“ in St. Pölten meldet sich der Bauer/Vater noch ohne Rauschebart von der „Watzmann“-Tour: „Wir haben 26 Stationen in Deutschland bespielt – überall bestens besucht inklusive Standing Ovations, außer in Augsburg. Warum? – Keine Ahnung.“ Aber, so Joesi Prokopetz (70), der das satirische „Rustical“ vor 38 Jahren textete: „Augsburger esse ich trotzdem weiter. Am liebsten mit Erbsen und Püree.“

Apropos: Wie tut er sich mit dem Gewicht? – „Schwer. Ich habe mich auf ein stabiles Übergewicht eingependelt. In Österreich wiegt ja jeder Dritte so viel wie die ander’n zwei. Weißt, in meinem Alter entwickelt man besser einen kaltblütigen Mut zur Hässlichkeit. Die Krachlederne, die ich am Abend anzieh’, geht ohne Weiteres als Wohnhose durch.“

Und er besticht wie stets als leichtfüßiger Schnelldichter: „Das Bücken / hat Tücken / allein die Socken / sind scho a Håck’n.“ Das eher künstlerische denn körperliche Format des Wortweltmeisters ist demnächst (10., 11., 12., 13. November in Innsbruck, Wien, Wiener Neustadt und Graz) zu bestaunen.

Mit an Bord, sprich am Berg: Die vorwitzigen Veteranen (vor-)alpiner Verkleidung Christoph Fälbl, Klaus Eberhartinger und Wolfgang Ambros. Wie geht’s dem zuletzt gesundheitlich gebeutelten „Woiferl“? Joesis Bulletin: „Vor der Vorstellung gut, auf der Bühne sehr gut. Die Adrenalinausschüttung bei Zirkuspferden wie uns ist ein Segen. Ich seh’ mich vor Publikum als Dienstleister ohne persönliche Befindlichkeiten. Das einzige, was rüberkommen muss, ist die Überzeugung im Saal, ich würde mich darüber freuen, das zu tun.“

Dabei, so gesteht der Austropop-Gründervater (mit Ambros und „Da Hofa“, 1971), sind die Strapazen mit endlosen Busfahrten, Ein- und Auschecken in Hotels mit und ohne Sternenglanz und nicht zuletzt die Kostümierung „ka Lercherl und ka Lapperl“.

Der Ursprung des Krimis

Prokopetz schrieb teuflischen Krimi: "Beschäftige mich schon lange mit Magie und Kabbalah"

Und weil ihm in der Pandemie symbolisch genug Sitzfleisch wuchs, schrieb er das auf, wozu ihn ein Eindruck während einer „philosophischen Nacht mit einem Freund“ inspirierte – da saßen sie in der 69-Seelen-Katastralgemeinde Ursprung (in OÖ) vorm Haus und sahen in der Dämmerung einen Mann aus dem Dunkelsteiner Wald hoch zu Ross hervorpreschen ...

Prokopetz rankte seinen ersten Krimi („Teufelskreuz“) darum – „schon sehr viele Jahre beschäftige ich mich mit Magie, Kabbalah und Gnosis. Ist zwar alles Humbug, aber interessant“.

Das wahre Leitmotiv für den Autor ist das, „was ich ja eh mein Leben lang mach’ – Vorstoßen in die Niederungen der Seele, weil der Teufel ist viel spannender als Gott“.

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